Zinnien gehören zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und stammen ursprünglich aus Mexiko. Diese einjährigen Pflanzen haben sich längst zu Gartenlieblingen entwickelt, die sowohl Anfänger als auch erfahrene Gärtner begeistern. Aus botanischer Sicht sind sie bemerkenswert anpassungsfähig, aus gestalterischer Perspektive unglaublich vielseitig, und aus praktischer Sicht erfreulich pflegeleicht. Ihre Bedeutung reicht von der Verschönerung von Beeten über den Schnittblumenanbau bis hin zur Unterstützung der lokalen Insektenwelt.
In den folgenden Abschnitten werden wir tief in die Welt der Zinnien eintauchen. Du erfährst alles über die verschiedenen Sorten und ihre einzigartigen Eigenschaften, erhältst praktische Anleitungen zu Aussaat, Pflanzung und Pflege, und bekommst wertvolle Tipps zur Verwendung dieser vielseitigen Blumen in deinem Garten. Egal ob du bereits ein Zinnienfan bist oder diese Pflanzen erst noch für dich entdecken möchtest – hier findest du alle Informationen, um diese Sommerblumen erfolgreich zu kultivieren.
Die faszinierende Welt der Zinnien
Die Gattung Zinnia umfasst etwa 20 Arten, wobei die meisten Gartensorten auf Zinnia elegans zurückgehen. Was diese Blumen so besonders macht, ist ihre unglaubliche Formenvielfalt. Von kleinen, knopfartigen Blüten bis hin zu großen, dahlienhaften Exemplaren gibt es Zinnien in fast jeder erdenklichen Variation. Die Blütenformen reichen von einfach über halbgefüllt bis hin zu vollständig gefüllt, wobei letztere besonders spektakulär wirken.
Die wahre Schönheit der Zinnie liegt in ihrer Widerstandsfähigkeit – sie blüht dort, wo andere Pflanzen längst aufgegeben haben, und erinnert uns daran, dass Stärke und Anmut Hand in Hand gehen können.
Die Farbpalette der Zinnien ist ebenso beeindruckend wie ihre Formenvielfalt. Von reinem Weiß über Gelb, Orange und verschiedene Rottöne bis hin zu Rosa, Lila und sogar Grün – Zinnien bieten ein wahres Feuerwerk an Farben. Besonders beliebt sind auch zweifarbige Sorten, die mit ihren Farbkombinationen für Aufsehen sorgen. Diese Vielseitigkeit macht sie zu idealen Kandidaten für farbenprächtige Sommerbeete, Bauerngärten oder moderne Pflanzungen.
Geschichte und Herkunft
Die Geschichte der Zinnie beginnt in Mexiko, wo sie von den indigenen Völkern bereits lange vor der Ankunft der Europäer geschätzt wurde. Der Name „Zinnia“ ehrt den deutschen Botaniker Johann Gottfried Zinn (1727-1759), der die Pflanze wissenschaftlich beschrieb. Nach Europa kam die Zinnie im 18. Jahrhundert und begann ihren Siegeszug in den Gärten der Welt.
Ursprünglich waren die wilden Zinnien eher unscheinbar mit kleinen, einfachen Blüten. Durch intensive Züchtungsarbeit entstanden jedoch die prächtigen Formen, die wir heute kennen. Besonders in den USA erfreuten sich Zinnien großer Beliebtheit und wurden zu einem Symbol für den klassischen Cottage Garden. In Deutschland fanden sie vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg weite Verbreitung, da sie relativ anspruchslos sind und selbst unter schwierigen Bedingungen zuverlässig blühen.
Botanische Merkmale
Botanisch betrachtet handelt es sich bei Zinnien um einjährige, krautige Pflanzen mit aufrechtem Wuchs. Je nach Sorte erreichen sie Höhen zwischen 15 und 100 cm. Die Stängel sind kräftig und leicht behaart, was ihnen eine gewisse Robustheit verleiht. Die Blätter stehen gegenständig am Stängel und sind lanzettlich bis eiförmig, ebenfalls leicht behaart und von mittlerem bis dunkelgrünem Farbton.
Was wir als „Blüte“ wahrnehmen, ist botanisch gesehen ein Blütenstand, ein sogenannter Korbblütler. Dieser besteht aus Röhrenblüten in der Mitte (Scheibenblüten) und Zungenblüten am Rand (Strahlenblüten). Bei gefüllten Sorten sind die Röhrenblüten zu zusätzlichen Zungenblüten umgewandelt, was den vollen, üppigen Eindruck erzeugt. Die Blütezeit erstreckt sich in der Regel von Juni bis zum ersten Frost im Herbst – eine bemerkenswert lange Periode, die Zinnien zu wertvollen Dauerblühern macht.
Beliebte Zinniensorten und ihre Eigenschaften

Die Vielfalt der verfügbaren Zinniensorten kann überwältigend sein. Hier stelle ich die wichtigsten Gruppen und einige herausragende Vertreter vor:
Hohe Zinnien (60-100 cm)
Diese klassischen Sorten eignen sich hervorragend als Hintergrundpflanzen in Beeten oder als eindrucksvolle Schnittblumen:
🌸 ‚Giant Dahlia-Flowered‘ – Mit ihren großen, dahlienhaften Blüten (10-15 cm Durchmesser) in verschiedenen Farben sind sie echte Blickfänge.
🌼 ‚Cactus-Flowered‘ – Diese Sorten bestechen durch ihre gedrehten, spitzen Blütenblätter, die an Kaktusdahlien erinnern.
🌺 ‚Benary’s Giant‘ – Eine professionelle Schnittblumensorte mit besonders langen, stabilen Stielen und großen, gefüllten Blüten.
🌷 ‚Queen Lime‘ – Diese neuere Züchtung besticht durch ihre ungewöhnlichen Grün- und Limatöne, oft mit Rosa- oder Purpurakzenten.
🌹 ‚Peppermint Stick‘ – Auffällig gestreifte Blüten in Rot-Weiß, Rosa-Weiß oder Purpur-Weiß machen diese Sorte zu etwas Besonderem.
Mittelhohe Zinnien (30-60 cm)
Diese vielseitigen Sorten passen in fast jedes Beet und eignen sich auch gut für Kübel:
- ‚Zahara‘ – Eine besonders mehltauresistente Serie mit einfachen bis halbgefüllten Blüten in leuchtenden Farben.
- ‚Profusion‘ – Diese preisgekrönte Serie zeichnet sich durch kompakten Wuchs, Hitzetoleranz und kontinuierliche Blüte aus.
- ‚Dreamland‘ – Früh blühende, kompakte Pflanzen mit großen, gefüllten Blüten in klaren Farben.
Zwergzinnien (15-30 cm)
Perfekt für Topfkultur, Balkonkästen und Beetränder:
- ‚Thumbelina‘ – Extrem kompakte Pflanzen mit kleinen, gefüllten Blüten in Pastellfarben.
- ‚Lilliput‘ – Kleine, pomponartige Blüten in großer Zahl auf kompakten Pflanzen.
- ‚Button Box‘ – Wie der Name schon sagt, erinnern die kleinen, runden Blüten an bunte Knöpfe.
Besondere Formen
Neben den klassischen Zinniensorten gibt es auch einige besondere Typen:
- Zinnia angustifolia (Schmalblättrige Zinnie) – Kleiner und zierlicher als Z. elegans, mit einfachen Blüten und besserer Mehltauresistenz.
- ‚Persian Carpet‘ (Z. haageana-Hybriden) – Zweifarbige, meist rot-gelbe Blüten auf kompakten Pflanzen.
- ‚Aztec Sunset‘ – Eine moderne Mischung aus Z. haageana-Hybriden mit ungewöhnlichen Farbkombinationen.
Die perfekte Zinnie existiert nicht – und genau das macht ihren Charme aus. In ihrer Vielfalt findet jeder Gärtner seine persönlichen Favoriten, die zum eigenen Stil und den individuellen Gartenbedingungen passen.
Übersicht der wichtigsten Zinniensorten
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Zinnienserien und ihre Eigenschaften:
| Serie/Sorte | Höhe | Blütenform | Besonderheiten | Verwendung |
|---|---|---|---|---|
| Benary’s Giant | 75-90 cm | Groß, gefüllt | Professionelle Qualität | Schnittblumen, Hintergrund |
| State Fair | 75-90 cm | Groß, gefüllt | Besonders große Blüten | Schnittblumen, Hintergrund |
| Zahara | 30-45 cm | Einfach bis halbgefüllt | Mehltauresistent | Beete, Kübel |
| Profusion | 30-45 cm | Einfach bis halbgefüllt | Hitzetolerant, kompakt | Beete, Kübel, Massen |
| Dreamland | 25-30 cm | Gefüllt | Frühe Blüte | Beete, Kübel |
| Thumbelina | 15-20 cm | Klein, gefüllt | Sehr kompakt | Topfkultur, Beetrand |
| Persian Carpet | 25-30 cm | Einfach, zweifarbig | Rot-gelbe Kombinationen | Vordergrund, Kübel |
| Queen-Serie | 60-90 cm | Groß, gefüllt | Ungewöhnliche Farben (Lime, Red Lime) | Schnittblumen, Akzente |
Anbau und Pflege von Zinnien
Standortansprüche
Zinnien sind echte Sonnenanbeter und benötigen mindestens 6-8 Stunden direkte Sonneneinstrahlung täglich für optimales Wachstum und reiche Blüte. In halbschattigen Lagen wachsen sie zwar auch, bilden aber weniger Blüten aus und werden oft langbeinig. Der Boden sollte nährstoffreich, humos und vor allem gut durchlässig sein. Staunässe ist Gift für Zinnien und führt schnell zu Wurzelfäule.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Luftzirkulation. Zinnien sind anfällig für Mehltau, besonders wenn die Blätter lange feucht bleiben. Ein Standort mit guter Luftbewegung hilft, dieses Problem zu minimieren. Ideal ist ein sonniger, warmer Platz, der vor starken Winden geschützt ist – denn obwohl die Stängel recht robust sind, können hohe Sorten bei Sturm umknicken.
Aussaat und Anzucht
Es gibt zwei bewährte Methoden, um Zinnien zu kultivieren: die direkte Aussaat ins Freiland oder die Vorkultur unter Glas.
Direktaussaat ins Freiland:
Die Aussaat direkt ins Beet erfolgt, wenn keine Frostgefahr mehr besteht und sich der Boden ausreichend erwärmt hat (mindestens 15°C). In Deutschland ist dies je nach Region ab Mitte Mai der Fall.
- Bereite das Beet vor, indem du den Boden lockern und Kompost einarbeitest.
- Ziehe flache Rillen (ca. 1 cm tief) im Abstand von 30-60 cm, je nach erwarteter Pflanzengröße.
- Säe die Samen dünn aus und bedecke sie leicht mit feiner Erde.
- Halte den Boden gleichmäßig feucht, aber nicht nass.
- Nach etwa 5-10 Tagen erscheinen die ersten Keimlinge.
- Wenn die Sämlinge 5-8 cm hoch sind, vereinzele sie auf den empfohlenen Abstand (15-60 cm, je nach Sorte).
Vorkultur unter Glas:
Für einen früheren Flor oder in kühleren Regionen empfiehlt sich die Vorkultur:
- Beginne etwa 4-6 Wochen vor dem letzten Frost (in Deutschland etwa Anfang bis Mitte April).
- Verwende Anzuchttöpfe oder -platten mit nährstoffarmer Aussaaterde.
- Säe 1-2 Samen pro Topf oder Zelle und bedecke sie leicht.
- Halte die Temperatur bei etwa 20-22°C und die Erde gleichmäßig feucht.
- Nach dem Keimen stelle die Sämlinge hell, aber nicht in die pralle Sonne.
- Vor dem Auspflanzen ins Freie müssen die jungen Pflanzen abgehärtet werden: Stelle sie für eine Woche täglich für längere Zeiträume nach draußen.
- Pflanze sie nach den letzten Frösten mit dem empfohlenen Abstand ins Beet.
Die Anzucht von Zinnien ist keine Wissenschaft, sondern ein Tanz mit der Natur. Gib ihnen Wärme, Licht und etwas Geduld – sie werden es dir mit einer Explosion aus Farben danken.
Pflegetipps für üppige Blüte
Mit der richtigen Pflege belohnen dich Zinnien mit einer kontinuierlichen Blütenpracht bis zum Herbst:
Gießen:
Zinnien haben einen mittleren Wasserbedarf. Gieße gründlich, aber selten – etwa wenn die obere Erdschicht abgetrocknet ist. Wichtig ist, das Laub trocken zu halten, um Pilzerkrankungen vorzubeugen. Am besten gießt du morgens und direkt an der Basis der Pflanzen.
Düngen:
Ein ausgewogener Blumendünger alle 2-3 Wochen fördert die Blütenbildung. Alternativ kannst du bei der Pflanzung gut verrotteten Kompost in den Boden einarbeiten. Überdüngung, besonders mit stickstoffbetonten Düngern, führt zu üppigem Blattwachstum auf Kosten der Blüten.
Ausgeizen und Stützen:
Bei hohen Sorten empfiehlt es sich, die Haupttriebe zu stutzen, wenn die Pflanzen etwa 20-30 cm hoch sind. Dies fördert die Verzweigung und führt zu buschigeren Pflanzen mit mehr Blüten. Sehr hohe Sorten benötigen eventuell eine Stütze, besonders an windigen Standorten.
Verblühtes entfernen:
Regelmäßiges Entfernen verblühter Blumen (Deadheading) ist der Schlüssel zu kontinuierlicher Blüte. Schneide die verblühten Köpfe bis zum nächsten Blattknoten oder zur nächsten Verzweigung zurück. Dies verhindert die Samenbildung und regt die Pflanze an, neue Blütenknospen zu bilden.
Krankheiten und Schädlinge
Trotz ihrer Robustheit können Zinnien von einigen Problemen betroffen sein:
Echter Mehltau:
Dies ist die häufigste Krankheit bei Zinnien. Sie zeigt sich als weißlicher, mehliger Belag auf den Blättern. Vorbeugend hilft:
- Ausreichender Pflanzabstand für gute Luftzirkulation
- Gießen am Morgen und nur an der Basis
- Wahl mehltauresistenter Sorten (z.B. ‚Zahara‘, ‚Profusion‘)
- Bei Befall können Spritzungen mit verdünnter Milch (1:10) oder speziellen Pflanzenstärkungsmitteln helfen
Blattfleckenkrankheiten:
Verschiedene Pilze können braune oder schwarze Flecken auf den Blättern verursachen. Entferne befallene Blätter sofort und vermeide Überkopfbewässerung.
Schnecken:
Besonders junge Zinnien sind ein Leckerbissen für Schnecken. Schütze die Sämlinge mit Schneckenkragen, Schneckenkorn oder natürlichen Barrieren wie Kaffeesatz oder Eierschalen.
Blattläuse:
Sie können gelegentlich an den Triebspitzen auftreten. Bei geringem Befall reicht oft ein kräftiger Wasserstrahl. Alternativ helfen Nützlinge wie Marienkäfer oder umweltfreundliche Insektizide auf Seifenbasis.
Verwendung im Garten und als Schnittblume

Gestaltungsideen mit Zinnien
Die Vielseitigkeit der Zinnien macht sie zu idealen Partnern in verschiedensten Gartenszenarien:
Im Bauerngarten:
Hier sind besonders die höheren Sorten mit ihren üppigen, gefüllten Blüten in kräftigen Farben zu Hause. Kombiniere sie mit anderen traditionellen Bauerngartenpflanzen wie Ringelblumen, Sonnenblumen, Dahlien und Rittersporn für ein nostalgisches Bild.
Im modernen Beet:
Wähle Sorten mit ungewöhnlichen Farben wie die limagrünen ‚Queen Lime‘ oder die zweifarbigen ‚Peppermint Stick‘ und kombiniere sie mit ornamentalen Gräsern und strukturbetonten Stauden für einen zeitgemäßen Look.
Im Naturgarten:
Einfachblühende Zinniensorten sind wahre Insektenmagneten. Pflanze sie zusammen mit anderen heimischen Blühpflanzen, um Bienen, Schmetterlingen und anderen Bestäubern eine reichhaltige Nahrungsquelle zu bieten.
In Kübeln und Gefäßen:
Kompakte Sorten wie ‚Profusion‘, ‚Zahara‘ oder ‚Thumbelina‘ eignen sich hervorragend für Container. Sie bringen leuchtende Farben auf Terrassen und Balkone und blühen den ganzen Sommer hindurch.
Als Beetrand:
Niedrige Zinniensorten bilden attraktive, blütenreiche Einfassungen für größere Beete oder Wege. Besonders effektvoll sind einfarbige Pflanzungen in langen Reihen.
Zinnien als Schnittblumen
Viele Zinniensorten wurden speziell für den Schnitt gezüchtet und halten in der Vase bis zu zwei Wochen. Hier einige Tipps für perfekte Schnittblumen:
Die besten Schnittsorten:
- ‚Benary’s Giant‘ – professionelle Qualität mit langen, stabilen Stielen
- ‚Oklahoma‘ – mittelgroße Blüten auf drahtigen Stielen
- ‚Queen‘ Serie – ungewöhnliche Farben auf langen Stielen
- ‚Cactus-Flowered‘ – interessante Blütenform für besondere Arrangements
Richtig schneiden:
- Schneide am frühen Morgen oder späten Abend, wenn die Pflanzen prall mit Wasser gefüllt sind
- Wähle Blüten, die gerade vollständig geöffnet sind
- Verwende eine scharfe, saubere Schere oder ein Messer
- Schneide die Stiele lang und entferne untere Blätter, die im Wasser stehen würden
Haltbarkeit verlängern:
- Stelle die frisch geschnittenen Blumen sofort in lauwarmes Wasser
- Wechsle das Wasser alle zwei Tage
- Füge einen Schnittblumenfrischhalter hinzu oder verwende einen Teelöffel Zucker und einige Tropfen Bleichmittel pro Liter Wasser
- Halte die Vasen fern von reifendem Obst, das Ethylen abgibt und die Haltbarkeit verkürzt
Zinnien für Trockengestecke
Zinnien eignen sich auch hervorragend zum Trocknen und behalten dabei erstaunlich gut ihre Farbe. Besonders geeignet sind gefüllte Sorten in kräftigen Farben. Zum Trocknen gibt es verschiedene Methoden:
Lufttrocknen:
- Schneide die Blüten mit langem Stiel, wenn sie voll erblüht sind
- Entferne die Blätter
- Binde kleine Bündel und hänge sie kopfüber an einem warmen, dunklen, gut belüfteten Ort auf
- Nach 2-3 Wochen sind die Blüten vollständig getrocknet
Trocknen mit Trockenmittel:
- Verwende Silikagel, Borax oder spezielle Trockenblumenmittel
- Bedecke den Boden eines luftdichten Behälters mit dem Trockenmittel
- Lege die Blütenköpfe darauf und bedecke sie vorsichtig vollständig mit mehr Trockenmittel
- Verschließe den Behälter und warte 1-2 Wochen
- Entferne die Blüten vorsichtig und schüttle überschüssiges Trockenmittel ab
Die getrockneten Blüten können für Kränze, Gestecke oder dekorative Arrangements verwendet werden und halten bei richtiger Aufbewahrung mehrere Monate bis Jahre.
Zinnien für spezielle Zwecke
Zinnien für Insekten und Bestäuber

In Zeiten des Insektensterbens gewinnt der ökologische Wert von Gartenpflanzen zunehmend an Bedeutung. Zinnien gehören zu den insektenfreundlichsten Sommerblumen überhaupt, besonders die Sorten mit offenen Blütenzentren:
- Einfachblühende Sorten bieten den besten Zugang zu Nektar und Pollen
- Halbgefüllte Sorten sind ein guter Kompromiss zwischen Schönheit und Insektenfreundlichkeit
- Besonders attraktiv für Bienen, Hummeln und Schwebfliegen sind Sorten der Reihen ‚Zahara‘ und ‚Profusion‘
- Schmetterlinge bevorzugen die flachen Landeflächen größerer Blüten wie bei ‚Persian Carpet‘
- Bestäuber sind besonders von den leuchtenden Farben Rot, Orange, Pink und Gelb angezogen
In einer Zeit, in der natürliche Lebensräume schwinden, kann jeder Garten zu einer Oase für Bestäuber werden. Zinnien sind dabei nicht nur schön anzusehen, sondern erfüllen auch eine wichtige ökologische Funktion.
Essbare Zinnien
Weniger bekannt ist, dass Zinnienblüten essbar sind und in der Küche verwendet werden können:
- Die Blütenblätter haben einen leicht süßlichen, manchmal leicht bitteren Geschmack
- Sie eignen sich hervorragend als essbare Dekoration auf Salaten, Desserts oder Getränken
- Besonders attraktiv sind die bunten Blütenblätter in Eiswürfeln eingefroren
- Für kulinarische Zwecke sollten nur unbehandelte, pestizidfreie Blüten verwendet werden
- Entferne den bitteren weißen Ansatz der Blütenblätter vor der Verwendung
Zinnien für Kinder
Mit ihren leuchtenden Farben, der einfachen Kultur und dem schnellen Wachstum sind Zinnien ideale Pflanzen für Kinderprojekte:
- Die großen Samen sind leicht zu handhaben und keimen zuverlässig
- Vom Säen bis zur Blüte vergehen nur etwa 6-8 Wochen – ideal für ungeduldige kleine Gärtner
- Die Vielfalt an Farben und Formen bietet Gesprächsstoff und Lernmöglichkeiten
- Kinder können ihre eigenen Schnittblumen züchten und ernten
- Speziell für Kinder geeignet sind robuste, niedrige Sorten wie ‚Thumbelina‘ oder ‚Profusion‘
Zinnien im Jahreslauf
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Arbeiten rund um Zinnien im Laufe des Jahres:
| Monat | Aktivitäten | Hinweise |
|---|---|---|
| Februar/März | Saatgut bestellen, Anbauplan erstellen | Gute Zeit, um neue Sorten zu entdecken |
| April | Vorkultur unter Glas beginnen | Temperaturen von 20-22°C für die Keimung |
| Mai | Abhärten und Auspflanzen der vorgezogenen Pflanzen, Direktsaat ins Freiland | Erst nach den letzten Frösten! |
| Juni | Ggf. Stützen anbringen, regelmäßiges Gießen, erstes Düngen | Bei Trockenheit auf ausreichende Bewässerung achten |
| Juli-September | Regelmäßiges Entfernen verblühter Blüten, Schnittblumenernte, Kontrolle auf Schädlinge und Krankheiten | Hauptblütezeit genießen! |
| Oktober | Letzte Blüten ernten, ggf. Samen sammeln | Vor dem ersten Frost |
| November | Pflanzen entfernen, Kompostieren des gesunden Materials | Kranke Pflanzen nicht kompostieren! |
| Dezember/Januar | Planung für das nächste Jahr, Samenkataloge studieren | Zeit für neue Ideen und Kombinationen |
Samenernte und -aufbewahrung
Wenn du deine eigenen Zinniensamen ernten möchtest, ist das relativ einfach:
- Wähle die schönsten, gesündesten Pflanzen für die Samenernte aus
- Lass einige Blüten vollständig verblühen und an der Pflanze trocknen
- Wenn die Blütenköpfe braun und trocken sind, schneide sie ab und lass sie in einem luftigen, trockenen Raum nachtrocknen
- Reibe die trockenen Blütenköpfe vorsichtig zwischen den Händen, um die Samen zu lösen
- Siebe das Material, um Samen von Pflanzenresten zu trennen
- Bewahre die Samen in Papiertüten oder Gläsern an einem kühlen, trockenen Ort auf
- Beschrifte die Behälter mit Sortenname und Erntejahr
Beachte, dass bei Hybridsorten die Nachkommen möglicherweise nicht sortenrein sind. Bei offenbestäubten Sorten kannst du jedoch zuverlässig Samen gewinnen, die den Elternpflanzen ähneln.
Samenernte ist mehr als eine praktische Tätigkeit – es ist ein Akt der Verbundenheit mit dem Kreislauf des Lebens und ein Versprechen an die nächste Gartensaison.

Zinniensorten für besondere Standorte
Zinnien für trockene, heiße Standorte
Zinnien stammen ursprünglich aus den trockenen Regionen Mexikos und sind daher von Natur aus gut an Hitze und Trockenheit angepasst. Besonders geeignet für herausfordernde Standorte sind:
- Zinnia angustifolia – natürlich hitze- und trockenheitsresistent
- ‚Profusion‘ und ‚Zahara‘ Serien – moderne Kreuzungen mit Z. angustifolia, sehr widerstandsfähig
- ‚Desert Sunset‘ – speziell für heiße, trockene Bedingungen gezüchtete Mischung
- ‚Star White‘ und ‚Star Orange‘ – kompakte Pflanzen mit ausgezeichneter Hitzetoleranz
Tipps für Zinnien an trockenen Standorten:
- Mulche den Boden um die Pflanzen, um die Feuchtigkeit zu halten
- Gieße seltener, aber dafür gründlich, damit die Wurzeln in die Tiefe wachsen
- Pflanze in Gruppen, um ein günstiges Mikroklima zu schaffen
Zinnien für Kübel und Container
Nicht alle Zinniensorten eignen sich gleichermaßen für die Kultur in Gefäßen. Hier sind die besten Optionen für Topfkultur:
- ‚Thumbelina‘ – speziell für Töpfe gezüchtet, nur 15-20 cm hoch
- ‚Zahara‘ Serie – kompakt, krankheitsresistent und langblühend
- ‚Profusion‘ Serie – benötigt keinen Rückschnitt, blüht kontinuierlich
- ‚Magellan‘ Serie – etwas höher (30-35 cm), aber mit spektakulären großen Blüten
- ‚Short Stuff‘ Serie – kompakte Pflanzen mit großen, gefüllten Blüten
Für erfolgreiche Kübelpflanzungen beachte:
- Verwende ausreichend große Gefäße mit guter Drainage
- Nutze hochwertige Kübelpflanzenerde mit Langzeitdünger
- Stelle die Gefäße an einen vollsonnigen Standort
- Gieße regelmäßig, da Topfpflanzen schneller austrocknen als Beetpflanzen
Häufige Fragen zu Zinnien
Wann ist die beste Zeit, um Zinnien auszusäen?
Die beste Aussaatzeit für Zinnien ist nach den letzten Frösten, wenn sich der Boden auf mindestens 15°C erwärmt hat. In Deutschland bedeutet das je nach Region etwa Mitte Mai. Für einen früheren Flor kann man etwa 4-6 Wochen vor dem letzten Frost mit der Vorkultur unter Glas beginnen.
Warum entwickeln meine Zinnien weißen Belag auf den Blättern?
Der weiße Belag ist höchstwahrscheinlich Echter Mehltau, eine Pilzerkrankung, die bei Zinnien häufig vorkommt. Sie wird durch feuchte Blätter, schlechte Luftzirkulation und Temperaturstress begünstigt. Vorbeugend hilft ein sonniger Standort mit guter Luftbewegung, Gießen nur an der Basis und ausreichender Pflanzabstand. Befallene Blätter entfernen und bei Bedarf mit Pflanzenstärkungsmitteln behandeln.
Muss ich Zinnien zurückschneiden?
Ein Rückschnitt ist nicht zwingend erforderlich, aber sehr empfehlenswert. Das regelmäßige Entfernen verblühter Blüten (Deadheading) fördert die Bildung neuer Knospen und verlängert die Blütezeit erheblich. Zusätzlich kann ein leichtes Stutzen der Haupttriebe bei jungen Pflanzen (wenn sie etwa 20-30 cm hoch sind) die Verzweigung fördern und zu buschigeren Pflanzen mit mehr Blüten führen.
Können Zinnien im Halbschatten wachsen?
Zinnien bevorzugen eindeutig volle Sonne und zeigen ihre beste Leistung bei mindestens 6-8 Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich. Im Halbschatten werden sie oft langbeinig und bilden weniger Blüten. Wenn du nur halbschattige Plätze zur Verfügung hast, wähle kompakte Sorten wie ‚Profusion‘ oder ‚Zahara‘, die etwas toleranter gegenüber weniger Licht sind. Achte in schattigen Lagen besonders auf gute Luftzirkulation, um Mehltau vorzubeugen.
Sind Zinnien mehrjährig?
Nein, Zinnien sind einjährige Pflanzen in unseren Klimazonen. Sie vollenden ihren Lebenszyklus innerhalb einer Wachstumsperiode und sterben bei Frost ab. In ihren tropischen Heimatregionen können manche Arten als kurzlebige Stauden wachsen, aber in Deutschland müssen sie jedes Jahr neu ausgesät werden. Du kannst jedoch Samen ernten, um sie im nächsten Jahr wieder auszusäen.
Wie lange halten Zinnien als Schnittblumen?
Bei richtiger Behandlung können Zinnien in der Vase 7-14 Tage halten. Für maximale Haltbarkeit schneide sie am frühen Morgen, wenn die Pflanzen prall mit Wasser gefüllt sind. Wähle Blüten, die gerade vollständig geöffnet sind, entferne die unteren Blätter und stelle sie sofort in lauwarmes Wasser. Wechsle das Wasser alle zwei Tage und halte die Vasen fern von reifendem Obst und direkter Sonneneinstrahlung.
