Pfingstrosen gehören zur Gattung Paeonia und zählen zu den ältesten Zierpflanzen der Welt, mit einer Kulturgeschichte, die mehr als 2000 Jahre zurückreicht. Was viele nicht wissen: Diese Pflanzen sind wahre Überlebenskünstler, die bei richtiger Pflege problemlos 50 Jahre oder länger an einem Standort gedeihen können. Es gibt verschiedene Typen – von strauchförmigen bis hin zu krautigen Sorten, von einfachen bis zu gefüllten Blüten, in Farben von reinweiß über zartrosa bis hin zu tiefem Karmesinrot.
In diesem umfassenden Leitfaden nehme ich Sie mit auf eine Reise durch die wunderbare Welt der Pfingstrosen. Sie erfahren alles über die verschiedenen Arten und Sorten, erhalten praktische Tipps zur Pflanzung, Pflege und Vermehrung und entdecken, wie Sie diese langlebigen Schönheiten optimal in Ihrem Garten inszenieren können. Ob erfahrener Gärtner oder Neuling – hier finden Sie wertvolles Wissen, um Ihre eigene Pfingstrosenpracht zu etablieren.
Die Geschichte und Bedeutung der Pfingstrosen
Die Pfingstrose blickt auf eine beeindruckende Geschichte zurück. In China werden diese prachtvollen Blumen seit über 2000 Jahren kultiviert und verehrt. Dort gilt die Baumpfingstrose (Paeonia suffruticosa) sogar als Nationalblume und Symbol für Reichtum und Ehre. In der traditionellen chinesischen Medizin fanden verschiedene Teile der Pflanze seit Jahrhunderten Verwendung.
Die Pfingstrose vereint wie kaum eine andere Blume zeitlose Schönheit mit außergewöhnlicher Langlebigkeit – eine einzelne Pflanze kann Generationen überdauern und wird mit jedem Jahr prächtiger.
Nach Europa gelangten die ersten Pfingstrosen vermutlich im 18. Jahrhundert durch Handelswege. Hier erhielten sie ihren deutschen Namen aufgrund ihrer Blütezeit um das Pfingstfest herum. In der viktorianischen Blumensprache symbolisierte die Pfingstrose Schüchternheit und Schamhaftigkeit – ironisch für eine Blume, die heute für ihre prachtvolle, üppige Erscheinung bekannt ist.
In der modernen Gartenkultur haben Pfingstrosen einen festen Platz erobert. Sie sind nicht nur bei Gartenliebhabern beliebt, sondern auch in der Schnittblumenindustrie gefragt. Ihre Popularität ist in den letzten Jahren sogar noch gestiegen, was zur Entwicklung zahlreicher neuer Sorten geführt hat.
Botanische Einordnung und Arten
Botanisch gehören Pfingstrosen zur Familie der Pfingstrosengewächse (Paeoniaceae). Es gibt grundsätzlich drei Haupttypen:
- Stauden-Pfingstrosen (Paeonia lactiflora und andere krautige Arten) – Diese ziehen im Herbst ein und treiben im Frühjahr neu aus.
- Strauch-Pfingstrosen oder Baum-Pfingstrosen (Paeonia suffruticosa) – Verholzende Sträucher, die mehrjährige oberirdische Teile bilden.
- Intersektionelle Pfingstrosen (auch Itoh-Hybriden genannt) – Kreuzungen zwischen Stauden- und Strauchpfingstrosen, die Eigenschaften beider Elternteile vereinen.
Die krautigen Pfingstrosen sind in unseren Gärten am weitesten verbreitet. Sie sterben im Winter oberirdisch ab und treiben im Frühjahr wieder neu aus. Ihre Blütezeit liegt typischerweise zwischen Mai und Juni. Strauchpfingstrosen hingegen behalten ihre holzigen Stängel auch im Winter und können mit der Zeit zu stattlichen Sträuchern heranwachsen.
Die Itoh-Hybriden, benannt nach dem japanischen Züchter Toichi Itoh, der sie in den 1940er Jahren erstmals erfolgreich kreuzte, kombinieren die üppigen Blüten und Farben der Strauchpfingstrosen mit dem kompakten Wuchs und der Winterhärte der Stauden-Pfingstrosen.
Beliebte Pfingstrosen-Sorten und ihre Eigenschaften
Die Vielfalt der verfügbaren Pfingstrosensorten ist beeindruckend. Hier stelle ich einige der beliebtesten Sorten vor, geordnet nach Typ:
Stauden-Pfingstrosen (Paeonia lactiflora und andere)
🌸 ‚Sarah Bernhardt‘ – Eine der bekanntesten Sorten mit großen, stark gefüllten rosa Blüten und betörendem Duft. Blüht spät und eignet sich hervorragend als Schnittblume.
🌿 ‚Festiva Maxima‘ – Klassische weiße Sorte mit vereinzelten roten Flecken im Zentrum. Seit 1851 im Handel und immer noch sehr beliebt.
🌼 ‚Karl Rosenfield‘ – Leuchtendes Dunkelrot mit halbgefüllten bis gefüllten Blüten. Robust und reichblühend.
🌷 ‚Bowl of Beauty‘ – Auffällige japanische Form mit magentafarbenen äußeren Blütenblättern und cremefarbener Mitte.
💮 ‚Duchesse de Nemours‘ – Reinweiße, duftende Blüten mit perfekter Rosenform. Blüht mittelfrüh und ist sehr langlebig.
Strauch-Pfingstrosen (Paeonia suffruticosa)
‚Hana-Kisoi‘ – Zartrosa Blüten mit dunklerem Rosa an den Rändern. Kompakter Wuchs.
‚Shimadaijin‘ – Spektakuläre purpur-violette Blüten mit goldenen Staubgefäßen.
‚Renkaku‘ – Auch bekannt als ‚Flight of Cranes‘, mit großen, reinweißen, halbgefüllten Blüten.
Intersektionelle (Itoh) Pfingstrosen
‚Bartzella‘ – Wohl die bekannteste Itoh-Pfingstrose mit leuchtend gelben, duftenden Blüten. Eine einzelne Pflanze kann bis zu 80 Blüten tragen.
‚Cora Louise‘ – Weiße Blüten mit lavendelfarbenen Flecken in der Mitte. Sehr reichblühend.
‚Julia Rose‘ – Aprikosenfarbene bis lachsrosa Blüten, die im Verblühen ihre Farbe ändern.
In der folgenden Tabelle sind einige wichtige Eigenschaften der verschiedenen Pfingstrosentypen zusammengefasst:
| Eigenschaft | Stauden-Pfingstrosen | Strauch-Pfingstrosen | Itoh-Pfingstrosen |
|---|---|---|---|
| Wuchshöhe | 60-100 cm | 100-200 cm | 70-90 cm |
| Lebensdauer | Sehr langlebig (50+ Jahre) | Langlebig (20-50 Jahre) | Langlebig (25+ Jahre) |
| Winterhärte | Sehr gut (-30°C) | Gut (-20°C) | Sehr gut (-30°C) |
| Blütenformen | Einfach bis stark gefüllt | Meist einfach bis halbgefüllt | Meist halbgefüllt |
| Farbspektrum | Weiß, Rosa, Rot, seltener Gelb | Weiß, Rosa, Rot, Violett, Gelb | Breites Spektrum inkl. Gelb |
| Blütezeit | Mai-Juni | April-Mai | Mai-Juni |
| Winterschnitt | Bodennah | Nur Formschnitt | Bodennah |
Der richtige Standort für Pfingstrosen

Der Standort spielt eine entscheidende Rolle für das Gedeihen von Pfingstrosen. Diese Pflanzen können Jahrzehnte an einem Platz stehen, daher sollte die Standortwahl wohlüberlegt sein.
Lichtbedürfnisse
Alle Pfingstrosen lieben Licht, allerdings gibt es leichte Unterschiede zwischen den Arten:
- Stauden-Pfingstrosen gedeihen am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Mindestens 6 Stunden Sonnenlicht täglich fördern eine reiche Blüte.
- Strauch-Pfingstrosen bevorzugen ebenfalls sonnige Standorte, vertragen aber etwas mehr Schatten als ihre krautigen Verwandten.
- Itoh-Pfingstrosen sollten möglichst sonnig stehen, um ihr volles Blühpotenzial zu entfalten.
In Regionen mit sehr heißen Sommern kann ein leichter Schatten während der Mittagshitze vorteilhaft sein, um die Blüten länger frisch zu halten.
Bodenanforderungen
Pfingstrosen stellen hohe Ansprüche an den Boden:
- Sie benötigen einen nährstoffreichen, tiefgründigen Boden mit guter Drainage.
- Der pH-Wert sollte leicht sauer bis neutral (6,0-7,0) sein.
- Schwere, lehmige Böden sollten vor der Pflanzung mit Sand und Kompost verbessert werden.
- Sandige Böden benötigen eine Anreicherung mit organischem Material wie Kompost oder gut verrotteter Mist.
Ein gut durchlässiger Boden ist für Pfingstrosen lebenswichtig – Staunässe führt unweigerlich zu Wurzelfäule und kann selbst etablierte Pflanzen innerhalb eines Jahres zerstören.
Klimatische Bedingungen
Pfingstrosen sind erstaunlich winterhart, benötigen aber eine Kälteperiode für eine gute Blütenbildung:
- Die meisten Sorten sind bis -20°C oder sogar -30°C winterhart.
- Sie brauchen eine Ruhezeit mit Temperaturen unter 7°C für mindestens 6 Wochen.
- In sehr milden Winterregionen können Pfingstrosen daher Schwierigkeiten haben, ausreichend zu blühen.
Platzierung im Garten
Bei der Platzierung im Garten sollten Sie beachten:
- Pfingstrosen benötigen ausreichend Platz – rechnen Sie mit mindestens 90-100 cm Abstand zwischen den Pflanzen.
- Sie sollten nicht zu nah an Bäumen oder großen Sträuchern stehen, die ihnen Nährstoffe und Wasser streitig machen könnten.
- Ein windgeschützter Standort verhindert, dass die schweren Blüten bei Regen umknicken.
- Denken Sie langfristig – eine Pfingstrose kann 50 Jahre oder länger an einem Standort bleiben!
Pflanzung von Pfingstrosen
Die richtige Pflanzung ist entscheidend für den langfristigen Erfolg mit Pfingstrosen. Der beste Zeitpunkt für die Pflanzung ist der Herbst, idealerweise von September bis Ende Oktober. So haben die Pflanzen Zeit, vor dem Winter noch Wurzeln zu bilden.
Vorbereitung des Pflanzlochs
- Heben Sie ein großzügiges Pflanzloch aus – mindestens 40-50 cm breit und 40 cm tief.
- Lockern Sie den Untergrund gut auf.
- Mischen Sie die Aushuberde mit Kompost und eventuell etwas Hornspänen als Langzeitdünger.
- Bei schweren Böden eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton einbringen.
Die richtige Pflanztiefe
Die Pflanztiefe ist besonders wichtig und unterscheidet sich je nach Pfingstrosentyp:
- Stauden-Pfingstrosen: Die Augen (Knospen) sollten nur 3-5 cm unter der Erdoberfläche liegen. Eine zu tiefe Pflanzung führt zu mangelnder Blüte!
- Strauch-Pfingstrosen: Die Veredelungsstelle sollte etwa 10-15 cm unter der Erdoberfläche liegen.
- Itoh-Pfingstrosen: Ähnlich wie Stauden-Pfingstrosen, mit den Augen 3-5 cm unter der Erde.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Pflanzen
- Wurzelballen vor dem Pflanzen etwa eine Stunde in Wasser tauchen.
- Pflanze in die Mitte des vorbereiteten Lochs setzen und auf die richtige Tiefe achten.
- Erde vorsichtig einfüllen und leicht andrücken.
- Gründlich wässern, um Lufteinschlüsse zu beseitigen.
- Eine Mulchschicht aus Kompost oder Rindenmulch aufbringen, aber die Pflanze nicht damit bedecken.
Was nach der Pflanzung zu beachten ist
- Im ersten Jahr nach der Pflanzung sollten Sie keine Blüten erwarten – die Pflanze etabliert zunächst ihr Wurzelsystem.
- Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, aber nicht nass.
- Schützen Sie frisch gepflanzte Strauchpfingstrosen im ersten Winter mit Reisig oder Vlies.
- Bei Stauden-Pfingstrosen das Laub im Herbst bodennah abschneiden, um Krankheiten vorzubeugen.
Geduld ist der beste Freund des Pfingstrosenzüchters – diese Pflanzen brauchen Zeit, um sich zu etablieren, belohnen aber treue Pflege mit jahrzehntelanger Blütenpracht.
Pflege von Pfingstrosen im Jahresverlauf

Pfingstrosen sind relativ pflegeleicht, wenn sie einmal etabliert sind. Dennoch gibt es einige wichtige Pflegemaßnahmen, die im Jahresverlauf durchgeführt werden sollten.
Frühling
- Austrieb beobachten: Im zeitigen Frühjahr beginnen Pfingstrosen auszutreiben. Entfernen Sie vorsichtig die Wintermulchschicht, sobald die roten Triebe sichtbar werden.
- Stützen anbringen: Bei Sorten mit großen, gefüllten Blüten ist es ratsam, rechtzeitig Stützen anzubringen, bevor die Pflanzen zu groß werden. Spezielle Pfingstrosenstützen oder selbstgebaute Stützen aus Haseldraht eignen sich gut.
- Düngung: Geben Sie im Frühjahr einen ausgewogenen organischen Dünger oder spezielle Staudendünger. Ein Esslöffel Hornspäne pro Pflanze ist ebenfalls förderlich.
- Bewässerung: Während der Wachstums- und Blütezeit benötigen Pfingstrosen ausreichend Wasser, besonders in Trockenperioden.
Sommer
- Verblühtes entfernen: Schneiden Sie verblühte Blüten ab, um die Samenbildung zu verhindern und die Energie der Pflanze zu schonen.
- Bewässerung: Auch nach der Blüte sollten Pfingstrosen bei Trockenheit regelmäßig gewässert werden, da sie in dieser Zeit Reservestoffe für die Blüte im nächsten Jahr einlagern.
- Krankheitsüberwachung: Achten Sie auf Anzeichen von Krankheiten wie Grauschimmel oder Mehltau und behandeln Sie diese frühzeitig.
Herbst
- Rückschnitt: Bei Stauden-Pfingstrosen das Laub im Herbst bodennah abschneiden und entsorgen (nicht auf den Kompost!), um Krankheitserregern keine Überwinterungsmöglichkeit zu bieten.
- Strauchpfingstrosen werden im Herbst nicht zurückgeschnitten, lediglich abgestorbene oder beschädigte Zweige werden entfernt.
- Mulchen: Eine leichte Mulchschicht aus Kompost schützt die Wurzeln und liefert Nährstoffe.
Winter
- Winterschutz: In Regionen mit strengen Wintern können junge Strauchpfingstrosen mit Reisig oder Vlies geschützt werden.
- Keine Sorge: Stauden-Pfingstrosen überstehen den Winter unterirdisch und benötigen in der Regel keinen besonderen Schutz.
Bewässerung und Düngung
- Bewässerung: Pfingstrosen bevorzugen eine gleichmäßige Feuchtigkeit, vertragen aber keine Staunässe. Besonders wichtig ist die Wasserversorgung:
- während des Austriebs im Frühjahr
- während der Knospen- und Blütenbildung
- in den 6-8 Wochen nach der Blüte
- Düngung: Eine jährliche Düngung im Frühjahr reicht in der Regel aus. Verwenden Sie:
- organischen Volldünger
- gut verrotteten Kompost
- spezielle Staudendünger
Übermäßige Stickstoffdüngung sollte vermieden werden, da sie zu üppigem Blattwachstum auf Kosten der Blütenbildung führen kann.
Vermehrung von Pfingstrosen
Die Vermehrung von Pfingstrosen erfordert etwas Geduld, kann aber sehr lohnend sein. Je nach Pfingstrosentyp kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz.
Teilung von Stauden-Pfingstrosen
Die Teilung ist die gängigste Methode zur Vermehrung von Stauden-Pfingstrosen:
- Zeitpunkt: Der beste Zeitpunkt ist der frühe Herbst (September bis Oktober).
- Vorbereitung: Graben Sie die gesamte Pflanze vorsichtig aus und entfernen Sie die Erde von den Wurzeln.
- Teilung: Teilen Sie den Wurzelstock mit einem scharfen, sauberen Messer oder einer Gartenschere. Jedes Teilstück sollte mindestens 3-5 Augen (Knospen) und einige gesunde Wurzeln haben.
- Pflanzung: Pflanzen Sie die Teilstücke sofort wieder ein, wie unter „Pflanzung“ beschrieben.
Beachten Sie, dass geteilte Pfingstrosen oft 2-3 Jahre brauchen, bis sie wieder normal blühen.
Vermehrung von Strauch-Pfingstrosen
Strauch-Pfingstrosen lassen sich durch verschiedene Methoden vermehren:
- Stecklinge: Im Frühsommer können halbverholzte Stecklinge geschnitten werden. Diese in Anzuchterde stecken und unter Folie bei hoher Luftfeuchtigkeit bewurzeln lassen.
- Ableger: Einen niedrigen Zweig absenken, im Boden verankern und teilweise mit Erde bedecken. Nach erfolgreicher Bewurzelung (kann 1-2 Jahre dauern) vom Mutterstock trennen.
- Veredelung: Professionelle Methode, bei der Edelreiser auf Wildpfingstrosen-Wurzelstöcke veredelt werden.
Aussaat
Die Vermehrung durch Samen ist möglich, aber langwierig:
- Samen im Herbst direkt nach der Reife aussäen oder stratifizieren (Kältebehandlung).
- Die Keimung kann sehr unregelmäßig erfolgen und bis zu 2 Jahre dauern.
- Sämlinge entwickeln sich langsam und blühen erst nach 3-5 Jahren.
- Beachten Sie, dass Sämlinge von Hybriden nicht sortenecht ausfallen.
Besonderheiten bei Itoh-Pfingstrosen
Itoh-Pfingstrosen sind schwieriger zu vermehren:
- Teilung ist möglich, aber die Pflanzen haben oft weniger teilbare Augen als reine Stauden-Pfingstrosen.
- Die Teilstücke benötigen besonders sorgfältige Pflege, um anzuwachsen.
- Kommerzielle Vermehrung erfolgt meist durch Gewebekultur oder Veredelung.
Krankheiten und Schädlinge bei Pfingstrosen

Obwohl Pfingstrosen generell robust sind, können sie von einigen Krankheiten und Schädlingen befallen werden.
Häufige Krankheiten
- Grauschimmel (Botrytis paeoniae)
- Symptome: Braune Flecken auf Blättern und Stängeln, Knospen verfärben sich braun und öffnen sich nicht.
- Bekämpfung: Befallene Pflanzenteile sofort entfernen, für gute Luftzirkulation sorgen, im Herbst alle oberirdischen Teile entfernen und entsorgen (nicht kompostieren!).
- Echter Mehltau
- Symptome: Weißer, mehlartiger Belag auf den Blättern.
- Bekämpfung: Befallene Teile entfernen, bei starkem Befall mit zugelassenen Fungiziden behandeln.
- Pfingstrosenwelke (Verticillium)
- Symptome: Plötzliches Welken einzelner Stängel oder der ganzen Pflanze.
- Bekämpfung: Befallene Pflanzen entfernen, an dieser Stelle keine neuen Pfingstrosen pflanzen.
- Ringfleckenkrankheit
- Symptome: Ringförmige Flecken auf den Blättern.
- Bekämpfung: Befallene Blätter entfernen, im Herbst alle oberirdischen Teile entsorgen.
Wichtige Schädlinge
- Blattläuse
- Symptome: Klebrige Blätter, Kolonien von Läusen besonders an jungen Trieben und Knospen.
- Bekämpfung: Mit starkem Wasserstrahl abspritzen, bei starkem Befall Nützlinge einsetzen oder mit Pflanzenschutzmitteln behandeln.
- Ameisen
- Ameisen selbst schaden den Pfingstrosen nicht, werden aber von den süßen Ausscheidungen der Knospen angezogen.
- Sie können jedoch Blattläuse auf die Pflanzen transportieren.
- Schnecken
- Symptome: Angeknabberte junge Triebe im Frühjahr.
- Bekämpfung: Schneckenkorn, Schneckenzäune oder natürliche Feinde fördern.
Vorbeugung
Die beste Strategie gegen Krankheiten und Schädlinge ist die Vorbeugung:
- Wählen Sie einen geeigneten Standort mit guter Luftzirkulation.
- Vermeiden Sie Staunässe und übermäßiges Gießen.
- Entfernen Sie im Herbst alle oberirdischen Teile von Stauden-Pfingstrosen.
- Halten Sie den Boden um die Pflanzen sauber und unkrautfrei.
- Verwenden Sie organischen Mulch, aber halten Sie ihn von den Stängeln fern.
Die wichtigste Präventionsmaßnahme gegen Pfingstrosenkrankheiten ist gute Gartenhygiene – ein sauberer Schnitt im Herbst und die Entsorgung aller oberirdischen Pflanzenteile kann den Krankheitsdruck im nächsten Jahr erheblich reduzieren.
Pfingstrosen in der Gartengestaltung

Pfingstrosen sind wahre Schmuckstücke im Garten und lassen sich vielseitig in die Gartengestaltung integrieren.
Pfingstrosen als Solitärpflanzen
Mit ihrer beeindruckenden Blütenpracht eignen sich Pfingstrosen hervorragend als Solitärpflanzen:
- Platzieren Sie einzelne Pfingstrosen an strategischen Punkten im Garten, wo sie während ihrer Blütezeit die Blicke auf sich ziehen.
- Strauch-Pfingstrosen können als Fokuspunkt in kleinen Gärten oder auf Terrassen in großen Kübeln kultiviert werden.
- Eine einzelne Itoh-Pfingstrose auf dem Rasen oder in einem Kiesbeet kann ein spektakulärer Blickfang sein.
Pfingstrosen in Staudenbeeten
In gemischten Staudenbeeten spielen Pfingstrosen eine wichtige Rolle:
- Kombinieren Sie sie mit frühblühenden Zwiebelblumen wie Narzissen oder Tulpen, die blühen, bevor die Pfingstrosen ihr volles Laub entwickeln.
- Pflanzen Sie spätsommerblühende Stauden wie Sonnenhut (Echinacea), Phlox oder Astern daneben, um nach der Pfingstrosenblüte für weitere Farbtupfer zu sorgen.
- Frauenmantel (Alchemilla mollis) bildet mit seinen chartreusefarbenen Blüten einen schönen Kontrast zu rosa oder roten Pfingstrosen.
Pfingstrosen im Bauerngarten
Im klassischen Bauerngarten sind Pfingstrosen unverzichtbar:
- Kombinieren Sie sie mit anderen traditionellen Bauerngartenstauden wie Rittersporn, Stockrosen, Fingerhut und Akeleien.
- Umgeben Sie sie mit niedrigen Einfassungspflanzen wie Lavendel oder Katzenminze.
- Integrieren Sie sie in gemischte Beete mit Rosen, mit denen sie den Blütezeitpunkt teilen.
Pfingstrosen als Schnittblumen
Pfingstrosen sind ausgezeichnete Schnittblumen:
- Schneiden Sie die Blüten am frühen Morgen, wenn sie sich im Knospenstadium befinden (wenn die Knospe weich ist und Farbe zeigt).
- Entfernen Sie die meisten Blätter vom Stiel, um die Vase sauber zu halten.
- Wechseln Sie das Wasser täglich, um die Haltbarkeit zu verlängern.
Gestaltungsideen mit Pfingstrosen
Hier sind einige konkrete Gestaltungsvorschläge:
- Weiß-Rosa-Harmonie: Kombinieren Sie weiße Pfingstrosen wie ‚Festiva Maxima‘ mit rosa Sorten wie ‚Sarah Bernhardt‘ und ergänzen Sie mit silbrigem Laub wie Wermut oder Silberblatt.
- Cottage-Garden-Stil: Mischen Sie verschiedenfarbige Pfingstrosen mit Rosen, Glockenblumen, Frauenmantel und Fingerhut für einen romantischen, ungezwungenen Look.
- Moderner Ansatz: Setzen Sie kräftig gefärbte Pfingstrosen wie die rote ‚Karl Rosenfield‘ vor ornamentale Gräser wie Chinaschilf oder Lampenputzergras für einen zeitgemäßen Kontrast.
- Schattenbereich aufwerten: Pflanzen Sie hellblühende Pfingstrosen in einen halbschattigen Bereich und kombinieren Sie sie mit Funkien, Farnen und Astilben.
- Duftgarten: Wählen Sie besonders duftintensive Sorten wie ‚Duchesse de Nemours‘ und kombinieren Sie sie mit anderen duftenden Pflanzen wie Lavendel, Rosen und Phlox.
Pfingstrosen in der Kultur und Tradition

Pfingstrosen haben in verschiedenen Kulturen eine tiefe symbolische Bedeutung und eine lange Tradition.
Symbolik in verschiedenen Kulturen
- China: Hier gilt die Pfingstrose als „Königin der Blumen“ und symbolisiert Reichtum, Ehre und hohes Ansehen. Die Strauchpfingstrose ist die Nationalblume Chinas.
- Japan: In der japanischen Kultur steht die Pfingstrose für Mut, Ehre und männliche Stärke. Sie wird oft in traditionellen Tätowierungen verwendet.
- Westliche Kultur: In Europa und Nordamerika symbolisiert die Pfingstrose Wohlstand, Glück und eine glückliche Ehe. Sie ist eine beliebte Blume für Hochzeitssträuße.
Medizinische Verwendung
In der traditionellen chinesischen Medizin werden verschiedene Teile der Pfingstrose seit über 1500 Jahren verwendet:
- Die Wurzeln der Strauchpfingstrose (Paeonia suffruticosa) werden zu „Mu Dan Pi“ verarbeitet und bei Fieber, Entzündungen und Bluthochdruck eingesetzt.
- Die Wurzeln der weißen Pfingstrose (Paeonia lactiflora) werden zu „Bai Shao“ verarbeitet und bei Krämpfen, Schmerzen und zur Blutbildung verwendet.
Die heilenden Eigenschaften der Pfingstrose werden seit Jahrtausenden geschätzt – in der traditionellen chinesischen Medizin gilt sie als eine der wichtigsten Heilpflanzen, die das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang im Körper wiederherstellen kann.
Pfingstrosen in Kunst und Literatur
Pfingstrosen haben Künstler und Schriftsteller über Jahrhunderte inspiriert:
- In der chinesischen Malerei sind Pfingstrosen ein häufiges Motiv und symbolisieren Reichtum und weibliche Schönheit.
- Impressionistische Maler wie Édouard Manet und Pierre-Auguste Renoir haben Pfingstrosen in ihren Stillleben verewigt.
- In der Poesie werden Pfingstrosen oft als Symbol für Schönheit, aber auch für die Vergänglichkeit des Lebens verwendet.
Häufige Probleme und ihre Lösungen
Trotz ihrer Robustheit können bei der Kultur von Pfingstrosen einige typische Probleme auftreten.
Pfingstrosen blühen nicht
Wenn Ihre Pfingstrosen nicht blühen, können mehrere Faktoren die Ursache sein:
- Zu tiefe Pflanzung: Die häufigste Ursache! Die Augen von Stauden-Pfingstrosen sollten nur 3-5 cm unter der Erdoberfläche liegen.
Lösung: Pflanzen im Herbst ausgraben und höher setzen. - Zu wenig Licht: Pfingstrosen benötigen mindestens 6 Stunden Sonnenlicht täglich für eine gute Blüte.
Lösung: Wenn möglich, umsetzen oder umgebende Pflanzen zurückschneiden, die Schatten werfen. - Zu jung: Nach dem Pflanzen oder Teilen können Pfingstrosen 2-3 Jahre brauchen, bis sie wieder normal blühen.
Lösung: Geduld haben und gute Pflege bieten. - Zu viel Stickstoff: Übermäßige Stickstoffdüngung fördert das Blattwachstum auf Kosten der Blütenbildung.
Lösung: Ausgewogenen Dünger mit weniger Stickstoff verwenden. - Konkurrenz: Zu dicht stehende Bäume oder Sträucher können Nährstoffe und Wasser entziehen.
Lösung: Ausreichend Abstand zu anderen großen Pflanzen einhalten.
Knospen entwickeln sich nicht
Ein häufiges Problem sind Knospen, die sich bilden, aber nicht öffnen:
- Botrytis (Grauschimmel): Knospen werden braun und öffnen sich nicht.
Lösung: Befallene Knospen entfernen, für gute Luftzirkulation sorgen, im Herbst alle oberirdischen Teile entfernen. - Späte Fröste: Können Knospen schädigen.
Lösung: Bei Frostwarnung junge Pflanzen mit Vlies schützen. - Wassermangel: Während der Knospenbildung benötigen Pfingstrosen ausreichend Wasser.
Lösung: Bei Trockenheit regelmäßig und durchdringend gießen.
Umfallende Pflanzen
Besonders Sorten mit großen, gefüllten Blüten können bei Regen umfallen:
- Fehlende Stützen: Schwere Blüten können Stängel umknicken lassen.
Lösung: Frühzeitig Stützringe oder selbstgebaute Stützen anbringen, bevor die Pflanzen zu groß werden. - Zu wenig Licht: Führt zu langen, schwachen Stielen.
Lösung: Sonnigeren Standort wählen.
Blattprobleme
Verschiedene Blattprobleme können auftreten:
- Flecken auf Blättern: Meist pilzbedingt.
Lösung: Befallene Blätter entfernen, im Herbst alle oberirdischen Teile entsorgen, für gute Luftzirkulation sorgen. - Gelbe Blätter: Können auf Nährstoffmangel, zu nassen Boden oder natürliches Altern im Spätsommer hindeuten.
Lösung: Bodenbedingungen prüfen, bei Staunässe für bessere Drainage sorgen.
Die folgende Tabelle fasst typische Probleme und ihre Lösungen zusammen:
| Problem | Mögliche Ursachen | Lösungen |
|---|---|---|
| Keine Blüten | Zu tiefe Pflanzung, zu wenig Licht, zu jung, zu viel Stickstoff | Höher pflanzen, sonnigeren Standort wählen, Geduld haben, ausgewogenen Dünger verwenden |
| Knospen öffnen sich nicht | Botrytis, Frost, Wassermangel | Befallene Teile entfernen, Frostschutz, regelmäßig gießen |
| Umfallende Pflanzen | Schwere Blüten, schwache Stiele | Stützen anbringen, mehr Licht geben |
| Fleckige Blätter | Pilzkrankheiten, Bakterien | Hygiene verbessern, befallene Teile entfernen |
| Ameisen auf Knospen | Natürliches Phänomen | Kein Handlungsbedarf, Ameisen schaden nicht |
Saisonale Schönheit: Pfingstrosen im Jahreslauf

Die Schönheit der Pfingstrosen beschränkt sich nicht nur auf ihre Blütezeit. Sie bieten das ganze Jahr über interessante Aspekte.
Frühjahr
Im zeitigen Frühjahr, meist im März oder April, erscheinen die ersten rötlichen Triebe der Stauden-Pfingstrosen aus dem Boden. Dieses Erwachen ist ein sicheres Zeichen für den beginnenden Frühling. Die Strauch-Pfingstrosen treiben etwas früher aus und entwickeln ihre Blätter oft schon, wenn die letzten Fröste noch drohen.
Das frische, glänzende Laub der Pfingstrosen bildet bereits vor der Blüte einen attraktiven Blickfang im Garten. Besonders die gefiederten Blätter mancher Strauch-Pfingstrosen sind dekorativ.
Blütezeit
Die Hauptattraktion ist natürlich die Blütezeit:
- Strauch-Pfingstrosen beginnen in Mitteleuropa meist Ende April bis Mitte Mai zu blühen.
- Stauden-Pfingstrosen folgen von Mitte Mai bis Mitte Juni.
- Itoh-Pfingstrosen blühen etwa gleichzeitig mit den Stauden-Pfingstrosen.
Durch geschickte Sortenwahl kann die Blütezeit auf bis zu 6-8 Wochen verlängert werden. Früh blühende Sorten wie ‚Early Scout‘ beginnen oft schon Ende April, während späte Sorten wie ‚Sarah Bernhardt‘ bis in den Juni hinein blühen können.
Die Pfingstrose schenkt uns ihre Pracht nur für kurze Zeit – doch in dieser Blütezeit entfaltet sie eine solche Fülle und Schönheit, dass sie das ganze Jahr über in Erinnerung bleibt und sehnsüchtig erwartet wird.
Sommer
Nach der Blüte bieten Pfingstrosen weiterhin einen attraktiven Anblick durch ihr sattgrünes Laub. Stauden-Pfingstrosen bilden dekorative Samenstände, die man entweder zur Samengewinnung stehen lassen oder für ein gepflegteres Erscheinungsbild entfernen kann.
In dieser Zeit sammeln die Pflanzen Kraft für die nächste Blühsaison, daher ist eine gute Wasserversorgung bei Trockenheit wichtig.
Herbst
Im Herbst verfärben sich die Blätter vieler Pfingstrosen in attraktive Gelb-, Orange- oder Rottöne, bevor sie absterben. Besonders Strauch-Pfingstrosen und Itoh-Hybriden können eine schöne Herbstfärbung entwickeln.
Bei Stauden-Pfingstrosen werden die oberirdischen Teile im Herbst zurückgeschnitten, während Strauch-Pfingstrosen ihr verholztes Gerüst behalten.
Winter
Im Winter ruhen die Pfingstrosen. Die verholzten Strukturen der Strauch-Pfingstrosen können mit Raureif oder Schnee bedeckt einen reizvollen Anblick bieten. Die unterirdischen Rhizome der Stauden-Pfingstrosen überdauern geschützt im Boden und sammeln Kräfte für den Austrieb im nächsten Frühjahr.
Spezielle Pfingstrosenarten für besondere Standorte

Neben den bekannten Gartensorten gibt es einige spezielle Pfingstrosenarten, die für besondere Standortbedingungen geeignet sind.
Pfingstrosen für schattige Standorte
Obwohl die meisten Pfingstrosen volle Sonne bevorzugen, gibt es einige Arten, die auch im Halbschatten gut gedeihen:
- Paeonia obovata: Eine Wildart mit einfachen, rosa bis purpurfarbenen Blüten und dekorativen blauen Samen im Herbst.
- Paeonia japonica: Weiße, einfache Blüten und gute Schattenverträglichkeit.
- ‚White Wings‘: Eine Hybride mit einfachen, weißen Blüten, die auch bei weniger Licht gut blüht.
Pfingstrosen für kleine Gärten
In kleinen Gärten sind kompakte Sorten ideal:
- ‚Little Red Gem‘: Eine zwergige Sorte mit nur 40-50 cm Höhe und leuchtend roten Blüten.
- ‚Nymphe‘: Kompakt wachsend mit zartrosafarbenen, gefüllten Blüten.
- ‚Miss America‘: Mittelgroß mit reinweißen, halbgefüllten Blüten.
Pfingstrosen für Kübelhaltung
Einige Pfingstrosen eignen sich gut für die Kultur in großen Kübeln:
- Itoh-Pfingstrosen wie ‚Bartzella‘ oder ‚Julia Rose‘ gedeihen gut in Kübeln mit mindestens 40-50 cm Durchmesser.
- Kompakte Strauch-Pfingstrosen wie ‚Shimadaijin‘ oder ‚Hana-Kisoi‘.
- Kleinere Stauden-Pfingstrosen wie ‚Little Red Gem‘ oder ‚Do Tell‘.
Beachten Sie bei der Kübelhaltung:
- Verwenden Sie nährstoffreiche, durchlässige Erde.
- Sorgen Sie für gute Drainage durch Löcher im Topfboden und eine Drainageschicht.
- Stellen Sie den Kübel im Winter an einen geschützten Ort oder isolieren Sie ihn.
- Gießen Sie regelmäßig, da Kübelpflanzen schneller austrocknen.
Zukunft der Pfingstrosen: Neue Züchtungen und Trends

Die Welt der Pfingstrosen entwickelt sich ständig weiter. Züchter arbeiten an neuen Sorten mit verbesserten Eigenschaften und ungewöhnlichen Farben.
Aktuelle Züchtungsziele
Moderne Züchter konzentrieren sich auf mehrere Eigenschaften:
- Standfestigkeit: Sorten mit stabilen Stielen, die auch ohne Stütze nicht umfallen.
- Verlängerte Blütezeit: Sorten mit längerer individueller Blühdauer oder remontierenden Eigenschaften.
- Kompakter Wuchs: Pfingstrosen für kleinere Gärten und Kübelhaltung.
- Krankheitsresistenz: Besonders Resistenz gegen Botrytis und Mehltau.
- Ungewöhnliche Farben: Die Suche nach einer reinblauen oder schwarzen Pfingstrose geht weiter.
Bemerkenswerte neue Sorten
Einige der interessantesten neueren Züchtungen:
- ‚Coral Sunset‘: Eine Stauden-Pfingstrose mit korallenfarbenen Blüten, die während des Verblühens die Farbe zu einem sanften Pfirsichton ändern.
- ‚Garden Treasure‘: Eine Itoh-Hybride mit leuchtend gelben Blüten und roten Flecken im Zentrum, die über einen langen Zeitraum blüht.
- ‚First Arrival‘: Eine früh blühende Itoh-Hybride mit lavendelfarbenen Blüten.
- ‚Lemon Dream‘: Eine der wenigen gelben Stauden-Pfingstrosen mit zitronengelben, halbgefüllten Blüten.
Trends in der Pfingstrosenverwendung
Die Verwendung von Pfingstrosen in der Gartengestaltung und Floristik unterliegt verschiedenen Trends:
- Naturgarten-Bewegung: Einfach blühende Pfingstrosen werden in naturnahe Pflanzungen integriert, oft in Kombination mit Gräsern und heimischen Wildstauden.
- Schnittblumenrenaissance: Pfingstrosen erleben als Schnittblumen eine Renaissance, besonders in der Hochzeitsfloristik.
- Kübelpflanzen: Zunehmende Verwendung von kompakten Sorten für Terrassen und Balkone.
- Sammlergärten: Spezialisierte Gärten, die sich der Erhaltung alter und seltener Sorten widmen.
Erhaltung alter Sorten
Während neue Sorten entwickelt werden, gewinnt auch die Erhaltung historischer Pfingstrosen an Bedeutung:
- Alte Sorten wie ‚Festiva Maxima‘ (1851) oder ‚Sarah Bernhardt‘ (1906) werden wegen ihrer Robustheit und ihres Charmes geschätzt.
- Spezialisierte Gärtnereien und botanische Gärten bemühen sich um die Erhaltung dieser genetischen Ressourcen.
- Pfingstrosengesellschaften in verschiedenen Ländern dokumentieren und bewahren das Wissen über historische Sorten.
Die Wertschätzung für Pfingstrosen verbindet Tradition mit Innovation – während historische Sorten bewahrt werden, eröffnen neue Züchtungen spannende Möglichkeiten für kommende Generationen von Gartenliebhabern.
Warum blühen meine Pfingstrosen nicht?
Der häufigste Grund ist eine zu tiefe Pflanzung. Die Augen (Knospen) von Stauden-Pfingstrosen sollten nur 3-5 cm unter der Erdoberfläche liegen. Weitere mögliche Ursachen sind zu wenig Sonnenlicht (weniger als 6 Stunden täglich), zu junge Pflanzen (nach der Pflanzung oder Teilung können 2-3 Jahre bis zur normalen Blüte vergehen), zu viel Stickstoffdüngung oder Konkurrenz durch nahe stehende Bäume und Sträucher.
Wann ist der beste Zeitpunkt zum Pflanzen von Pfingstrosen?
Der ideale Zeitpunkt für die Pflanzung von Pfingstrosen ist der Herbst, von September bis Ende Oktober. So haben die Pflanzen vor dem Winter noch Zeit, Wurzeln zu bilden. Eine Frühjahrspflanzung ist möglich, aber weniger optimal, da die Pflanzen dann im ersten Jahr oft schwächer wachsen.
Wie oft sollten Pfingstrosen geteilt werden?
Im Gegensatz zu vielen anderen Stauden müssen Pfingstrosen selten oder gar nicht geteilt werden. Sie können problemlos 20-50 Jahre an einem Standort bleiben. Eine Teilung ist nur nötig, wenn Sie die Pflanze vermehren möchten oder wenn alte Pflanzen in der Mitte hohl werden und weniger blühen. Der beste Zeitpunkt für eine Teilung ist der frühe Herbst.
Sind Ameisen auf Pfingstrosen schädlich?
Nein, Ameisen sind für Pfingstrosen nicht schädlich. Sie werden von den süßen Ausscheidungen der Knospen angezogen und helfen sogar dabei, die klebrigen Knospenschuppen zu entfernen, was das Öffnen der Blüten erleichtern kann. Es besteht kein Grund, die Ameisen zu bekämpfen.
Wie pflege ich Pfingstrosen nach der Blüte?
Nach der Blüte sollten Sie die verblühten Blütenstände abschneiden, um Samenbildung zu verhindern und die Energie der Pflanze zu schonen. Das Laub sollte bis zum natürlichen Absterben im Herbst an der Pflanze bleiben, da es durch Photosynthese Nährstoffe für die nächstjährige Blüte produziert. Bei Stauden-Pfingstrosen schneiden Sie im Herbst alle oberirdischen Teile bodennah ab und entsorgen sie (nicht kompostieren), um Krankheitserregern keine Überwinterungsmöglichkeit zu bieten.
Können Pfingstrosen in Töpfen oder Kübeln wachsen?
Ja, Pfingstrosen können in Kübeln kultiviert werden, allerdings benötigen sie große Gefäße mit mindestens 40-50 cm Durchmesser und Tiefe. Besonders geeignet sind kompakte Sorten und Itoh-Hybriden. Verwenden Sie nährstoffreiche, durchlässige Erde und sorgen Sie für gute Drainage. Im Winter sollten die Kübel an einen geschützten Ort gestellt oder isoliert werden, um Frostschäden an den Wurzeln zu vermeiden.
