Die Dipladenia, botanisch korrekt als Mandevilla bekannt, ist eine wahre Verwandlungskünstlerin im Garten. Sie vereint üppige Blütenpracht mit erstaunlicher Pflegeleichtigkeit und passt sich verschiedenen Standorten an – sei es als Kübelpflanze auf Balkon und Terrasse oder als blühende Kletterpflanze an Rankgittern und Spalieren. Je nach Perspektive wird sie als dekorativer Blickfang, als natürlicher Sichtschutz oder als exotisches Highlight im Wintergarten geschätzt.
In den folgenden Abschnitten erfahren Sie alles Wissenswerte über die vielfältigen Dipladenia-Arten und -Sorten, ihre optimale Pflege vom Frühjahr bis zum Winter, erfolgreiche Vermehrungsmethoden sowie Lösungen für mögliche Probleme. Mit praktischen Tipps und detaillierten Anleitungen möchte ich Ihnen helfen, diese tropische Schönheit zum Star Ihres grünen Reichs zu machen – egal ob Sie ein erfahrener Gärtner sind oder gerade erst Ihre Leidenschaft für Pflanzen entdecken.
Dipladenia oder Mandevilla? Botanik und Herkunft verstehen
Die Verwirrung beginnt oft schon beim Namen: Handelt es sich nun um eine Dipladenia oder eine Mandevilla? Tatsächlich wurden früher zwei Gattungen unterschieden, doch mittlerweile sind alle Arten botanisch korrekt unter dem Namen Mandevilla zusammengefasst. Im Handel und in der Umgangssprache hat sich jedoch der Name Dipladenia für die kompakteren, weniger stark rankenden Sorten etabliert, während großwüchsigere Kletterpflanzen oft als Mandevilla bezeichnet werden.
„Die Schönheit der Dipladenia liegt nicht nur in ihren auffälligen Blüten, sondern auch in ihrer Anpassungsfähigkeit – eine Eigenschaft, die sie in ihrer südamerikanischen Heimat perfektioniert hat.“
Die natürliche Heimat dieser faszinierenden Pflanzengattung erstreckt sich von Mexiko bis nach Argentinien, wobei der Schwerpunkt in Brasilien liegt. Dort wächst sie in verschiedenen Habitaten – von tropischen Regenwäldern bis hin zu trockeneren Bergregionen. Diese Vielseitigkeit spiegelt sich in ihrer Anpassungsfähigkeit wider, die sie auch als Zierpflanze in unseren Breitengraden so beliebt macht.
Botanisch gehört die Dipladenia zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Wie viele ihrer Verwandten enthält sie einen milchigen Saft, der bei empfindlichen Personen Hautreizungen verursachen kann. Bei der Pflege sollten daher immer Handschuhe getragen werden.
Die Vielfalt der Dipladenia-Sorten entdecken
Die Welt der Dipladenien ist überraschend vielfältig. Von kompakten Büschen bis zu üppigen Kletterern, von leuchtend roten bis zu zarten weißen Blüten – für jeden Geschmack und Standort gibt es die passende Sorte.
Besonders beliebte Sorten im Überblick:
🌸 Mandevilla sanderi – Die klassische Dipladenia mit kompaktem Wuchs und leuchtend roten Blüten
🌺 Mandevilla x amabilis – Großblumige Hybride mit rosa bis roten Blüten
🌼 Mandevilla boliviensis – Bezaubert mit reinweißen Blüten und gelbem Schlund
🌷 Mandevilla laxa – Die „Chilenische Jasmin-Mandevilla“ mit duftenden weißen Blüten
🌹 Sundaville®-Sorten – Kompakte Züchtungen in verschiedenen Farben, ideal für Kübel und Ampeln
Die modernen Züchtungen konzentrieren sich vor allem auf kompaktere Wuchsformen, Blütenfülle und Wetterbeständigkeit. Besonders die Sundaville®- und Diamantina®-Serien haben sich als robust und blühfreudig erwiesen. Sie vereinen die Schönheit der traditionellen Sorten mit verbesserter Pflegeleichtigkeit.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Eigenschaften der gängigsten Dipladenia-Typen:
| Sortentyp | Wuchshöhe | Blütenfarbe | Besonderheiten | Verwendung |
|---|---|---|---|---|
| Kompakte Sorten (Sundaville®) | 30-60 cm | Rot, Rosa, Weiß | Buschiger Wuchs, wenig rankend | Kübel, Ampeln, Balkonkästen |
| Klassische Dipladenien | 1-2 m | Rot, Rosa | Mittlerer Rankwuchs | Kübel mit Rankhilfe, Spaliere |
| Großblumige Mandevilla | 2-5 m | Rot, Rosa, Weiß | Stark rankend, große Blüten | Pergolen, Rankgerüste, Wintergarten |
| Duftende Sorten (M. laxa) | bis 5 m | Weiß | Intensiver Duft, winterhärter | Pergolen, geschützte Hauswände |
Für Einsteiger eignen sich besonders die kompakten Sorten, da sie weniger Pflegeaufwand erfordern und auch ohne Rankhilfe attraktiv bleiben. Wer dagegen eine üppige Kletterpflanze sucht, wird mit den großblumigen Mandevilla-Sorten glücklich.
Die richtige Pflege für üppige Blütenpracht

Die gute Nachricht vorweg: Trotz ihrer exotischen Herkunft ist die Dipladenia überraschend pflegeleicht. Mit einigen grundlegenden Kenntnissen können Sie sich über Monate an ihrer Blütenpracht erfreuen.
Der optimale Standort: Licht und Wärme als Schlüssel zum Erfolg
Als tropische Pflanze liebt die Dipladenia Sonnenlicht und Wärme. Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist ideal, wobei die Mittagssonne in den heißesten Sommermonaten manchmal etwas zu intensiv sein kann. Die Pflanze sollte vor starkem Wind geschützt stehen, da dieser die empfindlichen Blüten beschädigen kann.
Die Temperatur spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden Ihrer Dipladenia:
- Optimale Wachstumstemperatur: 20-25°C
- Minimale Temperatur: Nicht unter 10°C (kurzfristig)
- Überwinterungstemperatur: Idealerweise 12-15°C
„Sonnenlicht ist für die Dipladenia wie Nahrung – je mehr sie davon bekommt, desto üppiger wird ihre Blütenpracht. Doch wie bei einer ausgewogenen Ernährung kommt es auf das richtige Maß an.“
Im Freiland können Dipladenien in den wärmeren Regionen Deutschlands von Mai bis September oder Oktober im Freien stehen. Bei drohenden Temperaturen unter 10°C sollten sie jedoch unbedingt ins Haus geholt werden.
Gießen und Düngen: Die Balance finden
Das Gießverhalten ist entscheidend für eine gesunde Dipladenia. Die Pflanze benötigt gleichmäßige Feuchtigkeit, verträgt aber keine Staunässe. Zwischen den Wassergaben sollte die oberste Erdschicht leicht abtrocknen dürfen.
Bewässerungstipps im Jahresverlauf:
- Frühjahr/Sommer: Regelmäßig gießen, aber Staunässe vermeiden
- Hochsommer: Bei großer Hitze täglich prüfen, ggf. morgens und abends gießen
- Herbst: Wassergaben reduzieren, wenn das Wachstum nachlässt
- Winter: Nur sparsam gießen, die Erde darf zwischen den Wassergaben deutlich abtrocknen
Für die Düngung eignet sich ein spezieller Blühpflanzendünger mit ausgewogenem Nährstoffverhältnis. Während der Hauptwachstumszeit von April bis September sollte alle 1-2 Wochen gedüngt werden, im Winter wird die Düngung komplett eingestellt.
Eine besondere Eigenheit der Dipladenia: Sie reagiert positiv auf leicht saures Substrat. Gelegentliches Gießen mit kalkarmem Wasser oder speziellen Rhododendron-Düngern kann die Blühfreudigkeit fördern.
Substrat und Umtopfen: Die Basis für gesundes Wachstum
Das ideale Substrat für Dipladenien ist locker, durchlässig und leicht sauer. Eine Mischung aus hochwertiger Blumenerde, etwas Kompost und Perlite oder Sand für die Drainage hat sich bewährt. Alternativ können Sie auch spezielle Erde für Mediterranpflanzen verwenden.
Das Umtopfen sollte idealerweise im Frühjahr erfolgen, wenn die Pflanze aus der Winterruhe erwacht. Jüngere Exemplare profitieren von einem jährlichen Topfwechsel, während etablierte Pflanzen auch alle zwei Jahre umgetopft werden können. Wichtig dabei: Der neue Topf sollte nur etwa 2-3 cm größer im Durchmesser sein als der alte, da zu viel Substrat zu Staunässe führen kann.
Die folgende Tabelle zeigt eine optimale Substratzusammensetzung:
| Bestandteil | Anteil | Funktion |
|---|---|---|
| Hochwertige Blumenerde | 60% | Grundsubstrat, Nährstoffversorgung |
| Kompost | 20% | Organische Nährstoffe, Bodenstruktur |
| Perlite oder grober Sand | 15% | Drainage, verhindert Verdichtung |
| Kokoshumus oder Rindenhumus | 5% | Erhöht Säuregrad, verbessert Wasserhaltefähigkeit |
Beim Umtopfen sollten Sie vorsichtig vorgehen, da die Wurzeln der Dipladenia empfindlich sind. Entfernen Sie die Pflanze behutsam aus dem alten Topf, lockern Sie das Wurzelwerk leicht auf und setzen Sie sie in das frische Substrat. Nach dem Umtopfen gründlich angießen, aber in den folgenden Tagen sparsamer wässern, bis sich die Pflanze an ihren neuen Topf gewöhnt hat.
Schnitt und Formgebung: So bleibt Ihre Dipladenia kompakt und blühfreudig

Ein regelmäßiger Schnitt ist für die Dipladenia nicht zwingend notwendig, kann aber ihre Blühfreudigkeit und Wuchsform deutlich verbessern. Besonders bei älteren Pflanzen verhindert ein gezielter Rückschnitt die Verkahlungsneigung und fördert einen buschigeren Wuchs.
Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt
Der ideale Zeitpunkt für einen größeren Rückschnitt liegt im späten Winter oder frühen Frühjahr, kurz bevor die Pflanze wieder in die aktive Wachstumsphase eintritt. In der Regel ist Februar oder März optimal, je nachdem, wann Sie die Pflanze aus der Winterruhe holen.
„Ein wohlüberlegter Schnitt ist wie ein Neuanfang für die Dipladenia – er weckt schlummernde Kräfte und lenkt die Energie der Pflanze genau dorthin, wo sie am meisten bewirkt.“
Während der Saison können Sie zudem kontinuierlich verblühte Blütenstände entfernen (Ausputzen). Dies fördert die Bildung neuer Blüten und verhindert eine unnötige Energieverschwendung durch Samenbildung.
Schnitt-Techniken für verschiedene Wuchsformen
Je nachdem, welche Form Sie erzielen möchten, gibt es verschiedene Schnitt-Ansätze:
Für buschigen, kompakten Wuchs:
- Schneiden Sie alle Triebe um etwa ein Drittel zurück
- Entfernen Sie schwache oder nach innen wachsende Triebe komplett
- Kürzen Sie besonders lange Triebe stärker als die anderen
Für eine Kletterpflanze am Spalier:
- Belassen Sie die Haupttriebe, die am Spalier befestigt sind
- Kürzen Sie Seitentriebe auf 2-3 Augen zurück
- Entfernen Sie Triebe, die vom Spalier wegwachsen
Für eine Ampelpflanze:
- Schneiden Sie die herabhängenden Triebe nur leicht zurück
- Entfernen Sie Triebe, die nach oben wachsen
- Achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung der Triebe rund um die Ampel
Unabhängig von der gewünschten Form sollten Sie immer scharfe, saubere Schnittwerkzeuge verwenden und etwa 0,5 cm über einem Blattknoten schneiden. Da der Milchsaft der Dipladenia hautreizend sein kann, empfiehlt es sich, beim Schneiden Handschuhe zu tragen.
Vermehrung: Neue Dipladenien aus eigener Zucht
Die Vermehrung von Dipladenien ist nicht nur kostensparend, sondern macht auch Freude und ermöglicht es, besonders schöne Exemplare zu vervielfältigen. Es gibt verschiedene Methoden, wobei die Stecklingsvermehrung die einfachste und erfolgversprechendste ist.
Stecklingsvermehrung Schritt für Schritt
Die beste Zeit für die Stecklingsvermehrung ist das Frühjahr oder der Frühsommer, wenn die Pflanze im aktiven Wachstum ist. So gehen Sie vor:
- Wählen Sie gesunde, nicht blühende Triebe aus
- Schneiden Sie 10-15 cm lange Stecklinge mit mindestens 2-3 Blattpaaren
- Entfernen Sie die unteren Blätter und lassen Sie nur 2-3 Blattpaare am oberen Ende stehen
- Lassen Sie den austretenden Milchsaft abtrocknen (wichtig!)
- Tauchen Sie das untere Ende optional in Bewurzelungshormon
- Stecken Sie die Stecklinge in ein lockeres, feuchtes Substrat (Mischung aus Anzuchterde und Perlite)
- Bedecken Sie das Gefäß mit einer durchsichtigen Haube oder Folie, um ein Mini-Gewächshaus zu schaffen
- Stellen Sie die Stecklinge an einen hellen, warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung
- Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht und lüften Sie die Abdeckung täglich kurz
Nach etwa 3-4 Wochen sollten sich erste Wurzeln gebildet haben. Wenn die Stecklinge deutliches Wachstum zeigen, können Sie sie vorsichtig in einzelne Töpfe umsetzen und wie ausgewachsene Pflanzen behandeln.
Alternative Vermehrungsmethoden
Neben der klassischen Stecklingsvermehrung gibt es weitere Methoden:
Absenker:
Diese Methode ist besonders schonend, da der neue Trieb erst nach erfolgreicher Wurzelbildung von der Mutterpflanze getrennt wird.
- Wählen Sie einen langen, biegsamen Trieb
- Führen Sie ihn zu einem mit Erde gefüllten Topf neben der Mutterpflanze
- Machen Sie einen kleinen Einschnitt in die Rinde und drücken Sie den Trieb an dieser Stelle in die Erde
- Fixieren Sie ihn mit einem Drahtbügel oder Stein
- Halten Sie die Erde feucht, bis sich Wurzeln gebildet haben (etwa 6-8 Wochen)
- Trennen Sie den bewurzelten Trieb von der Mutterpflanze
Aussaat:
Die Vermehrung durch Samen ist möglich, aber langwierig und bei Hybridsorten nicht sortenecht. Wenn Ihre Dipladenia Samenkapseln bildet, können Sie diese ernten, wenn sie aufplatzen. Die Samen werden in Anzuchterde nur leicht bedeckt und bei 22-25°C feucht gehalten. Die Keimung dauert etwa 2-4 Wochen, und die Jungpflanzen entwickeln sich langsam.
„Die Geduld bei der Pflanzenvermehrung wird mit dem unvergleichlichen Gefühl belohnt, eine neue Generation herangezogen zu haben – ein kleines Wunder, das man selbst bewirkt hat.“
Überwinterung: Die Herausforderung meistern

Die richtige Überwinterung ist entscheidend für die langfristige Freude an Ihrer Dipladenia. Als tropische Pflanze ist sie nicht winterhart und benötigt in unseren Breiten einen geschützten Platz während der kalten Jahreszeit.
Vorbereitung auf die Winterruhe
Etwa ab September, wenn die Tage kürzer und die Nächte kühler werden, beginnt die Vorbereitung auf die Winterruhe:
- Reduzieren Sie allmählich die Wassergaben
- Stellen Sie die Düngung komplett ein
- Entfernen Sie verblühte Blüten und schwache Triebe
- Prüfen Sie die Pflanze auf Schädlingsbefall und behandeln Sie sie gegebenenfalls
- Nehmen Sie die Pflanze ins Haus, bevor die Nachttemperaturen unter 10°C fallen
Optimale Überwinterungsbedingungen
Für eine erfolgreiche Überwinterung sind folgende Bedingungen ideal:
- Temperatur: 12-15°C (nicht unter 10°C und nicht über 18°C)
- Licht: Hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung
- Luftfeuchtigkeit: Normal bis leicht trocken
- Wasser: Sparsam gießen, Substrat zwischen den Wassergaben antrocknen lassen
- Düngung: Keine Düngung während der Winterruhe
Geeignete Überwinterungsorte sind ungeheizte Wintergärten, kühle Treppenhäuser oder helle Schlafzimmer. Vermeiden Sie Standorte mit Heizungsluft, da diese die Luft zu stark austrocknet.
Verschiedene Überwinterungsstrategien
Je nach verfügbarem Platz und gewünschter Pflanzenform gibt es verschiedene Überwinterungsstrategien:
Minimale Pflege (Halbschlaf):
Bei dieser Methode wird die Pflanze kühl (12-15°C) und hell überwintert. Sie behält ihre Blätter und wird nur sparsam gegossen. Im Frühjahr wird sie dann nur leicht zurückgeschnitten.
Starker Rückschnitt:
Wenn wenig Platz zur Verfügung steht, kann die Dipladenia stark zurückgeschnitten werden (auf etwa 20-30 cm). Sie wird dann an einem kühlen, aber frostfreien Ort bei minimaler Bewässerung überwintert. Diese Methode ist platzsparend, birgt aber ein höheres Risiko für Pflanzenverluste.
Überwinterung als Zimmerpflanze:
Bei ausreichend Licht kann die Dipladenia auch im normalen Wohnraum überwintert werden. Hier wird sie weiter als Zierpflanze behandelt, wächst und blüht eventuell sogar spärlich weiter. Diese Methode erfordert mehr Pflege (regelmäßiges Gießen und gelegentliches Düngen), belohnt aber mit einer dekorativen Pflanze auch im Winter.
Krankheiten und Schädlinge erkennen und bekämpfen
Obwohl Dipladenien relativ robust sind, können sie von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten befallen werden. Eine frühe Erkennung und schnelle Reaktion sind entscheidend, um größere Schäden zu vermeiden.
Häufige Schädlinge und ihre Bekämpfung
Spinnmilben:
Diese winzigen Spinnentiere sind ein häufiges Problem, besonders bei trockener Heizungsluft im Winter. Sie verursachen feine Gespinste auf den Blättern und gelbliche Verfärbungen.
Bekämpfung:
- Regelmäßiges Besprühen mit Wasser erhöht die Luftfeuchtigkeit und erschwert den Befall
- Bei leichtem Befall reicht oft das Abwaschen der Blätter
- Bei starkem Befall helfen Neem-Öl oder spezielle Akarizide
- Natürliche Feinde wie Raubmilben können präventiv eingesetzt werden
Weiße Fliege:
Diese kleinen weißen Insekten sitzen meist auf der Blattunterseite und fliegen auf, wenn man die Pflanze berührt.
Bekämpfung:
- Gelbtafeln zum Abfangen der fliegenden Insekten
- Regelmäßiges Absprühen der Blattunterseiten mit Wasser
- Bei starkem Befall Behandlung mit Neem-Öl oder biologischen Insektiziden
- Schlupfwespen als natürliche Feinde
Schildläuse:
Diese unbeweglichen Schädlinge sitzen fest an Stängeln und Blättern und saugen Pflanzensaft.
Bekämpfung:
- Einzelne Läuse mit einem in Spiritus getränkten Wattestäbchen abtupfen
- Betroffene Pflanzenteile abschneiden, wenn möglich
- Bei starkem Befall systemische Insektizide verwenden
„Die beste Schädlingsbekämpfung ist die Prävention – eine gesunde, vitale Pflanze mit optimalen Standortbedingungen kann Schädlingen und Krankheiten viel besser widerstehen.“
Pilzkrankheiten und physiologische Probleme
Grauschimmel (Botrytis):
Tritt besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit und gleichzeitig kühlen Temperaturen auf. Erkennbar an grau-braunen, pelzigen Belägen auf Blättern und Blüten.
Bekämpfung:
- Befallene Pflanzenteile sofort entfernen und entsorgen (nicht auf den Kompost!)
- Luftzirkulation verbessern
- Gießwasser nicht über die Blätter geben
- Bei starkem Befall Fungizide einsetzen
Wurzelfäule:
Entsteht durch Überwässerung und Staunässe. Die Pflanze welkt trotz feuchter Erde, und die Wurzeln verfärben sich braun und werden matschig.
Bekämpfung:
- Sofort Gießmenge reduzieren
- Pflanze aus dem Topf nehmen und faulige Wurzeln entfernen
- In frisches, gut durchlässiges Substrat umtopfen
- Gießverhalten anpassen
Blattprobleme und ihre Ursachen:
- Gelbe Blätter: Oft ein Zeichen von Überwaserung, Nährstoffmangel oder natürlichem Blattwechsel
- Braune Blattränder: Meist Trockenheitsschäden oder Salzablagerungen durch zu viel Dünger
- Blattfall: Kann durch Standortwechsel, Zugluft oder zu niedrige Temperaturen ausgelöst werden
- Keine Blüten: Häufig Lichtmangel, falsche Düngung oder zu kühle Temperaturen
Tipps für spektakuläre Blütenpracht

Mit einigen Expertentipps können Sie die Blütenbildung Ihrer Dipladenia maximieren und für eine besonders beeindruckende Erscheinung sorgen.
Die richtige Düngerstrategie
Der Schlüssel zu üppiger Blüte liegt in der richtigen Nährstoffversorgung. Während zu viel Stickstoff das Blattwachstum auf Kosten der Blüten fördert, regen Phosphor und Kalium die Blütenbildung an.
Bewährt hat sich folgende Strategie:
- Im Frühjahr (März-April) mit einem ausgeglichenen Dünger starten (NPK 7-7-7)
- Ab Mai auf einen phosphor- und kaliumbetonten Blühpflanzendünger umsteigen (z.B. NPK 5-10-10)
- Alle 1-2 Wochen in halber Konzentration düngen
- Ab August die Düngergaben reduzieren und im September ganz einstellen
Ein gelegentliches Gießen mit Regenwasser oder kalkarmem Wasser fördert zusätzlich die Blütenbildung, da Dipladenien leicht saure Bedingungen bevorzugen.
Ausputzen und Pflege während der Blütezeit
Regelmäßiges Entfernen verblühter Blüten (Ausputzen) fördert die Bildung neuer Knospen und verlängert die Blütezeit erheblich. Dabei sollten Sie nicht nur die verwelkten Blütenblätter, sondern den gesamten Blütenstiel bis zum nächsten Blattansatz entfernen.
„Jede verblühte Blume, die Sie entfernen, ist wie ein Signal an die Pflanze: ‚Mach weiter, dein Ziel ist noch nicht erreicht!‘ So bleibt die Dipladenia ständig motiviert, neue Blüten zu bilden.“
Während der Hauptblütezeit im Sommer profitiert die Dipladenia von regelmäßigem Besprühen der Blätter in den Morgenstunden. Dies erhöht die Luftfeuchtigkeit und wäscht Staub ab, was die Fotosynthese verbessert.
Kreative Verwendungsmöglichkeiten im Garten
Die Vielseitigkeit der Dipladenia ermöglicht zahlreiche dekorative Einsatzmöglichkeiten:
Als Kübelpflanze:
Einzeln in einem dekorativen Topf wirkt die Dipladenia besonders edel. Hier kann sie entweder buschig wachsen oder an einem Spalier hochgezogen werden.
In Kombinationen:
Dipladenien harmonieren wunderbar mit anderen Kübelpflanzen wie:
- Blauen Scaevola für einen schönen Farbkontrast
- Silberblättrigen Pflanzen wie Silberblatt (Senecio cineraria)
- Gräsern für eine strukturelle Ergänzung
- Hängenden Pflanzen wie Bacopa oder Bidens für mehrstufige Arrangements
Als Ampelpflanze:
Besonders die kompakten Sorten eignen sich hervorragend für Blumenampeln. Hier können sie ihre Triebe malerisch herabhängen lassen.
Als Sichtschutz:
An einem Rankgitter oder Spalier gezogen, bildet die Dipladenia einen blühenden Sichtschutz für Balkon oder Terrasse.
Im Wintergarten:
In einem hellen Wintergarten kann die Dipladenia ganzjährig kultiviert werden und bringt tropisches Flair ins Haus.
Saisonaler Pflegekalender für Dipladenien
Um Ihnen die Pflege Ihrer Dipladenia zu erleichtern, finden Sie hier einen übersichtlichen Pflegekalender, der alle wichtigen Maßnahmen im Jahresverlauf zusammenfasst.
Frühjahr (März-Mai): Aufwachphase
März:
- Aus dem Winterquartier holen
- Rückschnitt durchführen
- Umtopfen in frisches Substrat
- Langsam an mehr Licht gewöhnen
- Wassergaben allmählich steigern
April:
- An einen sonnigen, geschützten Platz stellen
- Mit der Düngung beginnen (alle 2 Wochen)
- Bei Spätfrostgefahr nachts hereinholen
Mai:
- Nach den Eisheiligen ins Freie stellen
- Auf wöchentliche Düngung umstellen
- Rankhilfen anbringen
- Bei Bedarf junge Triebe einkürzen für buschigeren Wuchs
Sommer (Juni-August): Hauptsaison
Juni:
- Regelmäßig gießen, Staunässe vermeiden
- Wöchentlich mit Blühpflanzendünger versorgen
- Verblühtes regelmäßig entfernen
- Auf Schädlinge kontrollieren
Juli:
- Bei Hitze täglich gießen, am besten morgens und abends
- Gelegentlich die Blätter abbrausen (nicht in der Mittagssonne!)
- Weiterhin wöchentlich düngen
- Zu lange Triebe einkürzen
August:
- Wasserbedarf kontrollieren, oft noch hoch
- Düngung fortsetzen
- Letzte formgebende Schnitte vornehmen
- Stecklinge schneiden, falls Vermehrung gewünscht
Herbst (September-November): Vorbereitung auf die Winterruhe
September:
- Düngung einstellen
- Wassergaben reduzieren
- Standort beobachten, bei kühlen Nächten ggf. geschützteren Platz wählen
Oktober:
- Vor dem ersten Frost ins Haus holen
- Auf Schädlinge kontrollieren und behandeln
- Stark zurückschneiden, wenn platzsparende Überwinterung gewünscht
November:
- An den Überwinterungsplatz bringen
- Nur noch sparsam gießen
- Temperatur idealerweise bei 12-15°C halten
Winter (Dezember-Februar): Ruhephase
Dezember-Februar:
- Minimale Pflege: nur gießen, wenn das Substrat deutlich angetrocknet ist
- Hellen Standort beibehalten
- Keine Düngung
- Gelegentlich auf Schädlinge kontrollieren
- Ab Februar langsam auf den Neuaustrieb vorbereiten
Häufig gestellte Fragen zu Dipladenien
Warum blüht meine Dipladenia nicht?
Die häufigsten Ursachen für mangelnde Blütenbildung sind zu wenig Licht, falsche Düngung oder ungeeignete Temperaturen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Pflanze mindestens 6 Stunden direktes Sonnenlicht erhält, verwenden Sie einen phosphor- und kaliumbetonten Blühpflanzendünger und halten Sie die Temperaturen zwischen 20-25°C. Auch ein zu großer Topf kann dazu führen, dass die Pflanze mehr Energie in das Wurzelwachstum als in die Blütenbildung investiert.
Ist die Dipladenia giftig für Haustiere?
Ja, die Dipladenia gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) und enthält einen milchigen Saft, der toxische Substanzen enthält. Bei Verzehr können Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Halten Sie die Pflanze daher außerhalb der Reichweite von Haustieren und Kindern und tragen Sie beim Schneiden oder Umtopfen Handschuhe.
Kann ich meine Dipladenia im Garten auspflanzen?
In Mitteleuropa ist die Dipladenia nicht winterhart und kann daher nur als Kübelpflanze kultiviert werden, die im Winter ins Haus geholt wird. In sehr milden Regionen mit Wintertemperaturen nicht unter 5°C könnte ein Auspflanzen an einer geschützten, warmen Hauswand mit Winterschutz versucht werden, birgt aber ein hohes Risiko. In südlichen Ländern wie Spanien oder Italien gedeihen Dipladenien problemlos im Freiland.
Wie oft sollte ich meine Dipladenia umtopfen?
Junge, wachstumsfreudige Dipladenien sollten jährlich im Frühjahr umgetopft werden, ältere Exemplare können auch alle zwei Jahre einen neuen Topf bekommen. Wählen Sie dabei einen nur wenig größeren Topf (2-3 cm mehr im Durchmesser), da zu viel Substrat zu Staunässe führen kann. Wichtiger als die Topfgröße ist ein hochwertiges, durchlässiges Substrat.
Warum werden die Blätter meiner Dipladenia gelb und fallen ab?
Gelbfärbung und Blattfall können verschiedene Ursachen haben: Häufig ist Überwaserung und damit verbundene Wurzelfäule der Grund. Prüfen Sie, ob die Erde zwischen den Wassergaben abtrocknen kann. Auch plötzliche Standortwechsel, Zugluft oder zu niedrige Temperaturen können Blattfall verursachen. Im Herbst und Winter ist ein teilweiser Blattabwurf normal und Teil der natürlichen Ruhephase.
Wie überwintern Dipladenien am besten?
Die ideale Überwinterung erfolgt bei Temperaturen zwischen 12-15°C an einem hellen Standort. Reduzieren Sie die Wassergaben deutlich und stellen Sie die Düngung ein. Die Pflanze kann entweder mit Blättern überwintert werden (minimale Pflege) oder stark zurückgeschnitten werden (platzsparend). Vermeiden Sie Heizungsluft und Zugluft. Ab Februar können Sie die Pflanze langsam auf die neue Saison vorbereiten.
