Narzissen, botanisch als Narcissus bekannt, gehören zur Familie der Amaryllisgewächse und zählen zu den beliebtesten Frühlingsblühern in deutschen Gärten. Was viele nicht wissen: Hinter der scheinbar simplen Schönheit dieser Pflanzen verbirgt sich eine faszinierende Vielfalt an Formen, Farben und Verwendungsmöglichkeiten. Von den klassischen gelben Trompetennarzissen bis hin zu den zarten, duftenden Tazetten – die Welt der Narzissen ist überraschend vielfältig und bietet für jeden Gartenliebhaber etwas Besonderes.
In dieser umfassenden Betrachtung werden Sie alles Wissenswerte über Narzissen erfahren – von der Auswahl der richtigen Sorten für Ihren Garten über die optimale Pflanzung und Pflege bis hin zu kreativen Gestaltungsideen. Sie werden entdecken, wie Sie diese pflegeleichten Frühlingsboten erfolgreich vermehren können und welche faszinierenden Geschichten und Mythen sich um diese Blumen ranken. Lassen Sie sich inspirieren, die Magie der Narzissen in Ihren eigenen Garten zu bringen!
Die faszinierende Welt der Narzissen
Die Sonne scheint, und plötzlich leuchten sie um die Wette – goldgelbe, cremeweiße und orangefarbene Narzissenblüten, die den Garten in ein Farbenmeer verwandeln. Diese robusten Frühlingsblüher gehören zu den dankbarsten Zwiebelblumen, die wir in unseren Gärten kultivieren können. Mit minimaler Pflege schenken sie uns jahrelang Freude und vermehren sich oft von selbst, sodass die Blütenpracht von Jahr zu Jahr üppiger wird.
Die wahre Schönheit der Narzisse liegt nicht nur in ihrer strahlenden Blüte, sondern in ihrer Fähigkeit, selbst in schwierigen Zeiten die Dunkelheit zu durchbrechen und uns an die Beständigkeit des Lebenskreislaufs zu erinnern.
Ursprünglich stammen Narzissen aus dem Mittelmeerraum und Westasien, wo sie in Wiesen und lichten Wäldern natürlich vorkommen. Heute sind sie auf der ganzen Welt verbreitet und haben sich besonders in Mitteleuropa einen festen Platz in der Gartenkultur erobert. Die Gattung Narcissus umfasst etwa 80 Wildarten, doch durch intensive Züchtungsarbeit sind mittlerweile über 25.000 verschiedene Sorten entstanden – eine kaum überschaubare Vielfalt!
Was die Narzisse so besonders macht, ist ihre Anpassungsfähigkeit. Sie gedeiht in sonnigen bis halbschattigen Lagen, kommt mit fast jedem Gartenboden zurecht und übersteht problemlos frostige Winter. Einmal etabliert, brauchen diese Zwiebelblumen kaum noch Aufmerksamkeit und belohnen uns trotzdem Jahr für Jahr mit ihren charakteristischen Blüten, die aus einem röhren- oder schalenförmigen Krönchen und meist sechs strahlenförmig angeordneten Blütenblättern bestehen.
Botanische Einordnung und Merkmale
Die wissenschaftliche Einordnung der Narzissen zeigt ihre Verwandtschaft mit anderen beliebten Zwiebelblumen:
- Reich: Plantae (Pflanzen)
- Abteilung: Magnoliophyta (Bedecktsamer)
- Klasse: Liliopsida (Einkeimblättrige)
- Ordnung: Asparagales
- Familie: Amaryllidaceae (Amaryllisgewächse)
- Gattung: Narcissus (Narzissen)
Charakteristisch für alle Narzissen sind ihre grundständigen, linealen bis riemenförmigen Blätter, die meist blaugrün gefärbt und parallel geadert sind. Der Blütenstand entwickelt sich an einem blattlosen, hohlen Stängel und trägt meist eine einzelne Blüte, bei manchen Arten aber auch mehrere. Die typische Narzissenblüte besteht aus zwei markanten Teilen:
- Der äußere Blütenkranz (Perianth) mit sechs gleichmäßig angeordneten Blütenblättern
- Die innere Nebenkrone (Corona), die je nach Art trichter-, röhren- oder schalenförmig sein kann
Diese einzigartige Blütenstruktur macht Narzissen unverwechselbar und ist ein Grund für ihre große Beliebtheit. Die Blütenfarben reichen von reinweiß über verschiedene Gelbtöne bis hin zu Orangerot, wobei oft Kombinationen aus zwei Farben auftreten – beispielsweise weiße Blütenblätter mit orangefarbener Nebenkrone.
Die Klassifikation der Narzissen
Um die enorme Vielfalt der Narzissensorten zu ordnen, hat die Royal Horticultural Society ein Klassifikationssystem entwickelt, das 13 Divisionen umfasst. Diese Einteilung hilft Gärtnern und Liebhabern, sich in der Welt der Narzissen zurechtzufinden:
Division 1: Trompetennarzissen
Diese klassischen Narzissen haben eine Trompete (Nebenkrone), die mindestens so lang ist wie die Blütenblätter. Hierzu gehören Sorten wie ‚Dutch Master‘ und ‚Mount Hood‘.
Division 2: Großkronige Narzissen
Die Nebenkrone ist mehr als ein Drittel so lang wie die Blütenblätter, aber kürzer als diese. Beliebte Sorten sind ‚Ice Follies‘ und ‚Carlton‘.
Division 3: Kleinkronige Narzissen
Die Nebenkrone beträgt höchstens ein Drittel der Länge der Blütenblätter. ‚Barrett Browning‘ ist ein bekannter Vertreter.
Division 4: Gefüllte Narzissen
Diese haben gefüllte Blüten, bei denen die Nebenkrone, die Blütenblätter oder beide vervielfacht sind. ‚Tahiti‘ und ‚Cheerfulness‘ sind populäre Beispiele.
Division 5: Triandrus-Hybriden
Abgeleitet von Narcissus triandrus, haben sie meist nickende Blüten und zurückgebogene Blütenblätter. ‚Thalia‘ ist eine klassische weiße Sorte.
Division 6: Cyclamineus-Hybriden
Diese Narzissen haben stark zurückgebogene Blütenblätter und eine vorwärts gerichtete Nebenkrone. ‚Tête-à-Tête‘ ist die wohl bekannteste Sorte.
Division 7: Jonquillen-Hybriden
Mit mehreren duftenden Blüten pro Stängel und schmalen Blättern. ‚Suzy‘ und ‚Pipit‘ sind beliebte Vertreter.
Division 8: Tazetten
Mehrblütige Narzissen mit intensivem Duft. Hierzu zählen ‚Geranium‘ und ‚Minnow‘.
Division 9: Poeticus-Narzissen
Die klassischen Dichternarzissen mit weißen Blütenblättern und einer flachen, meist rot gerandeten Nebenkrone. ‚Actaea‘ ist eine bekannte Sorte.
Division 10: Wildformen
Alle Wildarten und ihre Varianten.
Division 11: Split-Corona-Narzissen
Die Nebenkrone ist in Segmente geteilt, die mindestens ein Drittel ihres Umfangs ausmachen. ‚Cassata‘ ist ein Beispiel.
Division 12: Verschiedene Narzissen
Alle Sorten, die nicht in die anderen Divisionen passen.
Division 13: Botanische Narzissen
Wildarten und ihre Varianten, die für gärtnerische Zwecke unterschieden werden.
Beliebte Narzissensorten für deutsche Gärten

Die Auswahl der richtigen Narzissensorten kann angesichts der enormen Vielfalt überwältigend sein. Hier stelle ich einige besonders bewährte und beliebte Sorten vor, die sich in deutschen Gärten hervorragend bewährt haben:
Klassische Trompetennarzissen
Diese imposanten Schönheiten sind das, was die meisten Menschen sich unter einer Narzisse vorstellen:
🌼 ‚Dutch Master‘ – Die Verkörperung der klassischen gelben Trompetennarzisse mit großen, leuchtend goldgelben Blüten. Robust und zuverlässig, ideal für Einsteiger.
🌼 ‚Mount Hood‘ – Öffnet sich cremefarben und verblasst zu reinem Weiß. Eine elegante, 40 cm hohe Sorte, die seit Jahrzehnten beliebt ist.
🌼 ‚Spellbinder‘ – Eine ungewöhnliche Farbkombination: zitronengelbe Blütenblätter mit einer Trompete, die von innen weiß ist. Ein echter Hingucker!
Mehrblütige Narzissen
Wenn Sie viele Blüten auf wenig Raum wünschen, sind diese Sorten ideal:
🌼 ‚Tête-à-Tête‘ – Die wohl beliebteste Zwergsorte mit mehreren goldgelben Blüten pro Stängel. Wird nur 15-20 cm hoch und eignet sich perfekt für Töpfe und Steingärten.
🌼 ‚Minnow‘ – Eine zierliche Tazette mit mehreren cremefarbenen Blüten mit gelber Mitte. Duftend und nur etwa 20 cm hoch.
Gefüllte Narzissen
Für Liebhaber üppiger, fast rosenartiger Blüten:
🌼 ‚Tahiti‘ – Spektakuläre gefüllte Blüten in Gelb mit orangeroten Einsprenkelungen. Robust und langlebig.
🌼 ‚Cheerfulness‘ – Mehrere duftende, cremeweiße gefüllte Blüten pro Stängel. Eine zeitlose Schönheit.
Besonders duftende Sorten
Der Duft ist für viele Narzissenliebhaber ein wichtiges Kriterium:
🌼 ‚Geranium‘ – Eine Tazette mit weißen Blütenblättern und orangeroter Nebenkrone. Intensiv duftend und mehrblütig.
🌼 ‚Bridal Crown‘ – Cremeweiße gefüllte Blüten mit intensivem, süßem Duft. Ideal für Schnittblumen.
Die perfekte Narzissensammlung umfasst frühe, mittlere und späte Sorten, um die Blütezeit über viele Wochen zu strecken – vom ersten Hauch des Frühlings bis in den Mai hinein.
Sorten für besondere Standorte
Nicht alle Gärten bieten ideale Bedingungen. Hier einige Sorten für spezielle Anforderungen:
Für schattige Standorte:
- ‚Thalia‘ – Elegante weiße Triandrus-Hybride, die auch im Halbschatten gut gedeiht
- ‚Jack Snipe‘ – Niedrige Cyclamineus-Hybride mit zurückgebogenen weißen Blütenblättern und gelber Trompete
Für Verwilderung in Rasen oder unter Gehölzen:
- ‚February Gold‘ – Früh blühende, goldgelbe Cyclamineus-Hybride
- ‚Actaea‘ – Spät blühende Poeticus-Narzisse mit betörendem Duft
Für Balkonkästen und Töpfe:
- ‚Jetfire‘ – Kompakte Cyclamineus-Hybride mit zurückgebogenen goldgelben Blütenblättern und orangeroter Trompete
- ‚Rip van Winkle‘ – Ungewöhnliche, gefüllte Zwergsorte mit strahlenförmigen Blütenblättern
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über besonders empfehlenswerte Narzissensorten für deutsche Gärten:
Sorte | Typ | Höhe | Blütenfarbe | Blütezeit | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|---|
‚Dutch Master‘ | Trompete | 40-45 cm | Goldgelb | Früh bis mittel | Klassiker, robust |
‚Ice Follies‘ | Großkronig | 35-40 cm | Weiß mit gelber Krone | Früh | Verwildert gut |
‚Tête-à-Tête‘ | Cyclamineus | 15-20 cm | Goldgelb | Sehr früh | Mehrblütig, ideal für Töpfe |
‚Tahiti‘ | Gefüllt | 40 cm | Gelb mit orange | Mittel | Spektakuläre gefüllte Blüten |
‚Thalia‘ | Triandrus | 40 cm | Reinweiß | Spät | Duftend, mehrblütig |
‚Geranium‘ | Tazette | 35-40 cm | Weiß mit orange | Spät | Stark duftend |
‚Actaea‘ | Poeticus | 40 cm | Weiß mit roter Krone | Sehr spät | Intensiver Duft |
‚Jetfire‘ | Cyclamineus | 20 cm | Gelb mit orange | Früh | Kompakt, langlebig |
‚Cheerfulness‘ | Gefüllt | 40 cm | Cremeweiß | Spät | Duftend, mehrblütig |
‚Hawera‘ | Triandrus | 20 cm | Hellgelb | Spät | Mehrblütig, verwildert gut |
Richtige Standortwahl und Bodenvorbereitung
Die Wahl des richtigen Standorts ist entscheidend für den Erfolg mit Narzissen. Obwohl diese Zwiebelblumen relativ anspruchslos sind, gibt es einige grundlegende Anforderungen zu beachten:
Der ideale Standort
Sonnige bis halbschattige Plätze sind für die meisten Narzissensorten optimal. Bedenken Sie dabei:
- Sonnenlage: In voller Sonne entwickeln Narzissen ihre intensivste Blütenfärbung und blühen am reichsten. Die meisten Trompeten- und großkronigen Narzissen bevorzugen sonnige Standorte.
- Halbschatten: Viele Wildarten und kleinere Sorten wie Triandrus- und Cyclamineus-Hybriden gedeihen auch im lichten Schatten unter Laubbäumen hervorragend, wo sie sich oft selbst aussäen und naturalisieren.
- Windschutz: Ein gewisser Windschutz verhindert, dass hohe Sorten bei Frühjahrsböen umknicken. Besonders gefüllte Sorten mit schweren Blüten profitieren davon.
Die Bodenansprüche der Narzissen sind nicht kompliziert, aber einige Faktoren sollten beachtet werden:
- Drainage: Absolut entscheidend ist eine gute Drainage. Staunässe ist der größte Feind der Narzissenzwiebeln und führt schnell zu Fäulnis.
- Bodenart: Idealerweise ist der Boden locker, humos und mäßig nährstoffreich. Schwere Lehmböden sollten vor der Pflanzung mit Sand und Kompost verbessert werden.
- pH-Wert: Narzissen tolerieren sowohl leicht saure als auch leicht alkalische Böden (pH 6,0-7,5).
Ein gut vorbereiteter Boden ist das Fundament für jahrelange Blütenpracht. Investieren Sie Zeit in die Bodenvorbereitung, und Ihre Narzissen werden es Ihnen mit üppigem Wachstum danken.
Bodenvorbereitung – Schritt für Schritt
Eine gründliche Bodenvorbereitung zahlt sich aus, denn Narzissen können bei guter Pflege viele Jahre am selben Standort verbleiben:
- Boden lockern: Graben Sie den Boden 25-30 cm tief um und entfernen Sie Steine, Wurzeln und Unkraut.
- Drainage verbessern: Bei schweren, lehmigen Böden mischen Sie großzügig groben Sand oder feinen Kies unter.
- Humus einarbeiten: Gut verrotteter Kompost oder alter Stallmist (niemals frischer Mist!) verbessert die Bodenstruktur und liefert langfristig Nährstoffe. Etwa 3-5 Liter pro Quadratmeter einarbeiten.
- Grunddüngung: Für eine Langzeitwirkung können Sie vor der Pflanzung etwas Hornspäne oder einen speziellen Zwiebeldünger einarbeiten.
- Ruhen lassen: Idealerweise bereiten Sie den Boden einige Wochen vor der Pflanzung vor, damit er sich setzen kann.
Bei der Vorbereitung von Pflanzgefäßen ist die Drainage besonders wichtig:
- Verwenden Sie Töpfe mit Abzugslöchern
- Legen Sie eine 2-3 cm dicke Schicht aus Blähton oder Kieselsteinen auf den Topfboden
- Verwenden Sie hochwertige Pflanzerde, idealerweise gemischt mit etwas Sand
Pflanzung von Narzissenzwiebeln

Die richtige Pflanztechnik ist entscheidend für den langfristigen Erfolg mit Narzissen. Hier erfahren Sie, wann und wie Sie Ihre Zwiebeln optimal einpflanzen:
Der optimale Pflanzzeitpunkt
Der ideale Zeitraum für die Pflanzung von Narzissenzwiebeln liegt zwischen Mitte September und Ende Oktober. In dieser Zeit ist der Boden noch warm genug, damit die Zwiebeln vor dem Winter Wurzeln bilden können, aber nicht mehr so heiß, dass die Zwiebeln austrocknen.
Einige wichtige Aspekte zum Timing:
- Frühe Pflanzung: Ermöglicht eine gute Wurzelbildung vor dem Winter und führt oft zu kräftigeren Pflanzen im Frühjahr
- Späte Pflanzung: Bis Mitte November ist in milden Regionen noch möglich, kann aber zu schwächerem Wuchs im ersten Jahr führen
- Vergessene Zwiebeln: Selbst im Dezember gepflanzte Narzissen wachsen meist noch an, blühen aber möglicherweise erst im zweiten Jahr richtig
Auswahl und Vorbereitung der Zwiebeln
Qualitativ hochwertige Zwiebeln sind die Basis für gesunde, blühfreudige Pflanzen:
- Größe: Wählen Sie große, feste Zwiebeln ohne weiche Stellen oder Schimmelbefall
- Gewicht: Gute Zwiebeln fühlen sich schwer für ihre Größe an
- Aussehen: Die äußere Haut sollte trocken und papierartig sein, ohne größere Verletzungen
Vor der Pflanzung können Sie die Zwiebeln in einer Lösung aus Wasser mit einem Schuss Alkohol (z.B. Spiritus) für etwa 30 Minuten baden, um eventuell vorhandene Pilzsporen abzutöten. Lassen Sie sie anschließend kurz abtrocknen.
Pflanztechnik für verschiedene Situationen
Im Gartenbeet:
- Graben Sie Pflanzlöcher oder -gräben in der entsprechenden Tiefe
- Die Pflanztiefe sollte etwa das Doppelte bis Dreifache der Zwiebelgröße betragen (meist 10-15 cm)
- Der Pflanzabstand hängt von der Sorte ab: große Sorten 10-15 cm, kleinere Sorten 5-10 cm
- Platzieren Sie die Zwiebeln mit der Spitze nach oben
- Bedecken Sie sie mit Erde und drücken Sie diese leicht an
- Gießen Sie die frisch gepflanzten Zwiebeln gut an
In Rasen zur Verwilderung:
- Heben Sie mit einem Spaten kleine Rasensoden an
- Platzieren Sie die Zwiebeln darunter
- Legen Sie die Rasensoden wieder zurück und treten Sie sie vorsichtig fest
- Alternativ können Sie mit einem speziellen Zwiebelpflanzer arbeiten
In Töpfen und Kübeln:
- Verwenden Sie Gefäße mit Abzugslöchern und einer Drainageschicht
- Füllen Sie das Gefäß etwa zur Hälfte mit Erde
- Platzieren Sie die Zwiebeln dichter als im Garten (3-5 cm Abstand)
- Bedecken Sie sie mit Erde, sodass die Zwiebelspitzen etwa 5 cm unter der Oberfläche liegen
- Gießen Sie gründlich
Pflanzideen und Kombinationen
Narzissen kommen besonders schön zur Geltung, wenn sie in Gruppen gepflanzt werden:
- Natürliche Anordnung: Werfen Sie die Zwiebeln locker auf die vorbereitete Fläche und pflanzen Sie sie dort, wo sie landen, für einen natürlichen Look
- Farbharmonien: Kombinieren Sie verschiedene Narzissensorten mit ähnlichen Blütezeiten für harmonische Farbeffekte
- Schichtenweise Pflanzung: In Töpfen können Sie Narzissen mit später blühenden Sommerblumen überschichten
Besonders schöne Begleitpflanzen für Narzissen sind:
- Frühlingsblüher wie Krokusse, Schneeglöckchen und Traubenhyazinthen
- Bodendecker wie Veilchen, Vergissmeinnicht oder Teppichphlox
- Frühjahrsblühende Stauden wie Bergenia, Lungenkraut oder Frühlings-Anemonen
- Blühsträucher wie Zierkirschen, Forsythien oder frühe Rhododendron
Pflege und Erhaltung
Narzissen gelten zu Recht als pflegeleichte Gartenpflanzen. Mit einigen einfachen Maßnahmen können Sie jedoch dafür sorgen, dass Ihre Narzissen Jahr für Jahr kräftig wachsen und reichlich blühen:
Pflege während und nach der Blüte
Während der Blütezeit:
- Verblühtes entfernen: Schneiden Sie verblühte Blütenköpfe ab, bevor sich Samen bilden können. Dies lenkt die Energie der Pflanze zurück in die Zwiebel statt in die Samenproduktion.
- Gießen bei Trockenheit: In längeren Trockenphasen während der Wachstumszeit sollten Sie Ihre Narzissen gießen, besonders wenn sie in Töpfen wachsen.
- Stützen hoher Sorten: Besonders bei gefüllten Sorten mit schweren Blüten kann ein dezenter Stützring oder Stab hilfreich sein, um Knicken bei Wind und Regen zu vermeiden.
Nach der Blüte:
- Laub stehen lassen: Entscheidend für die Blüte im nächsten Jahr ist, dass Sie das Laub mindestens sechs Wochen nach der Blüte stehen lassen. In dieser Zeit produziert die Pflanze über die Photosynthese Energie, die in der Zwiebel gespeichert wird.
- Kein Abschneiden oder Zusammenbinden: Schneiden oder binden Sie die Blätter nicht zusammen, da dies die Photosyntheseleistung reduziert.
- Kaschieren welkender Blätter: Um das vergilbende Laub zu verbergen, können Sie später blühende Stauden zwischen die Narzissen pflanzen, die das welkende Laub überdecken.
Das Geheimnis langlebiger Narzissenpflanzungen liegt in der Geduld nach der Blüte. Erst wenn das Laub von selbst gelb wird und sich leicht herausziehen lässt, hat die Zwiebel genug Energie für die nächste Saison gespeichert.
Düngung und Bodenpflege
Eine angemessene Nährstoffversorgung unterstützt die Blühfreudigkeit und Gesundheit Ihrer Narzissen:
- Frühjahrsdüngung: Sobald die ersten Spitzen aus dem Boden kommen (meist Februar/März), können Sie einen organischen Volldünger oder speziellen Zwiebeldünger ausbringen. Etwa 30-40 g/m² sind ausreichend.
- Kompostgabe: Eine dünne Schicht gut verrotteten Komposts im Herbst oder zeitigen Frühjahr versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen und verbessert gleichzeitig die Bodenstruktur.
- Vorsicht mit Stickstoff: Zu viel Stickstoff fördert das Blattwachstum auf Kosten der Blütenbildung. Verwenden Sie daher ausgewogene Dünger.
- Kalkgabe: Auf sauren Böden (unter pH 6) kann eine leichte Kalkgabe im Herbst hilfreich sein.
Die Bodenpflege umfasst außerdem:
- Unkrautfreihalten: Halten Sie die Pflanzflächen besonders im Frühjahr unkrautfrei, damit die jungen Narzissentriebe nicht bedrängt werden.
- Lockern: Ein vorsichtiges Lockern des Bodens zwischen den Pflanzen verbessert die Durchlüftung und Wasseraufnahme.
- Mulchen: Eine dünne Mulchschicht aus Kompost oder Rindenhumus hält Feuchtigkeit im Boden und unterdrückt Unkraut.
Überwinterung
Narzissen sind winterhart und benötigen in den meisten Regionen Deutschlands keinen besonderen Winterschutz:
- Im Garten: Etablierte Narzissen überstehen auch strenge Winter problemlos ohne zusätzlichen Schutz.
- Frisch gepflanzte Zwiebeln: Bei sehr frühen Frösten kann eine dünne Schicht Laub oder Reisig hilfreich sein, um den Boden vor dem Durchfrieren zu schützen.
- In Töpfen: Topfpflanzungen sind etwas frostempfindlicher. Stellen Sie die Töpfe an einen geschützten Ort (z.B. an eine Hauswand) oder umwickeln Sie sie mit Vlies oder Luftpolsterfolie.
- Nach dem Winter: Entfernen Sie im zeitigen Frühjahr abgestorbene Blätter und Mulchreste, damit die neuen Triebe ungehindert wachsen können.
Umgang mit häufigen Problemen
Auch die robusten Narzissen können gelegentlich Probleme bekommen:
Narzissen blühen nicht:
- Zu flach gepflanzt
- Zu früh abgeschnittenes Laub im Vorjahr
- Zu dichter Stand (Teilung nötig)
- Zu schattiger Standort
- Nährstoffmangel
Gelbe oder braune Blattspitzen:
- Meist harmlos und auf Wetterextreme zurückzuführen
- Bei starkem Befall könnte eine Pilzinfektion vorliegen
Blinde Narzissen (Triebe ohne Blüten):
- Oft Folge von Narzissenfliegenbefall
- Kann auch durch extreme Witterung während der Blütenanlage verursacht werden
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über typische Probleme und ihre Lösungen:
Problem | Mögliche Ursachen | Lösungen |
---|---|---|
Keine Blüten | Zu schattiger Standort, Nährstoffmangel, zu dichter Stand | An sonnigeren Platz umsetzen, düngen, teilen und neu pflanzen |
Vergilbende Blattspitzen | Trockenstress, normale Alterung | Mäßig gießen, in der Regel kein Grund zur Sorge |
Kippende Blütenstängel | Zu wenig Licht, zu starker Regen | Stützen anbringen, sonnigeren Standort wählen |
Zwiebelfäule | Staunässe, Pilzbefall | Befallene Zwiebeln entfernen, Drainage verbessern |
Viruserkrankungen (Streifen auf Blättern) | Übertragung durch Blattläuse | Befallene Pflanzen entfernen und vernichten |
Narzissenfliegenbefall | Larven fressen Zwiebeln von innen | Befallene Zwiebeln entfernen, Boden im Frühjahr mit Neem behandeln |
Vermehrung von Narzissen

Narzissen vermehren sich auf natürliche Weise durch Teilung ihrer Zwiebeln. Als Gärtner können Sie diesen Prozess unterstützen oder beschleunigen. Hier sind die wichtigsten Methoden zur Vermehrung:
Natürliche Vermehrung durch Teilung
Die einfachste und natürlichste Methode ist, die Narzissen sich selbst vermehren zu lassen:
- Mit der Zeit bilden sich an der Mutterzwiebel kleine Tochterzwiebeln (Brutzwiebeln)
- Diese entwickeln sich zu eigenständigen Pflanzen
- Nach 3-5 Jahren haben sich meist so viele neue Zwiebeln gebildet, dass eine Teilung sinnvoll wird
Anzeichen, dass eine Teilung notwendig ist:
- Abnehmende Blühfreudigkeit
- Kleinere Blüten
- Dicht gedrängte Blätter
- „Leere“ Stellen in der Mitte einer ursprünglich gleichmäßigen Pflanzung
Zwiebelteilung – Schritt für Schritt
Die beste Zeit für die Teilung von Narzissenzwiebeln ist direkt nach dem vollständigen Einziehen des Laubs, meist im Juni oder Juli:
- Zwiebeln ausgraben: Verwenden Sie eine Grabegabel statt eines Spatens, um Beschädigungen zu vermeiden. Stechen Sie in einem Umkreis von etwa 15 cm um die Pflanze herum und heben Sie den gesamten Zwiebelballen vorsichtig an.
- Trocknen lassen: Lassen Sie die ausgegrabenen Zwiebeln einige Stunden im Halbschatten antrocknen, damit sich die Erde leichter lösen lässt.
- Zwiebeln trennen: Lösen Sie die Tochterzwiebeln vorsichtig von der Mutterzwiebel. Bei fest verwachsenen Zwiebeln können Sie mit einem scharfen, sauberen Messer nachhelfen.
- Sortieren: Sortieren Sie die Zwiebeln nach Größe. Große Zwiebeln werden im nächsten Frühjahr blühen, mittelgroße brauchen eventuell ein Jahr länger, und sehr kleine Brutzwiebeln benötigen mehrere Jahre bis zur Blüte.
- Lagern oder direkt pflanzen: Sie können die Zwiebeln entweder kühl, trocken und luftig bis zum Herbst lagern oder sofort wieder einpflanzen.
- Pflanzung: Pflanzen Sie die Zwiebeln wie im Abschnitt „Pflanzung“ beschrieben ein.
Die Teilung und Neupflanzung von Narzissenzwiebeln ist nicht nur eine hervorragende Methode zur Vermehrung, sondern auch zur Verjüngung bestehender Pflanzungen, die mit der Zeit an Vitalität verlieren können.
Vermehrung durch Aussaat
Die Vermehrung durch Samen ist bei Narzissen möglich, aber langwierig und wird hauptsächlich von Züchtern praktiziert:
- Narzissensamen benötigen 5-7 Jahre, bis sie blühfähige Pflanzen hervorbringen
- Die Nachkommen sind bei Hybriden nicht sortenecht
- Für Liebhaber und zur Züchtung neuer Sorten interessant
Wenn Sie es dennoch versuchen möchten:
- Lassen Sie ausgewählte Blüten Samen bilden (keine Blütenköpfe abschneiden)
- Ernten Sie die Samenkapseln, wenn sie braun werden und sich öffnen
- Säen Sie die Samen sofort in Töpfe oder Saatschalen mit durchlässiger Erde
- Stellen Sie die Aussaat kühl (etwa 10-15°C)
- Halten Sie die Erde leicht feucht, aber nicht nass
- Die Keimung erfolgt meist im nächsten Frühjahr
- Lassen Sie die Sämlinge im ersten Jahr im Topf
- Pflanzen Sie sie im zweiten Jahr in ein Beet um
- Geduld: Die ersten Blüten erscheinen frühestens nach 5 Jahren
Vermehrung durch Zwiebelschuppen
Eine selten angewandte, aber interessante Methode:
- Trennen Sie vorsichtig einzelne Zwiebelschuppen von der äußeren Schicht der Zwiebel
- Legen Sie die Schuppen in feuchtes Vermiculit oder Perlite
- Halten Sie sie bei etwa 20°C warm und feucht
- Nach einigen Wochen bilden sich kleine Zwiebeln an der Basis der Schuppen
- Wenn sie Wurzeln entwickelt haben, können Sie sie in kleine Töpfe pflanzen
- Behandeln Sie sie wie Sämlinge
Narzissen in der Gartengestaltung

Narzissen sind wahre Multitalente in der Gartengestaltung. Ihre vielfältigen Formen, Farben und Größen machen sie zu idealen Pflanzen für unterschiedlichste Gestaltungskonzepte:
Gestaltungsideen mit Narzissen
Naturgarten und Verwilderung:
Narzissen eignen sich hervorragend zur Verwilderung in Rasenflächen, unter lichten Gehölzen oder in naturnahen Gartenbereichen. Besonders geeignet sind:
- Kleinere Wildformen wie Narcissus pseudonarcissus oder N. poeticus
- Robuste Sorten wie ‚Carlton‘, ‚Ice Follies‘ oder ‚February Gold‘
- Mehrblütige Typen wie ‚Tête-à-Tête‘ oder ‚Minnow‘
Pflanzen Sie die Zwiebeln in lockeren, natürlich wirkenden Gruppen und lassen Sie sie über die Jahre verwildern. Das Gras darf erst gemäht werden, wenn das Narzissenlaub vollständig eingezogen ist.
Formale Pflanzungen:
In formalen Gärten kommen Narzissen besonders gut zur Geltung, wenn sie in größeren, gleichmäßigen Gruppen oder Reihen gepflanzt werden:
- Entlang von Wegen und Beeteinfassungen
- In symmetrischen Beeten
- Als Umrandung von Rosenbeeten oder Staudenrabatten
Für formale Anlagen eignen sich besonders:
- Klassische Trompetennarzissen wie ‚Dutch Master‘
- Großblumige Sorten mit aufrechtem Wuchs wie ‚Ice Follies‘
- Sorten mit einheitlicher Blütenfarbe
Staudenbeete und Mischpflanzungen:
Narzissen sind ideale Frühjahrsblüher für Staudenbeete, da sie blühen, bevor die meisten Stauden austreiben:
- Kombinieren Sie sie mit frühen Stauden wie Lungenkraut (Pulmonaria), Lenzrosen (Helleborus) und Bergenie (Bergenia)
- Pflanzen Sie später austreibende Stauden wie Funkien (Hosta), Taglilien (Hemerocallis) oder Frauenmantel (Alchemilla) zwischen die Narzissen, um das welkende Laub zu verdecken
- Setzen Sie auf Farbharmonien oder spannende Kontraste
Container und Töpfe:
Narzissen eignen sich hervorragend für die Kultur in Gefäßen:
- Mehrere Sorten mit unterschiedlichen Blütezeiten in einem Topf ergeben eine lange Blühdauer
- Schichtenpflanzung mit anderen Frühlingsblühern wie Krokussen, Tulpen und Hyazinthen für ein Blütenfest
- Kompakte Sorten wie ‚Tête-à-Tête‘, ‚Jetfire‘ oder ‚Minnow‘ sind besonders geeignet
Farbkombinationen und Pflanzpartner
Die Blütezeit der Narzissen überschneidet sich mit vielen anderen Frühlingsblühern, was reizvolle Kombinationen ermöglicht:
Harmonische Kombinationen:
- Gelbe Narzissen mit blauen Muscari (Traubenhyazinthen) oder Scilla
- Weiße Narzissen mit rosa oder violetten Tulpen
- Orangeköpfige Narzissen mit violetten Krokussen
Kontrastreiche Kombinationen:
- Gelbe Narzissen mit tiefblauen Anemonen
- Weiße Narzissen mit dunkelroten Tulpen
- Mehrfarbige Narzissen mit einfarbigen Begleitpflanzen
Ideale Pflanzpartner für Narzissen sind:
- Frühlingsblühende Zwiebelgewächse: Tulpen, Hyazinthen, Krokusse, Scilla, Chionodoxa
- Frühlingsstauden: Primeln, Vergissmeinnicht, Anemonen, Lenzrosen, Leberblümchen
- Blühsträucher: Forsythie, Zierkirsche, Zierquitte, frühe Rhododendron
Narzissen für Schnittblumen
Narzissen sind wunderbare Schnittblumen, die den Frühling ins Haus bringen:
Die besten Sorten für die Vase:
- ‚Dutch Master‘ – klassische gelbe Trompetennarzisse mit langer Haltbarkeit
- ‚Bridal Crown‘ – duftende, gefüllte cremeweiße Blüten
- ‚Tahiti‘ – gefüllte gelb-orange Blüten
- ‚Geranium‘ – mehrblütige Tazette mit weißen Blütenblättern und orangeroter Nebenkrone
- ‚Thalia‘ – elegante weiße Triandrus-Hybride mit nickenden Blüten
Tipps für längere Haltbarkeit:
- Schneiden Sie die Stängel am frühen Morgen oder am Abend
- Wählen Sie Blüten, die sich gerade öffnen
- Schneiden Sie die Stängel schräg an
- Stellen Sie die Narzissen zunächst 1-2 Stunden separat ins Wasser, bevor Sie sie mit anderen Blumen kombinieren (der Saft der Narzissen kann die Haltbarkeit anderer Blumen verkürzen)
- Wechseln Sie das Wasser regelmäßig
- Halten Sie die Vase kühl und nicht in direkter Sonne
Narzissen in der Kultur und Geschichte
Die Narzisse ist nicht nur eine beliebte Gartenpflanze, sondern hat auch eine reiche kulturelle Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht:
Mythologie und Symbolik
Die bekannteste Legende um die Narzisse stammt aus der griechischen Mythologie:
Der schöne Jüngling Narkissos verliebte sich in sein eigenes Spiegelbild, das er in einer Quelle erblickte. Unfähig, sich von seinem Anblick zu lösen, verharrte er an der Quelle, bis er starb und in die nach ihm benannte Blume verwandelt wurde. Daher steht die Narzisse in der westlichen Kultur oft als Symbol für Eitelkeit und Selbstliebe.
In anderen Kulturen hat die Narzisse jedoch ganz andere Bedeutungen:
- China: Symbol für Glück, Wohlstand und Neujahr; die Narzisse wird traditionell zum chinesischen Neujahrsfest gezogen
- Japan: Symbol für Freude und Glück
- Persien: Die Narzisse symbolisiert den Frühlingsanfang und das persische Neujahrsfest Nouruz
- Christentum: In der christlichen Symbolik steht die Narzisse für Auferstehung und neues Leben
In der Blumensprache des viktorianischen Zeitalters bedeutete die gelbe Narzisse unglückliche Liebe oder Zurückweisung, während die weiße Narzisse für Reinheit, Unschuld und Neuanfänge stand.
Die Narzisse lehrt uns eine tiefgründige Lektion über Schönheit: Sie ist am wertvollsten, wenn sie geteilt und nicht nur betrachtet wird – eine Weisheit, die der mythologische Narziss nie begreifen konnte.
Narzissen in Kunst und Literatur
Die Narzisse hat Künstler und Schriftsteller über Jahrhunderte hinweg inspiriert:
- Literatur: William Wordsworth, einer der bekanntesten englischen Romantiker, verewigte die Narzisse in seinem berühmten Gedicht „I Wandered Lonely as a Cloud“ (auch bekannt als „Daffodils“), in dem er beschreibt, wie er auf eine große Ansammlung wilder Narzissen stößt.
- Malerei: Narzissen tauchen in zahlreichen Stillleben der niederländischen Meister des 17. Jahrhunderts auf. Auch impressionistische Künstler wie Claude Monet integrierten Narzissen in ihre Gartenbilder.
- Moderne Kunst: Die klare Form der Narzissenblüte mit ihrer charakteristischen Trompete inspiriert bis heute Designer und Künstler.
Narzissen als Nationalblume und in Traditionen
Die Narzisse hat in einigen Ländern einen besonderen Status:
- Wales: Die Narzisse (insbesondere Narcissus pseudonarcissus) ist neben dem Lauch das Nationalsymbol von Wales und wird am St. David’s Day (1. März) getragen.
- Niederlande: Obwohl die Tulpe bekannter ist, spielen auch Narzissen eine wichtige Rolle in der niederländischen Blumenzucht und -tradition.
- Großbritannien: Die „Daffodil Festivals“ im Frühjahr feiern die Blüte der Narzissen in vielen britischen Gärten und Parks.
- Krebshilfe: In vielen Ländern, darunter Großbritannien, Australien und Kanada, ist die Narzisse das Symbol für Krebshilfsorganisationen und wird für Spendensammlungen verwendet.
Narzissen und Umwelt

Narzissen sind nicht nur schöne Gartenpflanzen, sondern erfüllen auch wichtige ökologische Funktionen:
Ökologischer Nutzen
Narzissen bieten mehrere Vorteile für die Umwelt und das Ökosystem des Gartens:
- Frühe Nahrungsquelle: Als eine der ersten blühenden Pflanzen im Frühjahr bieten Narzissen wichtige Nektar- und Pollenquellen für Bienen, Hummeln und andere früh aktive Bestäuber, wenn andere Nahrungsquellen noch knapp sind.
- Natürlicher Schutz: Die in Narzissen enthaltenen Alkaloide (insbesondere Lycorin) machen sie für die meisten Wühlmäuse, Kaninchen und Rehe ungenießbar. Dies macht sie zu einer der wenigen Frühlingsblumen, die von diesen Tieren verschont bleiben.
- Bodenschutz: In Hanglagen oder unter lichten Gehölzen können verwilderte Narzissen zur Stabilisierung des Bodens beitragen und Erosion verhindern.
- Nachhaltige Bepflanzung: Einmal etabliert, können Narzissen viele Jahre ohne zusätzliche Pflege überdauern und vermehren sich natürlich – ein Beitrag zur ressourcenschonenden Gartengestaltung.
Narzissen im naturnahen Garten
Im naturnahen Garten können Narzissen besonders wertvoll sein:
- Wildformen bevorzugen: Die ursprünglichen Wildarten wie Narcissus pseudonarcissus (Wilde Narzisse) oder N. poeticus (Dichternarzisse) sind oft besser an lokale Bedingungen angepasst und bieten mehr ökologischen Nutzen als hochgezüchtete Sorten.
- Verwilderungsbereiche schaffen: Lassen Sie Narzissen in Teilen des Gartens verwildern – unter Gehölzen, in Wildblumenwiesen oder an Waldrändern. Hier können sie sich natürlich ausbreiten und mit der einheimischen Vegetation harmonieren.
- Mährhythmus anpassen: In Bereichen mit verwilderten Narzissen sollte erst gemäht werden, wenn das Laub vollständig eingezogen ist (meist ab Ende Juni). Dies ermöglicht den Pflanzen, genügend Energie für die nächste Saison zu speichern.
- Kombination mit heimischen Pflanzen: Kombinieren Sie Narzissen mit heimischen Frühlingsblühern wie Buschwindröschen, Leberblümchen oder Schlüsselblumen für ökologisch wertvolle Pflanzgemeinschaften.
Nachhaltige Kultivierung
Für eine umweltfreundliche Kultivierung von Narzissen können Sie folgende Aspekte beachten:
- Verzicht auf chemischen Pflanzenschutz: Narzissen sind von Natur aus robust und benötigen selten chemischen Pflanzenschutz. Bei Problemen greifen Sie besser auf biologische Methoden zurück.
- Organische Düngung: Verwenden Sie Kompost oder andere organische Dünger statt synthetischer Produkte.
- Wassersparende Kultur: Etablierte Narzissen sind relativ trockenheitsresistent und benötigen außer in extremen Dürreperioden keine zusätzliche Bewässerung.
- Mulchen: Eine dünne Mulchschicht aus Kompost oder Laub schützt den Boden, hält Feuchtigkeit und fördert das Bodenleben.
- Lokale Bezugsquellen: Beziehen Sie Zwiebeln möglichst aus regionaler Produktion, um lange Transportwege zu vermeiden.
Narzissen für spezielle Zwecke und Standorte
Narzissen sind vielseitige Pflanzen, die sich an verschiedene Standorte anpassen können. Hier finden Sie Empfehlungen für besondere Situationen:
Narzissen für Schattenstandorte
Obwohl Narzissen generell sonnige bis halbschattige Standorte bevorzugen, gibt es einige Sorten, die auch im Schatten gut gedeihen:
- Narcissus poeticus (Dichternarzisse) – verträgt auch lichten Schatten unter Laubbäumen
- ‚Thalia‘ – elegante weiße Triandrus-Hybride, die im Halbschatten gut wächst
- ‚Jack Snipe‘ – niedrige Cyclamineus-Hybride mit zurückgebogenen weißen Blütenblättern
- ‚February Gold‘ – früh blühende gelbe Cyclamineus-Hybride, die auch im lichten Schatten noch gut blüht
- ‚Hawera‘ – zierliche, hellgelbe Triandrus-Hybride mit mehreren nickenden Blüten pro Stängel
Tipps für Schattenstandorte:
- Wählen Sie Bereiche mit lichtem Schatten, nicht tiefe Dunkelheit
- Pflanzen Sie die Zwiebeln etwas flacher als üblich (etwa 8-10 cm tief)
- Rechnen Sie mit etwas weniger üppiger Blüte als an sonnigen Standorten
- Kombinieren Sie mit anderen schattentoleranten Frühlingsblühern wie Leberblümchen oder Buschwindröschen
Narzissen für Balkon und Terrasse
Für die Kultur in Töpfen und Kübeln auf Balkon oder Terrasse eignen sich besonders:
- ‚Tête-à-Tête‘ – die wohl beliebteste Zwergsorte, nur 15-20 cm hoch, mit mehreren goldgelben Blüten pro Stängel
- ‚Jetfire‘ – kompakte Cyclamineus-Hybride mit goldgelben Blütenblättern und orangeroter Trompete
- ‚Minnow‘ – zierliche Tazette mit mehreren cremefarbenen Blüten mit gelber Mitte
- ‚Rip van Winkle‘ – ungewöhnliche gefüllte Zwergsorte mit strahlenförmigen Blütenblättern
- ‚Baby Moon‘ – duftende Miniatur-Jonquille mit mehreren goldgelben Blüten
Tipps für die Topfkultur:
- Verwenden Sie Töpfe mit mindestens 15-20 cm Tiefe
- Sorgen Sie für gute Drainage durch Löcher im Topfboden und eine Drainageschicht
- Pflanzen Sie die Zwiebeln dichter als im Garten (3-5 cm Abstand)
- Gießen Sie regelmäßig, aber vermeiden Sie Staunässe
- Stellen Sie die Töpfe im Winter an eine geschützte Stelle oder isolieren Sie sie mit Vlies
Narzissen für Schnittblumenbeete
Wenn Sie Narzissen speziell zum Schnitt anbauen möchten, sind diese Sorten besonders geeignet:
- ‚Dutch Master‘ – klassische goldgelbe Trompetennarzisse mit langer Haltbarkeit
- ‚Mount Hood‘ – elegante weiße Trompetennarzisse
- ‚Tahiti‘ – spektakuläre gefüllte Blüten in Gelb mit orangeroten Einsprenkelungen
- ‚Bridal Crown‘ – mehrere duftende, cremeweiße gefüllte Blüten pro Stängel
- ‚Geranium‘ – mehrblütige Tazette mit weißen Blütenblättern und orangeroter Nebenkrone
- ‚Actaea‘ – spät blühende Poeticus-Narzisse mit intensivem Duft
Tipps für ein Schnittblumenbeet:
- Legen Sie das Beet an einer leicht zugänglichen Stelle an
- Pflanzen Sie die Zwiebeln etwas dichter als üblich (8-10 cm Abstand)
- Gruppieren Sie die Sorten nach Blütezeit, um die Schnittperiode zu verlängern
- Lassen Sie immer einige Blüten stehen, damit die Zwiebeln nicht geschwächt werden
- Markieren Sie die verschiedenen Sorten, um sie später identifizieren zu können
Häufige Fragen zu Narzissen
Wann ist die beste Zeit, um Narzissenzwiebeln zu pflanzen?
Die ideale Pflanzzeit für Narzissenzwiebeln liegt zwischen Mitte September und Ende Oktober. In dieser Zeit ist der Boden noch warm genug, damit die Zwiebeln vor dem Winter Wurzeln bilden können. In milden Regionen können Sie bis Mitte November pflanzen, sollten aber nicht zu lange warten, da die Zwiebeln vor dem Frost Wurzeln bilden müssen, um im Frühjahr kräftig austreiben zu können.
Warum blühen meine Narzissen nicht mehr?
Es gibt mehrere mögliche Gründe: 1) Das Laub wurde im Vorjahr zu früh abgeschnitten, bevor es natürlich eingezogen war. 2) Die Zwiebeln stehen zu dicht und müssen geteilt werden. 3) Der Standort ist zu schattig geworden. 4) Die Pflanzen leiden unter Nährstoffmangel. 5) Die Zwiebeln wurden von Narzissenfliegen befallen. Überprüfen Sie diese Faktoren und handeln Sie entsprechend – teilen Sie zu dichte Bestände, verbessern Sie die Lichtverhältnisse oder düngen Sie im Frühjahr mit einem ausgewogenen Dünger.
Sind Narzissen giftig?
Ja, alle Teile der Narzisse enthalten giftige Alkaloide, besonders konzentriert in den Zwiebeln. Bei Verzehr können sie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen. Für Haustiere, besonders Katzen und Hunde, können sie ebenfalls gefährlich sein. Tragen Sie beim Umgang mit den Zwiebeln Handschuhe, da der Saft bei empfindlichen Menschen Hautreizungen (die sogenannte „Narzissendermatitis“) auslösen kann. Waschen Sie die Hände nach dem Umgang mit Narzissen gründlich.
Können Narzissen mit anderen Blumenzwiebeln kombiniert werden?
Absolut! Narzissen harmonieren wunderbar mit anderen Frühlingsblühern wie Tulpen, Hyazinthen, Krokussen, Traubenhyazinthen und Blausternchen. Beachten Sie bei der Kombination in Vasen, dass der Saft der Narzissen die Haltbarkeit anderer Schnittblumen verkürzen kann. Stellen Sie geschnittene Narzissen daher zunächst 1-2 Stunden separat ins Wasser, bevor Sie sie mit anderen Blumen kombinieren, oder wechseln Sie das Wasser häufiger.
Wann und wie teile ich Narzissen?
Teilen Sie Narzissen, wenn die Blüte nachlässt und die Pflanzen zu dicht stehen (meist nach 3-5 Jahren). Der beste Zeitpunkt ist direkt nach dem vollständigen Einziehen des Laubs, meist im Juni oder Juli. Graben Sie die Zwiebeln vorsichtig aus, lassen Sie sie leicht antrocknen, trennen Sie die Tochterzwiebeln von der Mutterzwiebel und pflanzen Sie sie sofort wieder ein oder lagern Sie sie kühl und trocken bis zur Herbstpflanzung.
Warum haben meine Narzissen Blätter, aber keine Blüten?
Dieses Phänomen wird als „blinde Narzissen“ bezeichnet und hat mehrere mögliche Ursachen: 1) Befall durch die Larven der Narzissenfliege, die den Blütenansatz in der Zwiebel fressen. 2) Ungünstige Witterungsbedingungen während der Blütenanlage im Vorjahr. 3) Zu flache Pflanzung der Zwiebeln. 4) Nährstoffmangel. Graben Sie einige Zwiebeln aus und prüfen Sie auf Schädlingsbefall. Bei gesunden Zwiebeln hilft oft eine Düngung und das Einhalten der richtigen Pflanztiefe beim Umsetzen.
Müssen Narzissenzwiebeln jedes Jahr aus dem Boden genommen werden?
Nein, im Gegensatz zu empfindlicheren Zwiebelblumen wie Gladiolen oder Dahlien können Narzissen problemlos im Boden bleiben. Sie sind vollkommen winterhart und etablieren sich mit der Zeit immer besser. Ein Ausgraben und Teilen ist nur nötig, wenn die Pflanzen zu dicht stehen und die Blühfreudigkeit nachlässt, was meist erst nach 3-5 Jahren der Fall ist.
Wie gehe ich mit dem Laub nach der Blüte um?
Das Laub der Narzissen muss nach der Blüte mindestens sechs Wochen stehen bleiben, bis es von selbst gelb wird und sich leicht herausziehen lässt. In dieser Zeit produziert die Pflanze über die Photosynthese Energie, die in der Zwiebel gespeichert wird und für die Blüte im nächsten Jahr essentiell ist. Schneiden oder binden Sie die Blätter nicht zusammen, da dies die Photosyntheseleistung reduziert. Um das welkende Laub zu kaschieren, können Sie später austreibende Stauden zwischen die Narzissen pflanzen.
Warum sollte ich verblühte Narzissenköpfe abschneiden?
Das Abschneiden verblühter Blütenköpfe verhindert die Samenbildung, die viel Energie kostet. Diese Energie kann stattdessen in die Zwiebel fließen und stärkt die Pflanze für das nächste Jahr. Schneiden Sie nur den Blütenkopf ab, nicht den gesamten Stängel, da dieser ebenfalls Photosynthese betreibt und zur Energiegewinnung beiträgt.
Welche Narzissen eignen sich für die Verwilderung?
Für die Verwilderung eignen sich besonders robuste, langlebige Sorten, die sich gut vermehren. Dazu zählen: 1) Wildarten wie Narcissus pseudonarcissus und N. poeticus. 2) Robuste Sorten wie ‚Carlton‘, ‚Ice Follies‘, ‚February Gold‘ und ‚Tête-à-Tête‘. 3) Mehrblütige Typen wie ‚Minnow‘ und ‚Hawera‘. Diese Sorten sollten in lockeren Gruppen gepflanzt werden und können sich über die Jahre natürlich ausbreiten.