Feigenbäume sind nicht nur wegen ihrer süßen Früchte beliebt, sondern auch als dekorative Pflanzen im Garten oder auf der Terrasse. Doch damit ein Feigenbaum gesund bleibt und reich trägt, ist der richtige Schnitt entscheidend. Viele Hobbygärtner fragen sich: Wann ist der beste Zeitpunkt, um einen Feigenbaum zu schneiden, und wie funktioniert das Zurückschneiden überhaupt? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über das Schneiden Ihres Feigenbaums – vom optimalen Zeitpunkt bis zur richtigen Technik.
Warum ist das Schneiden von Feigenbäumen wichtig?
Der regelmäßige Schnitt eines Feigenbaums ist essenziell, um das Wachstum zu steuern und die Fruchtbildung zu fördern. Mit dem richtigen Rückschnitt lassen sich sowohl die Form des Baumes als auch seine Gesundheit positiv beeinflussen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Ihr Feigenbaum im Garten ausgepflanzt oder im Topf kultiviert wird.
Ein Feigenbaum, der nicht regelmäßig geschnitten wird, kann schnell verkahlen oder nur noch wenige Früchte tragen. Alte, kranke oder zu dicht stehende Triebe hemmen die Entwicklung und führen dazu, dass weniger Licht ins Bauminnere gelangt. Das kann zu Krankheiten oder Pilzbefall führen.
Darüber hinaus sorgt ein durchdachter Schnitt dafür, dass die Feige auch in kälteren Regionen besser überwintert, da schwache oder erfrorene Triebe entfernt werden. So bleibt der Baum vital und widerstandsfähig.
Nicht zuletzt hilft der Schnitt, die Größe des Baumes zu kontrollieren – wichtig vor allem bei begrenztem Platzangebot oder im Kübel.
Der richtige Zeitpunkt zum Feigenbaum schneiden
Wann ist der perfekte Moment für den Feigenschnitt? Die folgende Tabelle gibt einen Überblick:
| Schnittzeitpunkt | Geeignete Maßnahme | Vorteile |
|---|---|---|
| Spätwinter/Frühjahr | Hauptschnitt | Fördert neues Wachstum, entfernt Frostschäden |
| Sommer (Juni/Juli) | Auslichten, Formschnitt | Bessere Belichtung, Fruchtqualität gesteigert |
- Hauptschnitt: Der beste Zeitpunkt für den radikalen Rückschnitt ist der späte Winter oder das zeitige Frühjahr, bevor der Baum austreibt.
- Sommerschnitt: Im Juni oder Juli können Sie gezielt auslichten, um die Krone zu formen und den Fruchtansatz zu verbessern.
- Keine Schnitte bei starkem Frost: Schneiden Sie nie, wenn Frostgefahr besteht, da die Schnittstellen sonst Schaden nehmen könnten.
- Regelmäßigkeit: Ein regelmäßiger, moderater Schnitt ist oft besser als seltenes, starkes Zurückschneiden.
Unterschied zwischen Sommer- und Winterschnitt
Der Schnittzeitpunkt hat großen Einfluss auf das Wachstum und die Fruchtbildung des Feigenbaums. Jede Schnittart hat dabei ihre eigenen Vorzüge:
Winterschnitt:
- Wird im späten Winter oder sehr zeitigen Frühjahr durchgeführt.
- Entfernt alte, kranke und erfrorene Triebe.
- Regt das Wachstum an und sorgt für eine kräftige neue Triebentwicklung.
- Reduziert die Gefahr von Pilzkrankheiten durch bessere Luftzirkulation.
Sommerschnitt:
- Erfolgt in den Sommermonaten, meist nach der ersten Ernte.
- Dient dem Auslichten und der Formkorrektur.
- Hilft, überschüssige Triebe zu entfernen, die den Baum zu dicht werden lassen.
- Steigert die Fruchtqualität und sorgt für bessere Belichtung der Früchte.
Die Kombination beider Schnittarten ist ideal, um den Baum vital und ertragreich zu halten.
Benötigtes Werkzeug für den perfekten Schnitt
Für den erfolgreichen Feigenschnitt benötigen Sie einige grundlegende Werkzeuge. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick:
| Werkzeug | Verwendung |
|---|---|
| Gartenschere | Für dünne, junge Triebe und Feinarbeiten |
| Astschere | Zum Schneiden dickerer Äste |
| Säge | Bei sehr alten oder starken Ästen |
| Handschuhe | Schutz vor Saft und Verletzungen |
| Desinfektionsmittel | Zum Reinigen der Werkzeuge gegen Infektionen |
Achten Sie darauf, dass Ihre Werkzeuge scharf und sauber sind. So vermeiden Sie Quetschungen und verringern das Infektionsrisiko.
Vor dem Schnitt sollten Sie alle Geräte mit Alkohol oder einem anderen Desinfektionsmittel reinigen. Das verhindert das Übertragen von Krankheiten.
Handschuhe sind vor allem bei empfindlicher Haut oder bei größeren Bäumen empfehlenswert, da der Milchsaft der Feige Hautreizungen verursachen kann.
Räumen Sie nach der Arbeit das Werkzeug ordentlich weg, damit es lange scharf und funktionstüchtig bleibt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Feigenbaum schneiden
Ein gezielter Schnitt fördert die Gesundheit und Fruchtbarkeit des Feigenbaums. Hier eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung:
| Schritt | Aufgabe |
|---|---|
| 1. Inspizieren | Baum auf Frostschäden, Krankheiten prüfen |
| 2. Entfernen | Totes, krankes und abgestorbenes Holz wegschneiden |
| 3. Auslichten | Zu dicht stehende oder sich kreuzende Triebe entfernen |
| 4. Kürzen | Lange Triebe auf ca. 3–5 Augen zurückschneiden |
| 5. Nacharbeiten | Ggf. Schnittstellen glätten, Werkzeug reinigen |
Beginnen Sie immer mit dem Entfernen von allem toten und kranken Holz. Das beugt Krankheiten vor und schafft Platz für neues Wachstum.
Achten Sie darauf, dass die Krone lichtdurchlässig bleibt, indem Sie überschüssige oder nach innen wachsende Triebe entfernen.
Kürzen Sie die verbleibenden Haupttriebe auf eine handhabbare Länge zurück, damit der Baum kompakt bleibt und viele Fruchttriebe bildet.
Zum Schluss sollten Sie alle Schnittstellen kontrollieren und eventuell glätten, um Infektionen zu vermeiden.

Junge Feigenbäume richtig zurückschneiden
Junge Feigenbäume brauchen einen behutsamen, aber gezielten Schnitt, um eine stabile Krone zu entwickeln. In den ersten Jahren geht es vor allem um den Erziehungs- und Formschnitt.
- Im ersten Jahr nach dem Pflanzen sollten Sie den Haupttrieb auf etwa ein Drittel seiner Länge kürzen. So wird die Verzweigung angeregt.
- Entfernen Sie schwache oder beschädigte Seitentriebe, damit der Baum seine Kraft auf die Haupttriebe konzentriert.
- In den folgenden Jahren fördern Sie durch gezieltes Einkürzen die Bildung einer lockeren, stabilen Krone.
- Kontrollieren Sie regelmäßig, ob sich Konkurrenztriebe bilden, und entfernen Sie diese zeitnah.
Achten Sie darauf, junge Bäume nicht zu stark zu schneiden, um das Wachstum nicht zu hemmen. Ziel ist eine harmonische, gut verzweigte Baumstruktur.
Alte Feigenbäume verjüngen und pflegen
Auch ältere Feigenbäume profitieren von einem gezielten Verjüngungsschnitt, vor allem wenn sie bereits verkahlt sind oder nur noch wenige Früchte tragen.
- Entfernen Sie bei alten Bäumen zunächst alles tote und kranke Holz.
- Schneiden Sie dann einige der ältesten, schwachen Äste bodennah ab, um Platz für neue Triebe zu schaffen.
- Lassen Sie gesunde, kräftige Äste stehen, die als Gerüst für neues Wachstum dienen.
- Achten Sie darauf, dass die Krone nach dem Schnitt luftig und lichtdurchlässig bleibt.
Ein radikaler Rückschnitt ist oft besser auf zwei bis drei Jahre zu verteilen, damit der Baum nicht zu sehr geschwächt wird. Mit Geduld und regelmäßiger Pflege können Sie selbst alte Feigenbäume wieder zu neuem Leben erwecken.
Häufige Fehler beim Feigebaum-Schnitt vermeiden
Beim Schneiden von Feigenbäumen werden häufig folgende Fehler gemacht:
- Zu starker Rückschnitt: Ein zu radikaler Schnitt kann das Wachstum hemmen und die Fruchtbildung verzögern.
- Falscher Zeitpunkt: Schnitte im Herbst oder bei Frost schaden dem Baum und fördern Krankheiten.
- Unscharfe Werkzeuge: Quetschen die Äste und begünstigen Infektionen.
- Kein Entfernen von kranken oder toten Trieben: Erhöht das Risiko von Pilzkrankheiten.
- Zu dichte Krone: Schlechte Belüftung begünstigt Schädlingsbefall und Fäulnis.
Vermeiden Sie diese Fehler, um Ihren Feigenbaum gesund und produktiv zu halten.
Tipps für gesunde und ertragreiche Feigenbäume
Mit ein paar einfachen Tipps können Sie die Vitalität und den Ertrag Ihres Feigenbaums steigern:
- Gießen Sie regelmäßig, aber vermeiden Sie Staunässe.
- Düngen Sie im Frühjahr mit Kompost oder organischem Dünger.
- Schützen Sie junge Bäume im Winter mit Vlies oder Jutesäcken.
- Entfernen Sie regelmäßig Unkraut und Mulch um den Stamm herum.
- Kontrollieren Sie den Baum auf Schädlinge oder Pilzbefall und handeln Sie bei Bedarf schnell.
So sorgen Sie das ganze Jahr über für einen gesunden und reich tragenden Feigenbaum!
Häufig gestellte Fragen und Antworten zum Feigenschnitt
Wie oft sollte ich meinen Feigenbaum schneiden?
Am besten schneiden Sie ihn einmal im Jahr im Spätwinter oder frühen Frühjahr. Ein leichter Auslichtungsschnitt im Sommer ist ebenfalls möglich.
Kann ich einen stark gewachsenen Feigenbaum radikal zurückschneiden?
Ja, aber dies sollte auf mehrere Jahre verteilt erfolgen, um den Baum nicht zu überfordern.
Was tun bei Frostschäden am Feigenbaum?
Schneiden Sie erfrorene Triebe im Frühjahr bis ins gesunde Holz zurück.
Brauche ich Wundverschlussmittel nach dem Schnitt?
Feigenbäume benötigen in der Regel kein Wundverschlussmittel, da sie gut selbst heilen. Nur bei sehr großen Schnittstellen kann es sinnvoll sein.
Wie erkenne ich, welche Triebe entfernt werden müssen?
Kranke, tote, zu dicht stehende oder nach innen wachsende Triebe sollten entfernt werden.
🌱 Viel Freude beim Schneiden und Pflegen Ihres Feigenbaums! Mit ein wenig Übung und Sorgfalt werden Sie mit einer reichen Ernte und einem gesunden Baum belohnt.
Mit dem richtigen Schnitt bleibt Ihr Feigenbaum gesund und trägt Jahr für Jahr köstliche Früchte. Ob jung oder alt, im Garten oder im Kübel – mit den hier vorgestellten Tipps und Anleitungen gelingt Ihnen der Feigenschnitt garantiert. Trauen Sie sich an die Schere und beobachten Sie, wie Ihr Feigenbaum wächst und gedeiht. Viel Erfolg und eine reiche Feigenernte!
