Der Rittersporn (Delphinium) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und ist eine der beeindruckendsten Stauden für den Sommergarten. Mit seinen kerzenförmigen Blütenständen in verschiedenen Blau-, Violett-, Rosa- und Weißtönen bringt er Farbe und Höhe in jede Gartenanlage. Es gibt verschiedene Ansichten darüber, wie anspruchsvoll diese Pflanze in der Pflege ist – manche Gärtner schwören auf bestimmte Techniken, während andere einen eher entspannten Ansatz verfolgen.
In den folgenden Abschnitten werden Sie alles Wissenswerte über den Rittersporn erfahren – von den verschiedenen Arten und Sorten über die richtige Standortwahl und Pflanzung bis hin zu Pflegetipps, Vermehrungsmethoden und dem Umgang mit möglichen Krankheiten und Schädlingen. Ob Sie ein erfahrener Gärtner sind oder gerade erst anfangen, diese praktische Anleitung wird Ihnen helfen, prachtvolle Rittersporn-Exemplare in Ihrem eigenen Garten zu kultivieren.
Die Faszination des Rittersporns
Die imposanten Blütenstände des Rittersporns sind seit Jahrhunderten ein Blickfang in Gärten. Ihre außergewöhnliche Farbpalette, besonders die intensiven Blautöne, die in der Pflanzenwelt eher selten vorkommen, machen sie zu einem begehrten Schmuckstück für jeden Garten. Die hohen Sorten können bis zu 2 Meter erreichen und bilden damit ein beeindruckendes Rückgrat in Staudenbeeten.
„Der Rittersporn ist wie ein Himmelsbote im Garten – seine blauen Blütenkerzen verbinden die Erde mit dem Firmament und bringen ein Stück des Himmels in unsere grünen Oasen.“
Die Geschichte dieser Pflanze reicht weit zurück. Der botanische Name „Delphinium“ leitet sich vom griechischen Wort „delphis“ (Delphin) ab, da die Knospen der Blüten an Delphinköpfe erinnern sollen. In der Volksmedizin fand der Rittersporn früher Verwendung, wobei heute von einer medizinischen Nutzung abgeraten wird, da alle Pflanzenteile giftig sind.
In der Gartengestaltung spielt der Rittersporn eine vielseitige Rolle. Er eignet sich hervorragend als Hintergrundpflanze in gemischten Staudenbeeten, macht aber auch in Gruppen gepflanzt eine spektakuläre Figur. Die traditionelle Kombination mit Rosen hat ihren besonderen Reiz, aber auch neben anderen Sommerstauden wie Phlox, Sonnenhut oder Stockrosen kommt der Rittersporn wunderbar zur Geltung.
Botanische Einordnung und natürliches Vorkommen
Die Gattung Delphinium umfasst etwa 300 Arten, die hauptsächlich in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel beheimatet sind. Viele Wildarten stammen aus Bergregionen Asiens, Europas und Nordamerikas. Diese Herkunft erklärt auch ihre Vorliebe für kühlere, gemäßigte Klimazonen und ihre Abneigung gegen zu große Hitze und Trockenheit.
Die in unseren Gärten kultivierten Rittersporne sind meist Hybriden, die auf verschiedene Wildarten zurückgehen. Besonders die robusten Delphinium-Elatum-Hybriden haben sich als Gartenstauden bewährt. Sie vereinen die Schönheit der Wildarten mit verbesserter Standfestigkeit und Blütenfülle.
Die natürlichen Standorte des Rittersporns geben wichtige Hinweise für die Kulturbedingungen im Garten: Die Pflanzen bevorzugen nährstoffreiche, tiefgründige Böden und einen Standort mit ausreichender Feuchtigkeit. In der Natur wachsen sie oft an Waldrändern oder auf Bergwiesen, wo sie sowohl Licht als auch einen gewissen Schutz finden.
Rittersporn-Arten und -Sorten für den Garten

Die Vielfalt der Rittersporn-Arten und -Sorten ist beeindruckend. Für Gartenliebhaber sind vor allem folgende Gruppen relevant:
Hoher Stauden-Rittersporn (Delphinium-Elatum-Hybriden)
Diese Gruppe bildet das Herzstück der Garten-Rittersporne. Mit Wuchshöhen von 120 bis 200 cm sind sie wahre Riesen im Staudenbeet. Die prächtigen Blütenkerzen können bis zu 50 cm lang werden und erscheinen je nach Sorte von Juni bis August. Eine zweite, wenn auch meist schwächere Blüte kann durch Rückschnitt nach der ersten Blüte gefördert werden.
Bekannte Sortengruppen sind:
🌱 Pacific-Hybriden – mit sehr großen, oft halbgefüllten Blüten in intensiven Farben
🌿 Belladonna-Hybriden – etwas niedriger und verzweigter wachsend, mit lockeren Blütenständen
🌷 Magic Fountains – kompakte Sorten mit Höhen von 70-90 cm, ideal für kleinere Gärten
🌺 New Zealand Hybriden – besonders widerstandsfähig gegen Mehltau
🌼 Blackmore & Langdon-Hybriden – englische Züchtungen mit besonders edlen Blüten
Einige empfehlenswerte Sorten im Detail:
- ‚King Arthur‘ – dunkelviolett-blau mit weißem Auge
- ‚Blue Bird‘ – himmelblau mit braunem Auge
- ‚Black Knight‘ – tiefdunkelblau, fast schwarz wirkend
- ‚Galahad‘ – reinweiß, sehr elegant
- ‚Summer Skies‘ – hellblau mit rosa Schimmer
Chinesischer Rittersporn (Delphinium grandiflorum)
Diese Art wird nur 30-60 cm hoch und hat einen buschigen, verzweigten Wuchs. Die Blüten sind kleiner als beim Stauden-Rittersporn, aber zahlreich und in intensivem Blau. Der Chinesische Rittersporn blüht von Juni bis September und eignet sich gut für den vorderen Bereich im Staudenbeet oder für Töpfe und Kübel.
Empfehlenswerte Sorten:
- ‚Blue Butterfly‘ – intensiv blau, kompakt
- ‚Summer Morning‘ – in zartem Rosa
- ‚Blue Mirror‘ – tiefblau mit flachen, offenen Blüten
Einjähriger Rittersporn (Consolida ajacis, früher Delphinium ajacis)
Dieser einjährige Verwandte des mehrjährigen Rittersporns wird 60-100 cm hoch und eignet sich hervorragend für Schnittblumen und zur Lückenfüllung im Staudengarten. Die Aussaat erfolgt direkt ins Freiland im April oder bereits im Herbst für eine frühere Blüte im Folgejahr.
Beliebte Sorten:
- ‚Imperial Mix‘ – Farbmischung mit gefüllten Blüten
- ‚Cloud‘ – in verschiedenen Einzelfarben erhältlich
- ‚Fancy Purple Picotee‘ – purpurfarben mit weißem Rand
Standortansprüche und Bodenvorbereitung
Der richtige Standort ist entscheidend für das Gedeihen des Rittersporns. Die Pflanzen haben klare Vorlieben, die bei der Gartenplanung berücksichtigt werden sollten.
Der ideale Standort
Die majestätischen Stauden bevorzugen einen sonnigen bis leicht halbschattigen Platz. Besonders in Regionen mit heißen Sommern ist ein leichter Schatten in der Mittagszeit vorteilhaft. Vollsonnige Standorte sind nur bei ausreichender Bodenfeuchte geeignet.
Wichtig ist auch ein gewisser Windschutz, da die hohen Blütenstängel bei starkem Wind leicht umknicken können. Eine Pflanzung vor einer Hecke oder Mauer kann hier hilfreich sein, sollte aber genügend Abstand haben, um Konkurrenzdruck durch Wurzeln zu vermeiden.
„Ein Rittersporn braucht Sonne für den Kopf und Kühle für die Füße – wie ein Denker, der mit klarem Geist in die Höhe strebt, aber fest im kühlen Erdreich verwurzelt bleibt.“
Der Boden sollte tiefgründig, nährstoffreich und humos sein. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da sie zu Wurzelfäule führen kann. Andererseits benötigen die Pflanzen eine gleichmäßige Feuchtigkeit, besonders während der Wachstums- und Blütezeit.
Bodenvorbereitung vor der Pflanzung
Eine gründliche Bodenvorbereitung ist für den langfristigen Erfolg mit Rittersporn entscheidend. Folgende Schritte haben sich bewährt:
- Den Boden 40-50 cm tief umgraben
- Schwere, lehmige Böden mit Sand oder feinem Kies auflockern
- Reichlich reifen Kompost oder gut verrotteten Mist einarbeiten
- Bei Bedarf den pH-Wert korrigieren (Rittersporn bevorzugt leicht alkalische bis neutrale Böden)
- Bei sehr durchlässigen Böden Tonmineralien oder Lehm einarbeiten, um die Wasserspeicherfähigkeit zu verbessern
Eine Drainage aus Kies oder Splitt im Unterboden kann bei staunassen Böden hilfreich sein. Alternativ empfiehlt sich die Anlage eines leicht erhöhten Beetes.
Vor der eigentlichen Pflanzung sollte der Boden einige Wochen ruhen, damit er sich setzen kann. Eine Startdüngung mit einem organischen Langzeitdünger unterstützt das Anwachsen der jungen Pflanzen.
Pflanzung und Vermehrung

Die richtige Pflanzzeit und -technik sind entscheidend für einen guten Start des Rittersporns im Garten. Ebenso wichtig ist das Wissen um verschiedene Vermehrungsmethoden, um den Bestand zu erweitern oder zu erneuern.
Optimale Pflanzzeit und Pflanztechnik
Die beste Pflanzzeit für Rittersporn ist der frühe Herbst (September bis Mitte Oktober) oder das zeitige Frühjahr (März bis April). Die Herbstpflanzung hat den Vorteil, dass die Pflanzen vor dem Winter noch einwurzeln können und im Frühjahr kräftiger austreiben.
Beim Pflanzen sollte folgendermaßen vorgegangen werden:
- Pflanzloch doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen ausheben
- Kompost und bei Bedarf etwas Hornspäne in das Pflanzloch einarbeiten
- Die Pflanze so einsetzen, dass der Wurzelhals auf Höhe der Erdoberfläche liegt
- Erde vorsichtig anfüllen und leicht andrücken
- Gründlich einwässern
- Eine Mulchschicht aus Kompost oder Rindenhumus aufbringen
Der Pflanzabstand richtet sich nach der Sorte: Hohe Sorten benötigen 60-80 cm Abstand, mittelhohe 40-60 cm und niedrige Sorten 30-40 cm. Eine Gruppenpflanzung von mindestens drei Exemplaren pro Sorte erzielt die schönste Wirkung.
Vermehrungsmethoden
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Rittersporn zu vermehren:
Teilung
Die Teilung ist die einfachste Methode und wird idealerweise im Frühjahr durchgeführt, wenn die neuen Triebe gerade 5-10 cm hoch sind:
- Die Pflanze vorsichtig ausgraben
- Mit einem scharfen Messer oder Spaten teilen, wobei jedes Teilstück mehrere Knospen haben sollte
- Die Teilstücke sofort wieder einpflanzen und gut wässern
- In den ersten Wochen besonders auf ausreichende Feuchtigkeit achten
Rittersporne sollten etwa alle 3-4 Jahre geteilt werden, um die Vitalität zu erhalten.
Aussaat
Die Aussaat ist etwas anspruchsvoller, aber besonders für einjährigen Rittersporn geeignet:
- Samen im Februar/März in Aussaatschalen mit nährstoffarmer Anzuchterde säen
- Nur leicht mit Erde bedecken, da Lichtkeimer
- Bei 15-18°C keimen lassen
- Nach dem Erscheinen der ersten echten Blätter pikieren
- Ab Mai nach den Eisheiligen auspflanzen
Mehrjährige Rittersporne blühen bei Aussaat meist erst im zweiten Jahr.
Stecklinge
Die Vermehrung durch Stecklinge erfolgt im Frühjahr:
- 8-10 cm lange Triebspitzen schneiden
- Untere Blätter entfernen
- In Stecklingserde stecken
- Feucht und hell bei 15-18°C halten
- Nach der Bewurzelung (3-4 Wochen) in Töpfe umsetzen
- Im Herbst oder folgenden Frühjahr auspflanzen
Pflege während der Wachstumsperiode
Die richtige Pflege ist entscheidend, um Jahr für Jahr an den prächtigen Blüten des Rittersporns Freude zu haben. Dabei sind einige wichtige Aspekte zu beachten.
Düngen und Wässern
Rittersporn zählt zu den Starkzehrern und benötigt regelmäßige Nährstoffgaben:
- Im Frühjahr (März/April): Gabe von Kompost und organischem Langzeitdünger
- Vor der Blüte (Mai): Nachdüngung mit einem ausgewogenen Staudendünger
- Nach dem Rückschnitt: leichte Düngergabe, um die zweite Blüte zu fördern
Beim Wässern gilt: Lieber seltener, dafür durchdringend gießen als häufig und oberflächlich. Besonders in Trockenperioden und während der Knospen- und Blütenbildung ist eine ausreichende Wasserversorgung wichtig. Morgendliches Gießen ist zu bevorzugen, um die Gefahr von Pilzerkrankungen zu reduzieren.
Eine Mulchschicht aus Kompost oder Rindenhumus hält den Boden feucht und unterdrückt unerwünschtes Unkraut.
Stützen und Rückschnitt
Die hohen Sorten des Rittersporns benötigen fast immer eine Stütze, die idealerweise frühzeitig angebracht wird:
- Stäbe oder Staudenhalter bereits setzen, wenn die Pflanzen etwa 30 cm hoch sind
- Alternativ eignen sich Staudenringe oder selbstgebaute Stützkonstruktionen
- Die Triebe locker anbinden, um Beschädigungen zu vermeiden
Der Rückschnitt ist ein wichtiger Pflegeschritt:
- Nach der ersten Blüte die verblühten Stängel bodennah zurückschneiden
- Dies fördert einen zweiten, wenn auch meist schwächeren Flor im Spätsommer
- Im Herbst alle oberirdischen Teile zurückschneiden
- Einige Gärtner belassen einen kurzen Stumpf (5-10 cm), um die Pflanzen im Winter besser wiederzufinden
„Der Rückschnitt des Rittersporns nach der ersten Blüte ist wie ein Neustart im Hochsommer – eine zweite Chance für prachtvolle Blüten, wenn man der Pflanze durch diese kleine Verjüngungskur neue Energie schenkt.“
Überwinterung
Obwohl Rittersporne winterhart sind, profitieren sie von einem gewissen Schutz:
- Im Spätherbst eine Schicht aus Laub oder Reisig über die Pflanzstellen legen
- Besonders junge Pflanzen im ersten Winter schützen
- In Regionen mit strengen Wintern kann zusätzlich mit Tannenreisig abgedeckt werden
- Im Frühjahr den Winterschutz rechtzeitig entfernen, um Fäulnis zu vermeiden
Krankheiten und Schädlinge

Trotz seiner Robustheit kann der Rittersporn von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Frühzeitiges Erkennen und Handeln ist wichtig, um größere Schäden zu vermeiden.
Häufige Krankheiten und ihre Bekämpfung
Echter Mehltau
Der Echte Mehltau zeigt sich als weißer, mehliger Belag auf den Blättern und ist besonders bei warmer, trockener Witterung ein Problem.
Maßnahmen:
- Luftige Pflanzung zur Vorbeugung
- Befallene Pflanzenteile entfernen
- Spritzungen mit Schachtelhalmbrühe oder verdünnter Milch können vorbeugend wirken
- Bei starkem Befall Behandlung mit zugelassenen Fungiziden
Blattfleckenkrankheit
Braune oder schwarze Flecken auf den Blättern, die sich ausbreiten und zum Absterben der Blätter führen können.
Maßnahmen:
- Befallene Blätter entfernen
- Für gute Luftzirkulation sorgen
- Gießen am Morgen, dabei die Blätter trocken halten
- Bei starkem Befall Fungizideinsatz nach Anleitung
Stängelbotrytis
Diese Pilzerkrankung führt zu braunen Flecken am Stängel, die später einsinken und zum Umknicken der Pflanze führen können.
Maßnahmen:
- Befallene Pflanzenteile sofort entfernen und vernichten (nicht kompostieren!)
- Standort wechseln, wenn möglich
- Vorbeugend auf gute Luftzirkulation und mäßige Stickstoffdüngung achten
Schädlinge und Gegenmaßnahmen
Schnecken
Besonders die jungen Triebe im Frühjahr sind bei Schnecken beliebt.
Maßnahmen:
- Schneckenkorn (vorzugsweise auf Eisenphosphat-Basis) ausbringen
- Schneckenzäune installieren
- Natürliche Feinde wie Igel und Laufkäfer fördern
- Bierfallen aufstellen
Blattläuse
Blattläuse befallen vor allem die jungen Triebe und Knospen.
Maßnahmen:
- Bei geringem Befall mit starkem Wasserstrahl abspritzen
- Nützlinge wie Marienkäfer und Florfliegen fördern
- Bei starkem Befall Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln auf Basis von Neem oder Kaliseifen
Ritterspornfliege
Die Larven dieser Fliege bohren sich in die Stängel ein und verursachen Welkeerscheinungen.
Maßnahmen:
- Befallene Stängel bis zum gesunden Gewebe zurückschneiden
- Vorbeugend den Boden im Herbst umgraben, um Puppen zu zerstören
- Bei wiederholtem Befall Standortwechsel in Erwägung ziehen
Rittersporn in der Gartengestaltung

Die imposanten Blütenkerzen des Rittersporns sind vielseitige Gestaltungselemente im Garten. Mit ihrer Höhe und den intensiven Farben lassen sie sich auf verschiedene Weise einsetzen.
Kombinationen mit anderen Pflanzen
Rittersporn harmoniert besonders gut mit folgenden Pflanzenpartnern:
- Rosen: Die klassische Kombination – besonders schön mit cremefarbenen oder rosafarbenen Rosen
- Frauenmantel (Alchemilla mollis): Das chartreusegrüne Laub und die schaumigen Blüten bilden einen wunderbaren Kontrast zu den vertikalen Linien des Rittersporns
- Phlox: Blüht zeitgleich und ergänzt mit seinen duftenden Blütendolden
- Storchschnabel (Geranium): Als Bodendecker am Fuß der hohen Rittersporne
- Katzenminze (Nepeta): Ihr silbriges Laub und die violetten Blüten harmonieren besonders mit blauen Ritterspornsorten
- Margeriten und Sonnenhut: Für einen natürlichen, präriehaften Look
- Gräser: Schaffen eine lockere, transparente Textur zwischen den aufrechten Ritterspornen
Bei der Pflanzenauswahl sollte auf ähnliche Standortansprüche geachtet werden. Besonders schön wirkt der Rittersporn, wenn er in kleinen Gruppen (3-5 Pflanzen) zwischen andere Stauden gesetzt wird.
Gestaltungsideen für verschiedene Gartentypen
Im Bauerngarten
Im traditionellen Bauerngarten ist der Rittersporn ein unverzichtbares Element. Hier wirkt er besonders schön:
- In Kombination mit Stockrosen, Pfingstrosen und Rosen
- Entlang von Gartenwegen als vertikaler Akzent
- In symmetrischen Beeten als Hintergrundpflanze
Im naturnahen Garten
Auch in naturnahen Pflanzungen kann Rittersporn eingesetzt werden:
- Niedrigere Sorten wie der Chinesische Rittersporn passen gut in Wildstaudenbeete
- Kombination mit Gräsern und heimischen Stauden
- In lockeren Gruppen gepflanzt für einen natürlichen Look
Im Kübel und auf Terrassen
Besonders die kompakteren Sorten eignen sich für die Kultur in Gefäßen:
- Große, tiefe Kübel mit mindestens 40 cm Durchmesser verwenden
- Auf gute Drainage achten (Blähton oder Scherben im Topfboden)
- Hochwertige Kübelpflanzenerde verwenden und regelmäßig düngen
- Im Winter die Kübel vor starkem Frost schützen
„In der Gartengestaltung ist der Rittersporn wie ein Ausrufezeichen – er lenkt den Blick nach oben, schafft Höhe und Dynamik und lässt selbst kleine Gärten größer erscheinen durch seine vertikale Kraft.“
Rittersporn als Schnittblume
Mit seinen imposanten Blütenständen ist der Rittersporn eine wertvolle Schnittblume, die Blumensträuße und Arrangements bereichert.
Schnitt- und Haltbarkeitstipps
Um lange Freude an Rittersporn in der Vase zu haben, sollten folgende Tipps beachtet werden:
- Den Schnitt am besten am frühen Morgen oder späten Abend durchführen
- Blütenstände schneiden, wenn etwa ein Drittel bis die Hälfte der Einzelblüten geöffnet sind
- Mit einer scharfen, sauberen Schere oder einem Messer schräg abschneiden
- Sofort in einen Eimer mit lauwarmem Wasser stellen
- Vor dem Einordnen in die Vase die unteren Blätter entfernen
- Die Stängel erneut anschneiden, bevor sie in die Vase kommen
- Blumenlaugenkonzentrat oder Frischhaltemittel ins Vasenwasser geben
- Täglich das Wasser wechseln und die Stängel frisch anschneiden
- Nicht in die Nähe von reifendem Obst stellen (Ethylen verkürzt die Haltbarkeit)
Bei richtiger Behandlung können Ritterspornblüten 5-7 Tage in der Vase halten.
Trockenblumen aus Rittersporn
Rittersporn eignet sich auch hervorragend zum Trocknen für dauerhafte Arrangements:
- Blütenstände schneiden, wenn sie vollständig geöffnet, aber noch frisch sind
- In kleinen Bündeln kopfüber an einem dunklen, trockenen, gut belüfteten Ort aufhängen
- Alternativ in Silikagel oder Trockensand einbetten für besonders farbintensive Ergebnisse
- Nach vollständiger Trocknung (ca. 2-3 Wochen) vorsichtig mit Haarspray fixieren
- Vor direkter Sonneneinstrahlung schützen, um Ausbleichen zu vermeiden
Getrockneter Rittersporn behält seine Farbe erstaunlich gut und kann in Trockengestecken oder Kränzen verwendet werden.
Rittersporn-Sorten im Vergleich

Die Auswahl an Rittersporn-Sorten ist überwältigend. Die folgende Tabelle stellt einige beliebte Sorten vor und vergleicht ihre wichtigsten Eigenschaften:
| Sorte | Höhe (cm) | Blütenfarbe | Besonderheiten | Blütezeit |
|---|---|---|---|---|
| ‚Black Knight‘ | 150-180 | Dunkelviolett bis schwarz | Sehr intensive Farbe, halbgefüllte Blüten | Juni-Juli |
| ‚Galahad‘ | 140-170 | Reinweiß | Elegante Erscheinung, gefüllte Blüten | Juni-Juli |
| ‚Blue Jay‘ | 120-150 | Mittelblau mit dunklem Auge | Besonders standfest | Juni-August |
| ‚Finsteraarhorn‘ | 160-180 | Dunkelblau | Sehr robust, große Blüten | Juni-Juli |
| ‚Summer Skies‘ | 140-160 | Hellblau mit rosa Schimmer | Halbgefüllte Blüten | Juni-Juli |
| ‚Blue Butterfly‘ (D. grandiflorum) | 30-40 | Intensives Blau | Kompakt, buschig, lange Blütezeit | Juni-September |
| ‚New Millennium Stars‘ | 100-150 | Gemischte Farben | Besonders mehltauresistent | Juni-August |
| ‚Magic Fountains Cherry Blossom‘ | 70-90 | Rosa mit weißem Auge | Kompakte Wuchshöhe, ideal für Töpfe | Juni-Juli |
| ‚Bellamosum‘ | 80-120 | Dunkelblau | Verzweigter Wuchs, lockere Blütenstände | Juni-September |
| ‚Dwarf Blue‘ | 40-60 | Hellblau | Zwergform, für Steingärten geeignet | Juni-August |
Sortenempfehlungen für spezielle Anforderungen
Je nach Gartensituation und persönlichen Vorlieben eignen sich unterschiedliche Rittersporn-Sorten:
Für kleine Gärten und Gefäße
- ‚Magic Fountains‘-Serie (70-90 cm)
- ‚Dwarf Blue‘ (40-60 cm)
- Delphinium grandiflorum-Sorten wie ‚Blue Butterfly‘ oder ‚Summer Morning‘ (30-40 cm)
Für windexponierte Lagen
- ‚Guardian‘-Serie (80-100 cm) – besonders standfest
- ‚New Millennium‘-Hybriden – robuster Wuchs mit starken Stielen
- ‚Bellamosum‘ – durch verzweigten Wuchs weniger windanfällig
Für Schnittblumen
- ‚Pacific‘-Hybriden – große, prächtige Blütenstände
- ‚Blackmore & Langdon‘-Hybriden – edle Blüten mit langer Haltbarkeit
- ‚King Arthur‘ – intensive Farbe, gut haltbar
Historische und kulturelle Bedeutung
Der Rittersporn hat im Laufe der Jahrhunderte nicht nur als Gartenpflanze, sondern auch in der Kulturgeschichte Spuren hinterlassen.
Symbolik und Bedeutung in verschiedenen Kulturen
In der Blumensprache des viktorianischen Zeitalters stand der Rittersporn für Leichtigkeit, Freude und Offenherzigkeit. Die blauen Sorten symbolisierten zudem Würde und Eleganz.
In der nordischen Mythologie wurde die Pflanze mit Thor in Verbindung gebracht, dessen Blitze angeblich dort einschlugen, wo später Rittersporn wuchs.
Im mittelalterlichen Europa glaubte man, dass Rittersporn vor bösen Geistern schützen könne, und hängte getrocknete Pflanzen über Türen und Fenster.
„Der Rittersporn vereint in seiner Symbolik scheinbare Gegensätze – die luftige Leichtigkeit seiner Blüten steht im Kontrast zur festen Verwurzelung und Standhaftigkeit, die er im Garten beweist.“
Züchtungsgeschichte
Die Züchtung des Garten-Rittersporns hat eine lange Tradition:
- Wilde Delphinium-Arten wurden bereits im 16. Jahrhundert in europäischen Gärten kultiviert
- Im 19. Jahrhundert begann in England die systematische Züchtung
- Die berühmte Gärtnerei Blackmore & Langdon in England spezialisierte sich ab 1901 auf Rittersporn-Züchtungen
- In den 1950er Jahren entwickelte Frank Reinelt in Kalifornien die ‚Pacific‘-Hybriden
- Neuere Züchtungen wie die ‚New Millennium‘-Hybriden aus Neuseeland zeichnen sich durch verbesserte Mehltauresistenz und Standfestigkeit aus
Die Züchtungsziele haben sich im Laufe der Zeit gewandelt: Während früher vor allem die Blütengröße und -farbe im Vordergrund standen, legen moderne Züchter verstärkt Wert auf Robustheit, Krankheitsresistenz und kompaktere Wuchsformen für den modernen Garten.
Ökologischer Wert des Rittersporns

Neben seinem ästhetischen Wert hat der Rittersporn auch eine wichtige ökologische Bedeutung im Garten.
Bedeutung für Insekten und Bestäuber
Rittersporne sind wahre Insektenmagnete:
- Die nektarreichen Blüten werden besonders von Hummeln und Bienen besucht
- Langrüsselige Hummeln können die komplexen Blüten am besten nutzen
- Schmetterlinge wie der Admiral und das Tagpfauenauge sind ebenfalls häufige Besucher
- Wildbienenarten finden Nahrung, besonders an den einfacheren Blütenformen
Für einen insektenfreundlichen Garten sind besonders die ungefüllten oder halbgefüllten Sorten zu empfehlen, da sie mehr Nektar und Pollen bieten als stark gefüllte Züchtungen.
„Der Rittersporn ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Schönheit und ökologischer Nutzen Hand in Hand gehen können – seine majestätischen Blüten erfreuen nicht nur das menschliche Auge, sondern bieten auch Nahrung für zahlreiche Insekten.“
Einbindung in naturnahe Gartenkonzepte
Obwohl viele Rittersporn-Hybriden Zuchtformen sind, lassen sie sich gut in naturnahe Gartenkonzepte integrieren:
- Als vertikales Element in Staudenwiesen
- In Kombination mit heimischen Wildstauden
- Als Strukturgeber in Insektenbeeten
- Als Nektarquelle in Schmetterlingsgärten
Besonders die Wildarten und die ihnen nahestehenden Sorten wie der Chinesische Rittersporn (Delphinium grandiflorum) fügen sich harmonisch in naturnahe Pflanzungen ein.
Rittersporn im Jahreslauf – Pflegekalender
Um den Überblick über die notwendigen Pflegemaßnahmen zu behalten, hilft ein Pflegekalender für den Rittersporn im Jahresverlauf:
| Monat | Pflegemaßnahmen |
|---|---|
| Januar/Februar | Planung neuer Pflanzungen, Bestellung von Pflanzen oder Samen |
| März | Winterschutz entfernen, Boden lockern, Kompost ausbringen, Teilung älterer Pflanzen |
| April | Jungpflanzen setzen, Stützen anbringen, gegen Schnecken vorgehen |
| Mai | Auf Schädlinge und Krankheiten achten, bei Trockenheit wässern, Seitentriebe ausgeizen für größere Hauptblüten |
| Juni | Hauptblütezeit – verblühte Stände regelmäßig entfernen für längere Blüte, bei Bedarf wässern |
| Juli | Nach Hauptblüte bodennah zurückschneiden für zweiten Flor, nachdüngen |
| August | Auf zweite Blüte achten, bei Trockenheit wässern, Samen für Aussaat sammeln |
| September | Letzte Blüten genießen, neue Pflanzen setzen, Boden verbessern |
| Oktober | Abgeblühte Pflanzen zurückschneiden, Winterschutz vorbereiten |
| November | Winterschutz anbringen, Boden mulchen |
| Dezember | Ruhezeit – Planung für das nächste Gartenjahr |
Häufig gestellte Fragen zum Rittersporn
Warum blüht mein Rittersporn nicht?
Fehlende Blüten können verschiedene Ursachen haben: Zu wenig Sonne, Nährstoffmangel, zu trockener Boden oder zu junges Pflanzenmaterial. Überprüfen Sie den Standort und die Bodenverhältnisse. Auch ein Umpflanzen an einen sonnigeren Ort kann helfen. Eine Düngung mit einem phosphorreichen Dünger fördert die Blütenbildung.
Wie bekämpfe ich Mehltau am Rittersporn?
Bei ersten Anzeichen von Mehltau (weißlicher Belag auf den Blättern) befallene Pflanzenteile entfernen. Vorbeugende Maßnahmen sind: luftige Pflanzung, Gießen am Morgen ohne die Blätter zu benetzen, Stärkung der Pflanzen durch Schachtelhalmbrühe. Bei starkem Befall können spezielle Fungizide aus dem Fachhandel eingesetzt werden.
Kann ich Rittersporn auch im Schatten pflanzen?
Rittersporn bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Im Vollschatten wird er nicht gedeihen und kaum blühen. Ein Platz mit Morgensonne und Nachmittagsschatten kann in heißen Regionen ideal sein. In kühleren Klimazonen sollte der Standort möglichst sonnig sein.
Muss ich Rittersporn jedes Jahr neu pflanzen?
Nein, der Stauden-Rittersporn (Delphinium elatum-Hybriden) ist mehrjährig und kommt jedes Jahr wieder. Nur der einjährige Rittersporn (Consolida) muss jährlich neu ausgesät werden. Mehrjährige Sorten halten bei guter Pflege 4-6 Jahre an einem Standort, bevor sie durch Teilung verjüngt werden sollten.
Wie schütze ich Rittersporn vor Schnecken?
Schnecken lieben besonders die jungen Triebe im Frühjahr. Schutzmaßnahmen sind: Schneckenkorn (vorzugsweise auf Eisenphosphat-Basis), Schneckenzäune, Bierfallen oder das Ausbringen von Kaffeesatz oder Eierschalten rund um die Pflanzen. Auch das regelmäßige Absammeln in den Abendstunden kann helfen.
Ist Rittersporn giftig?
Ja, alle Teile des Rittersporns enthalten giftige Alkaloide und sind für Menschen und Tiere giftig. Besondere Vorsicht ist bei Kindern und Haustieren geboten. Bei der Gartenarbeit sollten Handschuhe getragen werden, besonders wenn man empfindliche Haut hat.
Wann ist die beste Zeit zum Teilen von Rittersporn?
Die ideale Zeit für die Teilung ist das zeitige Frühjahr, wenn die neuen Triebe gerade 5-10 cm hoch sind. Alternativ kann auch im frühen Herbst (September) geteilt werden, damit die Pflanzen vor dem Winter noch einwurzeln können.
Kann ich Rittersporn in Töpfen kultivieren?
Ja, besonders die kompakteren Sorten wie ‚Magic Fountains‘ oder der Chinesische Rittersporn (Delphinium grandiflorum) eignen sich für die Kultur in Gefäßen. Der Topf sollte mindestens 40 cm tief sein und über eine gute Drainage verfügen. Regelmäßiges Gießen und Düngen ist in Töpfen besonders wichtig.
Warum knicken die Stängel meines Rittersporns um?
Umknickende Stängel können verschiedene Ursachen haben: zu wenig Licht (führt zu weichen, langen Trieben), Nährstoffmangel, Stängelbotrytis (eine Pilzerkrankung) oder fehlende Stützen. Vorbeugen kann man durch rechtzeitiges Stützen, ausgewogene Düngung und einen sonnigen Standort.
Wie lange blüht Rittersporn?
Die Hauptblütezeit des Stauden-Rittersporns liegt im Juni/Juli und dauert etwa 3-4 Wochen. Durch einen Rückschnitt nach der ersten Blüte kann eine zweite, meist etwas schwächere Blüte im August/September erreicht werden. Der Chinesische Rittersporn und einjährige Sorten blühen oft länger, von Juni bis in den September hinein.
