Der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) ist ein immergrünes Gehölz aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), das ursprünglich aus Regionen des Balkans, Kleinasiens und dem Kaukasus stammt. Es gibt verschiedene Perspektiven zu dieser Pflanze: Während Gartenliebhaber die pflegeleichte Natur und die dekorative Wirkung schätzen, weisen Naturschützer auf das invasive Potenzial in einigen Regionen hin. Landschaftsgestalter wiederum nutzen die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten als Hecke, Solitärpflanze oder Unterpflanzung.
In diesem umfassenden Überblick erfahren Sie alles Wissenswerte über den Kirschlorbeer: von der Sortenauswahl über Pflanzung und Pflege bis hin zu Schnittmaßnahmen und Krankheitsvorbeugung. Sie werden lernen, wie Sie die ideale Sorte für Ihren Standort auswählen, wie Sie eine dichte, gesunde Hecke anlegen und welche Pflegemaßnahmen zu welcher Jahreszeit sinnvoll sind. Auch auf häufige Probleme und deren Lösungen gehen wir detailliert ein.
Die Vielfalt der Kirschlorbeer-Sorten
Die Welt des Kirschlorbeers ist überraschend vielfältig. Obwohl für viele Gartenbesitzer „Kirschlorbeer gleich Kirschlorbeer“ ist, gibt es tatsächlich zahlreiche Sorten mit unterschiedlichen Eigenschaften, die für verschiedene Standorte und Gestaltungswünsche optimal geeignet sind.
Beliebte Kirschlorbeer-Sorten im Überblick
‚Rotundifolia‘ ist vermutlich die bekannteste Sorte und ein echter Klassiker unter den Kirschlorbeeren. Mit einer Wuchshöhe von 3-4 Metern und einer Breite von 2-3 Metern eignet sie sich hervorragend für höhere Hecken. Die großen, dunkelgrünen und leicht gewellten Blätter verleihen der Pflanze einen robusten, klassischen Look. Diese Sorte ist besonders winterhart und verträgt auch starken Rückschnitt problemlos.
‚Otto Luyken‘ präsentiert sich als kompakte Alternative mit einer Höhe von nur 1-1,5 Metern bei einer Breite von 1,5-2 Metern. Die schmalen Blätter sind dunkelgrün und glänzend. Im Frühjahr trägt diese Sorte besonders reichlich weiße Blütentrauben. Durch ihren kompakten Wuchs eignet sich ‚Otto Luyken‘ ideal für niedrige Hecken oder als Einzelpflanze in kleineren Gärten.
‚Herbergii‘ ist mit 2-3 Metern Höhe und 1,5-2 Metern Breite mittelgroß und zeichnet sich durch schmale, leicht hängende Blätter aus. Diese Sorte wächst etwas langsamer als ‚Rotundifolia‘ und eignet sich gut für mittelhohe Hecken.
‚Novita‘ gilt als besonders winterhart und robust. Mit 3-4 Metern Höhe ähnelt sie ‚Rotundifolia‘, hat aber etwas schmalere Blätter und einen kompakteren Wuchs. Die Blätter sind tiefgrün und besonders glänzend.
‚Caucasica‘ beeindruckt mit besonders großen, bis zu 30 cm langen Blättern und kann 4-5 Meter hoch werden. Diese Sorte wächst schnell und eignet sich für imposante Hecken.
„Der Kirschlorbeer vereint Schönheit mit Funktionalität – eine immergrüne Lösung, die sowohl als elegante Hecke als auch als strukturgebendes Einzelelement im Garten überzeugt.“
Zwergformen und Besonderheiten
Für kleine Gärten oder Kübelbepflanzung gibt es spezielle Zwergformen:
‚Mount Vernon‘ wächst mit maximal 60 cm Höhe besonders niedrig und breit ausladend. Diese Sorte eignet sich hervorragend als Bodendecker oder für Hangbepflanzungen.
‚Cherry Brandy‘ überrascht mit bronzefarbenen jungen Trieben, die einen schönen Kontrast zum dunkelgrünen Laub bilden. Mit einer Höhe von 1-1,5 Metern ist sie für niedrige Hecken oder als Solitär geeignet.
‚Minima‘ bleibt mit 80-100 cm besonders kompakt und hat kleinere, dicht stehende Blätter. Ideal für kleine Gärten oder Kübel.
‚Etna‘ (auch ‚Anbri‘ genannt) begeistert mit kupferfarbenen bis rötlichen jungen Blättern, die später dunkelgrün nachdunkeln. Diese Sorte bringt Farbakzente in den Garten und wird 1,5-2 Meter hoch.
Sortenauswahl nach Standortbedingungen
Bei der Auswahl der richtigen Kirschlorbeer-Sorte sollten Sie unbedingt Ihre spezifischen Standortbedingungen berücksichtigen:
🌞 Für sonnige Standorte eignen sich besonders robuste Sorten wie ‚Rotundifolia‘ und ‚Novita‘
🌥️ Im Halbschatten gedeihen praktisch alle Sorten hervorragend
🌲 Für schattige Bereiche sind ‚Otto Luyken‘ und ‚Herbergii‘ besonders geeignet
❄️ In Regionen mit strengen Wintern sollten Sie auf besonders winterharte Sorten wie ‚Novita‘ setzen
🏙️ Für windexponierte Lagen empfehlen sich kompaktere Sorten mit festeren Blättern wie ‚Etna‘
Standort und Bodenbedingungen
Der richtige Standort ist entscheidend für das Gedeihen Ihrer Kirschlorbeer-Pflanzen. Obwohl sie als relativ anspruchslos gelten, gibt es einige Grundvoraussetzungen, die beachtet werden sollten.
Der ideale Standort
Kirschlorbeer ist erstaunlich anpassungsfähig und gedeiht sowohl in sonnigen als auch in schattigen Lagen. Die optimalen Bedingungen bietet jedoch ein halbschattiger Standort. Hier entwickeln die Pflanzen das schönste Laub und leiden weder unter Sonnenbrand noch unter Wachstumshemmung durch zu wenig Licht.
An vollsonnigen Standorten können besonders im Winter Schäden durch die Kombination aus Sonneneinstrahlung und Frost entstehen. Die Blätter können ausbleichen oder braune Ränder bekommen. Wenn Sie dennoch einen sonnigen Standort wählen, sollten Sie auf besonders robuste Sorten wie ‚Rotundifolia‘ oder ‚Novita‘ setzen.
Im tiefen Schatten wachsen Kirschlorbeerpflanzen zwar, aber deutlich langsamer und weniger dicht. Hier empfehlen sich schattentolerante Sorten wie ‚Otto Luyken‘.
Windgeschützte Lagen sind grundsätzlich vorzuziehen, da starke, trockene Winde die Verdunstung erhöhen und zu Austrocknung führen können. Besonders junge Pflanzen sollten in den ersten Jahren nach der Pflanzung vor kalten Ostwinden geschützt werden.
Bodenansprüche und Vorbereitung
Der Kirschlorbeer bevorzugt einen humosen, lockeren und gut durchlässigen Boden. Staunässe verträgt er überhaupt nicht, daher ist eine gute Drainage unerlässlich. Der pH-Wert sollte leicht sauer bis neutral sein (pH 5,5-7).
Vor der Pflanzung sollte der Boden gründlich vorbereitet werden:
- Entfernen Sie Unkraut und Wurzeln vollständig
- Lockern Sie den Boden in einem Bereich von mindestens 50 cm Durchmesser und 40 cm Tiefe auf
- Verbessern Sie schwere, lehmige Böden durch Einarbeiten von Sand oder feinem Kies
- Reichern Sie den Boden mit reifem Kompost oder gut verrottetem Stallmist an
- Bei sehr sandigen Böden empfiehlt sich die Zugabe von Tonmineralien, um die Wasserspeicherfähigkeit zu verbessern
Eine Bodenanalyse kann wertvolle Hinweise auf notwendige Bodenverbesserungen geben. Besonders bei größeren Pflanzungen lohnt sich diese Investition, um optimale Startbedingungen zu schaffen.
Klimatische Anforderungen
Die Winterhärte des Kirschlorbeers variiert je nach Sorte. Die meisten handelsüblichen Sorten sind bis etwa -15°C bis -20°C winterhart, wobei junge Pflanzen empfindlicher sind als etablierte Exemplare.
In Regionen mit strengen Wintern sollten Sie folgende Vorsichtsmaßnahmen beachten:
- Wählen Sie besonders winterharte Sorten wie ‚Novita‘
- Pflanzen Sie an geschützten Standorten, idealerweise nicht an der Nordseite
- Mulchen Sie den Wurzelbereich im Herbst mit einer dicken Schicht Laub oder Rindenmulch
- Schützen Sie junge Pflanzen in den ersten Jahren mit Vlies oder Reisig
- Vermeiden Sie Düngung ab Spätsommer, damit die Triebe vor dem Winter ausreifen können
Auch späte Fröste im Frühjahr können Schäden verursachen, besonders wenn die Pflanzen bereits ausgetrieben haben. Ein Standort unter Bäumen oder an einer Hauswand kann hier zusätzlichen Schutz bieten.
Pflanzung und Etablierung

Eine fachgerechte Pflanzung legt den Grundstein für gesunde, langlebige Kirschlorbeer-Pflanzen. Mit der richtigen Vorbereitung und Technik können Sie viele spätere Probleme vermeiden.
Der optimale Pflanzzeitpunkt
Grundsätzlich können Kirschlorbeerpflanzen aus Containern das ganze Jahr über gepflanzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist. Es gibt jedoch ideale Zeitfenster:
Herbstpflanzung (September bis November): Dies ist die beste Pflanzzeit, da die Pflanzen vor dem Winter noch einwurzen können, aber keine neuen, frostempfindlichen Triebe mehr bilden. Die natürlichen Niederschläge im Herbst und Winter unterstützen das Anwachsen.
Frühjahrspflanzung (März bis Mai): Ebenfalls gut geeignet, besonders in Regionen mit strengen Wintern. Die Pflanzen haben eine ganze Vegetationsperiode Zeit zum Einwurzeln vor dem ersten Winter.
Sommerpflanzung (Juni bis August): Möglich, aber mit erhöhtem Pflegeaufwand verbunden. In dieser Zeit müssen Sie besonders auf ausreichende Bewässerung achten.
„Die Pflanzung ist der entscheidende Moment im Leben einer Gartenpflanze – was hier richtig gemacht wird, zahlt sich über Jahrzehnte aus. Was hier versäumt wird, lässt sich später oft nur schwer korrigieren.“
Pflanzabstände richtig berechnen
Die richtigen Pflanzabstände sind entscheidend für eine gesunde Entwicklung und das gewünschte Erscheinungsbild. Zu eng gepflanzte Kirschlorbeere konkurrieren um Licht, Wasser und Nährstoffe, während zu große Abstände zu lückenhaften Hecken führen können.
Verwendungszweck | Sorte | Empfohlener Pflanzabstand |
---|---|---|
Dichte Hecke | ‚Rotundifolia‘, ‚Novita‘, ‚Caucasica‘ | 80-100 cm |
Niedrige Hecke | ‚Otto Luyken‘, ‚Herbergii‘ | 60-80 cm |
Einzelpflanze | Alle Sorten | Mindestens Endbreite + 50 cm zu anderen Pflanzen |
Bodendecker | ‚Mount Vernon‘ | 80-100 cm |
Kübelpflanzung | ‚Minima‘, ‚Cherry Brandy‘ | Einzeln oder zu dritt in großen Kübeln |
Für eine schnellere Heckenbildung können Sie die Pflanzen etwas enger setzen, sollten dann aber bereit sein, bei Bedarf auszulichten, um Konkurrenz zu vermeiden.
Schritt-für-Schritt-Pflanzanleitung
Für eine erfolgreiche Pflanzung folgen Sie diesen Schritten:
- Wässern Sie die Containerpflanzen vor dem Pflanzen gründlich durch
- Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwa doppelt so breit und etwas tiefer als der Wurzelballen ist
- Lockern Sie die Sohle und die Wände des Pflanzlochs mit einer Grabgabel auf
- Mischen Sie die Aushuberde mit 20-30% reifem Kompost
- Entfernen Sie den Container vorsichtig und lockern Sie den Wurzelballen leicht auf, besonders wenn die Pflanze stark durchwurzelt ist
- Setzen Sie die Pflanze so ein, dass der Wurzelballen etwa auf gleicher Höhe mit der Bodenoberfläche abschließt (nicht zu tief!)
- Füllen Sie das Pflanzloch mit der vorbereiteten Erdmischung und drücken Sie diese leicht an
- Formen Sie einen Gießrand um die Pflanze
- Wässern Sie gründlich mit 10-20 Litern Wasser pro Pflanze
- Mulchen Sie die Fläche mit einer 5-8 cm dicken Schicht aus Rindenmulch oder Laub, lassen Sie dabei einen kleinen Abstand zum Stammansatz
Pflege nach der Pflanzung
Die ersten Wochen und Monate nach der Pflanzung sind entscheidend für das Anwachsen der Kirschlorbeerpflanzen. In dieser Zeit benötigen sie besondere Aufmerksamkeit:
Bewässerung: In den ersten 2-3 Monaten regelmäßig gießen, auch bei Regenwetter. Der Wurzelballen darf nie vollständig austrocknen. Prüfen Sie die Feuchtigkeit, indem Sie etwa 10 cm tief in die Erde greifen – sie sollte kühl und leicht feucht sein.
Unkrautbekämpfung: Halten Sie den Bereich um die Pflanzen unkrautfrei, um Konkurrenz zu vermeiden. Mulch hilft dabei und hält gleichzeitig die Feuchtigkeit im Boden.
Schutzmaßnahmen: Bei Herbst- oder Winterpflanzung empfiehlt sich ein zusätzlicher Winterschutz im ersten Jahr. Bei Frühjahrspflanzung sollten Sie bei Spätfrösten die Pflanzen mit Vlies abdecken.
Düngung: Im ersten Jahr nach der Pflanzung ist in der Regel keine zusätzliche Düngung nötig, wenn Sie bei der Pflanzung Kompost eingearbeitet haben. Ab dem zweiten Standjahr können Sie im Frühjahr einen organischen Langzeitdünger ausbringen.
Schnitt: Im ersten Jahr nach der Pflanzung sollte möglichst nicht geschnitten werden, damit die Pflanzen ihre Energie ins Wurzelwachstum stecken können. Lediglich beschädigte oder erfrorene Triebe werden entfernt.
Pflege und Erhaltung
Mit der richtigen Pflege entwickelt sich Ihr Kirschlorbeer zu einer prächtigen, gesunden Pflanze, die viele Jahre Freude bereitet. Die gute Nachricht: Der Pflegeaufwand ist im Vergleich zu vielen anderen Gartenpflanzen relativ gering.
Bewässerung und Düngung
Bewässerung: Etablierte Kirschlorbeerpflanzen sind relativ trockenheitstolerant, benötigen aber in längeren Trockenperioden zusätzliches Wasser. Besonders wichtig ist die Bewässerung:
- bei neu gepflanzten Exemplaren in den ersten zwei Jahren
- während längerer Trockenperioden (mehr als 2 Wochen ohne Niederschlag)
- bei Pflanzen in Kübeln oder an exponierten, sonnigen Standorten
Gießen Sie lieber seltener, dafür aber durchdringend. Eine wöchentliche Gabe von 15-20 Litern pro Pflanze während Trockenperioden ist besser als tägliches oberflächliches Befeuchten. Morgendliches Gießen ist ideal, da die Blätter über den Tag abtrocknen können.
Düngung: Kirschlorbeer hat einen mittleren Nährstoffbedarf. Eine jährliche Düngergabe im Frühjahr (März/April) reicht in der Regel aus. Verwenden Sie einen organischen Langzeitdünger für Gehölze oder gut verrotteten Kompost, der im Wurzelbereich ausgebracht und leicht eingearbeitet wird.
Pflanzalter | Düngermenge (organischer Langzeitdünger) | Zeitpunkt |
---|---|---|
1-2 Jahre | 50-70 g/m² | März/April |
3-5 Jahre | 80-100 g/m² | März/April |
Etablierte Pflanzen | 100-120 g/m² | März/April |
Kübelpflanzen | Gemäß Herstellerangaben für Kübelpflanzen | März und Juni |
Vermeiden Sie stickstoffbetonte Dünger ab Hochsommer, da diese das Wachstum weicher, frostempfindlicher Triebe fördern würden.
Schnitt und Formgebung
Der Kirschlorbeer verträgt Schnitt sehr gut und kann stark zurückgeschnitten werden. Mit regelmäßigem Schnitt halten Sie die Pflanzen kompakt und fördern eine dichte Verzweigung.
Zeitpunkt des Schnitts:
- Hauptschnitt: Ende Februar/Anfang März vor dem neuen Austrieb
- Formschnitt: Juni/Juli nach dem ersten Wachstumsschub
- Verjüngungsschnitt: Februar/März bei älteren, verkahlten Pflanzen
„Ein regelmäßiger, maßvoller Schnitt ist besser als ein radikaler Eingriff alle paar Jahre. So bleibt die Pflanze vital und dicht belaubt vom Boden bis zur Spitze.“
Schnitttechniken:
Für eine formale Hecke schneiden Sie die Pflanzen trapezförmig, also unten etwas breiter als oben. Dies gewährleistet, dass auch die unteren Partien ausreichend Licht erhalten. Verwenden Sie eine scharfe Heckenschere und führen Sie den Schnitt bei bedecktem Wetter durch, um Sonnenbrand an den Schnittstellen zu vermeiden.
Für einen Verjüngungsschnitt können Sie Kirschlorbeer radikal auf 30-50 cm zurückschneiden. Die Pflanzen treiben aus dem alten Holz wieder aus. Dieser drastische Schnitt sollte im zeitigen Frühjahr erfolgen und kann mit einer Düngergabe unterstützt werden.
Bei Einzelpflanzen empfiehlt sich ein selektiver Schnitt, bei dem Sie einzelne zu lange Triebe gezielt entfernen und so die natürliche Form der Pflanze betonen.
Wichtig: Entsorgen Sie das Schnittgut nicht auf dem Kompost, da Kirschlorbeer giftige Inhaltsstoffe enthält. Die korrekte Entsorgung erfolgt über die Grünabfallsammlung oder in speziellen Behältern für Gehölzschnitt.
Mulchen und Bodenpflege
Eine Mulchschicht bietet mehrere Vorteile für Ihre Kirschlorbeerpflanzen:
- Reduzierung der Verdunstung
- Unterdrückung von Unkraut
- Verbesserung der Bodenstruktur
- Schutz der Wurzeln vor Frost und Hitze
Bringen Sie im Frühjahr eine 5-8 cm dicke Mulchschicht aus Rindenmulch, Laub oder Holzhäckseln im Wurzelbereich auf. Lassen Sie dabei einen kleinen Abstand (ca. 10 cm) zum Stammansatz, um Fäulnis zu vermeiden.
Lockern Sie den Boden unter etablierten Pflanzen nicht zu tief auf, da Kirschlorbeer ein flaches Wurzelsystem hat, das leicht beschädigt werden kann. Entfernen Sie Unkraut vorsichtig von Hand, besonders in Stammnähe.
Überwinterung
Obwohl viele Kirschlorbeer-Sorten als winterhart gelten, können sie in strengen Wintern Schäden erleiden, besonders an exponierten Standorten. Folgende Maßnahmen helfen bei der Überwinterung:
- Wässern Sie die Pflanzen vor dem Winter noch einmal gründlich, wenn der Herbst trocken war
- Bringen Sie eine dickere Mulchschicht im Wurzelbereich auf
- Schützen Sie junge Pflanzen mit Vlies oder Reisig
- Bei Pflanzen in Kübeln: Umwickeln Sie die Kübel mit Noppenfolie oder Jutesäcken und stellen Sie sie an eine geschützte Stelle
- Binden Sie bei hohem Schnee die Zweige zusammen, um Bruchschäden zu vermeiden
Im Frühjahr entfernen Sie erfrorene Triebe erst, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist und die Pflanze neu austreibt. Oft erholen sich scheinbar stark geschädigte Pflanzen überraschend gut.
Vermehrung des Kirschlorbeers

Die Vermehrung von Kirschlorbeer kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Für Hobbygärtner sind besonders Stecklinge und Ableger interessant, während die Anzucht aus Samen eher für Geduldige geeignet ist.
Vermehrung durch Stecklinge
Die Vermehrung durch Stecklinge ist die gängigste und erfolgversprechendste Methode:
Halbholzstecklinge werden im Juli/August geschnitten. Wählen Sie halbreife Triebe des aktuellen Jahres, die bereits leicht verholzt sind. Gehen Sie wie folgt vor:
- Schneiden Sie 15-20 cm lange Triebstücke mit einer scharfen Gartenschere
- Entfernen Sie die unteren Blätter, lassen Sie 2-3 Blattpaare am oberen Ende stehen
- Tauchen Sie das untere Ende in Bewurzelungspulver (optional)
- Stecken Sie die Stecklinge zu etwa einem Drittel in ein Gemisch aus Anzuchterde und Sand
- Halten Sie die Stecklinge gleichmäßig feucht und stellen Sie sie halbschattig
- Schützen Sie die Stecklinge mit einer Folie oder Glasglocke, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen
- Nach 6-8 Wochen sollten sich Wurzeln gebildet haben
- Überwintern Sie die bewurzelten Stecklinge frostfrei
- Pflanzen Sie sie im folgenden Frühjahr ins Freiland
Holzstecklinge werden im späten Herbst oder Winter geschnitten. Diese Methode ist etwas weniger erfolgreich, aber robuster:
- Schneiden Sie 20-25 cm lange, vollständig verholzte Triebe
- Entfernen Sie alle Blätter bis auf 2-3 am oberen Ende
- Stecken Sie die Stecklinge zu zwei Dritteln in sandige Erde
- Halten Sie sie gleichmäßig feucht, aber nicht nass
- Die Bewurzelung dauert länger, oft bis zum Frühjahr
Vermehrung durch Ableger
Die Ablegerbildung ist eine einfache Methode, die besonders bei niedrig wachsenden Sorten gut funktioniert:
- Wählen Sie einen bodennahen, biegsamen Zweig
- Entfernen Sie die Blätter an der Stelle, die mit dem Boden in Kontakt kommen soll
- Machen Sie dort einen kleinen Einschnitt in die Rinde
- Biegen Sie den Zweig zum Boden und befestigen Sie ihn mit einem Drahtbügel
- Bedecken Sie die Kontaktstelle mit Erde und halten Sie diese feucht
- Nach etwa einem Jahr sollten sich Wurzeln gebildet haben
- Trennen Sie den bewurzelten Ableger von der Mutterpflanze
- Pflanzen Sie ihn an seinen endgültigen Standort
Aussaat von Kirschlorbeer
Die Vermehrung durch Samen ist langwierig, aber interessant für Experimentierfreudige:
- Sammeln Sie reife Früchte im Herbst
- Entfernen Sie das Fruchtfleisch vollständig (Vorsicht: giftig!)
- Waschen Sie die Samen gründlich
- Stratifizieren Sie die Samen: Legen Sie sie für 3-4 Monate in feuchten Sand im Kühlschrank
- Säen Sie die Samen im Frühjahr in Anzuchterde
- Bedecken Sie sie leicht mit Erde
- Halten Sie die Aussaat gleichmäßig feucht
- Die Keimung kann mehrere Wochen bis Monate dauern
- Pikieren Sie die Sämlinge, wenn sie 2-3 echte Blätter haben
- Kultivieren Sie die jungen Pflanzen 1-2 Jahre in Töpfen, bevor Sie sie ins Freiland setzen
„Die Vermehrung eigener Pflanzen ist nicht nur kosteneffizient, sondern bietet auch die Freude, den gesamten Entwicklungszyklus zu begleiten – vom Steckling bis zur prächtigen Hecke.“
Krankheiten und Schädlinge
Obwohl der Kirschlorbeer als relativ robust gilt, kann er von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung ist wichtig, um größere Schäden zu vermeiden.
Häufige Krankheiten
Schrotschusskrankheit (Stigmina carpophila) ist die häufigste Pilzerkrankung des Kirschlorbeers. Sie zeigt sich durch kleine, runde Löcher in den Blättern, die aussehen, als hätte jemand mit Schrot darauf geschossen. Die befallenen Stellen sterben ab und fallen heraus.
Maßnahmen:
- Entfernen und entsorgen Sie befallene Blätter
- Sorgen Sie für gute Luftzirkulation durch ausreichende Pflanzabstände
- Vermeiden Sie Überkopfbewässerung
- Bei starkem Befall können Sie ein zugelassenes Fungizid anwenden
Echter Mehltau zeigt sich als weißer, mehliger Belag auf den Blättern. Er tritt vor allem bei feucht-warmer Witterung auf.
Maßnahmen:
- Fördern Sie die Luftzirkulation
- Vermeiden Sie Stickstoffüberdüngung
- Spritzen Sie bei ersten Anzeichen mit einer Lösung aus Backpulver und Wasser (1 TL auf 1 L Wasser)
- Bei starkem Befall verwenden Sie ein zugelassenes Fungizid
Blattfleckenkrankheit äußert sich durch braune oder schwarze Flecken auf den Blättern, oft mit gelblichem Hof. Verschiedene Pilze können diese Symptome verursachen.
Maßnahmen:
- Entfernen Sie befallene Blätter
- Verbessern Sie die Luftzirkulation
- Vermeiden Sie Staunässe und Überkopfbewässerung
- Bei starkem Befall können Sie ein Fungizid anwenden
Typische Schädlinge
Kirschlorbeerblattlaus (Myzus pruniavium) befällt vor allem junge Triebe und Blätter, die sich kräuseln und verformen können. Die Blattläuse scheiden Honigtau aus, auf dem sich Rußtaupilze ansiedeln können.
Maßnahmen:
- Bei geringem Befall: Abspülen mit scharfem Wasserstrahl
- Förderung von Nützlingen wie Marienkäfern und Florfliegen
- Bei starkem Befall: Behandlung mit Neem-Öl oder Kaliseifen
- In hartnäckigen Fällen: Einsatz von systemischen Insektiziden
Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus) schädigen als Käfer die Blattränder (typische Buchtenfraß) und als Larven die Wurzeln. Besonders bei Kübelpflanzen kann der Wurzelfraß problematisch sein.
Maßnahmen:
- Absammeln der nachtaktiven Käfer in den Abendstunden
- Einsatz von nematoden (Fadenwürmern) gegen die Larven im Boden
- Leimringe um die Stämme verhindern das Aufsteigen der Käfer
- Bei Kübelpflanzen: Regelmäßiges Umtopfen und Kontrolle der Wurzeln
Spinnmilben treten vor allem bei trocken-warmer Witterung auf und sind an feinen Gespinsten und einer punktförmigen Aufhellung der Blätter zu erkennen.
Maßnahmen:
- Erhöhung der Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen der Pflanzen
- Behandlung mit Neem-Öl oder Rapsöl
- Bei starkem Befall: Einsatz von Akariziden
Physiologische Störungen
Nicht alle Schadbilder werden durch Krankheitserreger oder Schädlinge verursacht. Häufig sind auch abiotische Faktoren verantwortlich:
Frostschäden zeigen sich durch braune, vertrocknete Blattränder oder ganze abgestorbene Triebe. Sie treten besonders nach strengen Wintern oder bei Spätfrösten auf.
Maßnahmen:
- Warten Sie mit dem Rückschnitt bis zum Neuaustrieb im Frühjahr
- Entfernen Sie dann nur die eindeutig abgestorbenen Teile
- Verbessern Sie den Winterschutz für die Zukunft
Sonnenbrand äußert sich durch ausgeblichene oder braune Flecken auf den Blättern, besonders an sonnigen Standorten.
Maßnahmen:
- Wählen Sie für sonnige Standorte geeignete, robuste Sorten
- Gewöhnen Sie neue Pflanzen langsam an die Sonne
- Sorgen Sie in Trockenperioden für ausreichende Bewässerung
Nährstoffmangel kann verschiedene Symptome verursachen, häufig Gelbfärbungen (Chlorosen) der Blätter bei Eisenmangel oder rötliche Verfärbungen bei Phosphormangel.
Maßnahmen:
- Führen Sie eine Bodenanalyse durch
- Düngen Sie gezielt mit dem fehlenden Nährstoff
- Korrigieren Sie gegebenenfalls den pH-Wert des Bodens
„Gesunde Pflanzen sind weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Optimale Standortbedingungen und regelmäßige Pflege sind daher die beste Vorbeugung gegen Probleme.“
Verwendung im Garten und in der Landschaftsgestaltung

Der Kirschlorbeer ist ein wahres Multitalent im Garten und in der Landschaftsgestaltung. Seine Vielseitigkeit macht ihn zu einem der beliebtesten immergrünen Gehölze in Mitteleuropa.
Klassische Verwendung als Hecke
Die häufigste Verwendung des Kirschlorbeers ist zweifellos als Hecke. Dank seines dichten Wuchses und der immergrünen Blätter bietet er ganzjährig Sicht- und Windschutz.
Formale Hecken werden regelmäßig geschnitten und in einer klar definierten Form gehalten. Hierfür eignen sich besonders Sorten wie ‚Rotundifolia‘ und ‚Novita‘ mit ihrem kräftigen, aufrechten Wuchs. Diese formalen Hecken können je nach Wunsch zwischen 1,5 und 4 Metern hoch gezogen werden und bilden mit ihrem dunklen, glänzenden Laub einen eleganten Hintergrund für blühende Stauden oder einen strukturgebenden Rahmen für den Garten.
Freiwachsende Hecken erfordern weniger Pflegeaufwand und bieten ein natürlicheres Erscheinungsbild. Sie werden nur gelegentlich ausgelichtet und in Form gebracht. Für diese Verwendung eignen sich auch kompaktere Sorten wie ‚Otto Luyken‘ oder ‚Herbergii‘. Freiwachsende Kirschlorbeerhecken bieten mit ihren Blüten im Frühjahr und Früchten im Herbst zusätzliche Attraktivität und Wert für die Tierwelt.
Niedrige Abgrenzungen können mit kompakten Sorten wie ‚Otto Luyken‘ oder ‚Mount Vernon‘ gestaltet werden. Diese Sorten eignen sich hervorragend, um Gartenbereiche voneinander abzugrenzen, ohne visuelle Barrieren zu schaffen.
Gestaltungsmöglichkeiten als Solitärpflanze
Als Einzelpflanze oder in kleinen Gruppen gepflanzt, kann der Kirschlorbeer architektonische Akzente setzen:
Solitärpflanze: Besonders großblättrige Sorten wie ‚Caucasica‘ oder Sorten mit besonderer Blattfärbung wie ‚Etna‘ machen als Einzelpflanze eine gute Figur. Lassen Sie der Pflanze genügend Raum, um ihre natürliche Form zu entwickeln.
Strukturgebende Elemente: Mehrere Kirschlorbeerpflanzen können zu formalen oder natürlichen Gruppen arrangiert werden, um Struktur in größere Gärten oder Parks zu bringen.
Kübelbepflanzung: Kompakte Sorten wie ‚Minima‘ oder ‚Cherry Brandy‘ eignen sich hervorragend für die Kultur in größeren Gefäßen auf Terrassen, Balkonen oder zur Gestaltung von Eingangsbereichen.
Kombination mit anderen Pflanzen
Der Kirschlorbeer harmoniert mit vielen anderen Gartenpflanzen und kann in verschiedenen Kombinationen eingesetzt werden:
Mit Blütengehölzen: Der dunkelgrüne Hintergrund des Kirschlorbeers lässt blühende Gehölze wie Rhododendron, Zierkirschen oder Forsythien besonders gut zur Geltung kommen.
Mit Stauden: Vor einer Kirschlorbeerhecke kommen Stauden mit hellen Blüten oder auffälligem Laub besonders gut zur Geltung. Schöne Kombinationen ergeben sich mit:
- Funkien (Hosta) mit ihrem dekorativen Blattwerk
- Astilben für schattigere Bereiche
- Gräser wie Lampenputzergras oder Chinaschilf für Struktur und Bewegung
- Blühende Stauden wie Phlox, Sonnenhut oder Herbstanemonen für Farbtupfer
Mit Bodendeckern: Unter höher wachsenden Kirschlorbeer-Sorten können niedrige Bodendecker wie kleines Immergrün (Vinca minor), Waldsteinie oder Elfenblume (Epimedium) gepflanzt werden, um kahle Bodenflächen zu bedecken.
Spezielle Einsatzbereiche
Hangbefestigung: Mit seinem ausgeprägten Wurzelsystem eignet sich Kirschlorbeer, besonders niedrigere Sorten wie ‚Mount Vernon‘, hervorragend zur Bepflanzung und Stabilisierung von Hängen.
Unterpflanzung von Bäumen: Als schattentolerante Pflanze kann Kirschlorbeer gut unter Bäumen wachsen, wo andere Pflanzen Schwierigkeiten haben. Besonders ‚Otto Luyken‘ und ‚Schipkaensis‘ gedeihen auch im lichten Schatten größerer Bäume.
Lärmschutz: Dichte Kirschlorbeerhecken können, in Kombination mit anderen Gehölzen, einen gewissen Lärmschutz bieten und Straßenlärm dämpfen.
„Der Kirschlorbeer verbindet Funktionalität mit Ästhetik – ein immergrünes Gerüst, das dem Garten Struktur verleiht und gleichzeitig als ruhiger Hintergrund für andere Pflanzen dient.“
Ökologische Aspekte und Alternativen
Bei aller Beliebtheit des Kirschlorbeers gibt es auch kritische Stimmen, die auf ökologische Aspekte hinweisen. Eine differenzierte Betrachtung hilft bei der Entscheidung, ob und wo diese Pflanze sinnvoll eingesetzt werden kann.
Ökologischer Wert und Kritikpunkte
Der ökologische Wert des Kirschlorbeers ist differenziert zu betrachten:
Positive Aspekte:
- Die Blüten werden von Bienen und anderen Insekten als Nektar- und Pollenquelle genutzt
- Die Früchte werden von einigen Vogelarten gefressen
- Als immergrüne Pflanze bietet er ganzjährig Versteckmöglichkeiten für Vögel und Kleintiere
- In Stadtgebieten trägt er zur Luftfilterung und Staubbindung bei
Kritische Aspekte:
- In einigen Regionen (besonders in wärmeren Klimazonen) kann Kirschlorbeer invasives Potenzial entwickeln
- Das dichte Laub lässt wenig Licht zum Boden, wodurch unter dichten Hecken kaum heimische Pflanzen wachsen können
- Alle Pflanzenteile enthalten Blausäureverbindungen und sind giftig
- Als nicht-heimische Art bietet er weniger ökologischen Nutzen als einheimische Alternativen
„Ein durchdacht gestalteter Garten kann sowohl ästhetisch ansprechend als auch ökologisch wertvoll sein. Die Kombination von heimischen und nicht-heimischen Pflanzen schafft ein Gleichgewicht zwischen Gartentraditionen und ökologischer Verantwortung.“
Heimische Alternativen zum Kirschlorbeer
Wer aus ökologischen Gründen Alternativen zum Kirschlorbeer sucht, findet eine Reihe heimischer Gehölze, die ähnliche Funktionen erfüllen können:
Eibe (Taxus baccata): Heimisches immergrünes Gehölz, das sich hervorragend für formale und freiwachsende Hecken eignet. Langsamer wachsend als Kirschlorbeer, dafür aber ökologisch wertvoller. Zu beachten: Auch die Eibe ist giftig (außer dem roten Samenmantel).
Stechpalme (Ilex aquifolium): Mit ihren immergrünen, glänzenden Blättern eine attraktive heimische Alternative. Wächst langsamer als Kirschlorbeer und benötigt für die Fruchtbildung männliche und weibliche Pflanzen.
Liguster (Ligustrum vulgare): Die heimische Art ist zwar nur halb-immergrün (behält in milden Wintern einen Teil der Blätter), bietet aber ähnliche Vorteile wie der Kirschlorbeer und ist ökologisch wertvoller.
Hainbuche (Carpinus betulus): Zwar laubabwerfend, behält aber oft das trockene Laub bis zum Frühjahr. Hervorragend schnittverträglich und ökologisch wertvoll.
Feldahorn (Acer campestre): Ebenfalls laubabwerfend, aber robust und schnittverträglich. Bietet im Sommer dichten Sichtschutz und ist ökologisch wertvoll.
Kombinationen für mehr Biodiversität
Eine ökologisch sinnvolle Lösung kann die Kombination verschiedener Gehölze sein, die zusammen einen ganzjährigen Sichtschutz bieten und gleichzeitig ökologischen Mehrwert schaffen:
Gemischte Hecken aus heimischen Gehölzen wie Hainbuche, Feldahorn, Weißdorn, Haselnuss, Kornelkirsche, Pfaffenhütchen und Wildrosen bieten Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Tierarten.
Stufige Pflanzungen mit Bäumen, Sträuchern und Stauden schaffen verschiedene Vegetationsebenen und damit vielfältige Lebensräume.
Teilbereiche mit Kirschlorbeer können mit heimischen Arten kombiniert werden, um die Vorteile beider Welten zu nutzen.
Nachhaltiger Umgang mit Kirschlorbeer
Wenn Sie nicht auf Kirschlorbeer verzichten möchten, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen, um die ökologischen Auswirkungen zu minimieren:
- Entfernen Sie Blütenstände vor der Fruchtbildung, um eine ungewollte Ausbreitung zu verhindern
- Pflanzen Sie Kirschlorbeer nicht in der Nähe von Naturschutzgebieten oder Wäldern
- Kombinieren Sie ihn mit heimischen Pflanzen, um die Biodiversität zu fördern
- Verwenden Sie ihn gezielt dort, wo seine spezifischen Eigenschaften (Immergrün, Schnittverträglichkeit) besonders wichtig sind
- Erwägen Sie bei Neupflanzungen, ob heimische Alternativen den gewünschten Zweck erfüllen können
Kirschlorbeer in Kübeln und Gefäßen

Die Kultur von Kirschlorbeer in Kübeln und anderen Gefäßen erfreut sich zunehmender Beliebtheit, besonders in städtischen Bereichen, auf Terrassen und Balkonen. Mit der richtigen Pflege gedeiht er auch in Gefäßen prächtig.
Geeignete Sorten für die Kübelhaltung
Nicht alle Kirschlorbeer-Sorten eignen sich gleichermaßen für die Kultur in Gefäßen. Besonders empfehlenswert sind:
‚Minima‘: Mit einer Höhe von 80-100 cm bleibt diese Sorte kompakt und wächst langsam, was sie ideal für Kübel macht. Die kleinen, dicht stehenden Blätter bilden eine attraktive Textur.
‚Otto Luyken‘: Diese kompakte Sorte mit einer Höhe von 1-1,5 Metern eignet sich gut für größere Gefäße. Die schmalen Blätter und der reichliche Blütenansatz machen sie besonders attraktiv.
‚Cherry Brandy‘: Die bronzefarbenen jungen Triebe bieten zusätzliche Zierwirkung in Gefäßpflanzungen. Mit einer Höhe von 1-1,5 Metern passt sie gut in größere Kübel.
‚Mount Vernon‘: Diese niedrig wachsende, breit ausladende Sorte eignet sich für flache, breite Gefäße und kann über den Rand wachsen.
Anforderungen an Gefäße und Substrate
Für eine erfolgreiche Kultur im Kübel sind folgende Punkte zu beachten:
Gefäßwahl:
- Wählen Sie ausreichend große Gefäße, mindestens 40-50 cm Durchmesser für junge Pflanzen
- Das Gefäß sollte über Abzugslöcher verfügen und frostbeständig sein
- Terrakotta, Kunststoff oder Holz sind geeignete Materialien
- Dunkle Gefäße können sich im Sommer stark aufheizen, was die Wurzeln schädigen kann
Substrat:
- Verwenden Sie hochwertige Kübelpflanzenerde oder mischen Sie:
- 60% strukturstabile Gartenerde oder Kompost
- 30% Rindenhumus
- 10% Sand oder Perlite für bessere Drainage
- Der pH-Wert sollte leicht sauer bis neutral sein (pH 5,5-7)
- Eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies am Gefäßboden verhindert Staunässe
Pflege von Kirschlorbeer in Gefäßen
Kirschlorbeer in Kübeln benötigt intensivere Pflege als Freilandpflanzungen:
Bewässerung:
- Regelmäßige Kontrolle der Feuchtigkeit, besonders in Hitzeperioden
- Im Sommer eventuell tägliches Gießen notwendig
- Vermeiden Sie sowohl Austrocknung als auch Staunässe
- Verwenden Sie idealerweise Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser
Düngung:
- Regelmäßige Nährstoffversorgung ist wichtig, da im begrenzten Gefäßvolumen weniger Nährstoffe verfügbar sind
- Verwenden Sie einen Langzeitdünger für Kübelpflanzen im Frühjahr
- Ergänzen Sie von Mai bis August alle 2-3 Wochen mit Flüssigdünger in halber Konzentration
Schnitt:
- Regelmäßiger Formschnitt hält die Pflanzen kompakt
- In Gefäßen können Sie kreativer mit Formschnitten experimentieren
- Entfernen Sie regelmäßig abgestorbene Blätter und Zweige
Umtopfen:
- Alle 2-3 Jahre sollten Sie die Pflanzen umtopfen oder die obere Erdschicht austauschen
- Bestes Timing ist das zeitige Frühjahr vor dem neuen Austrieb
- Wählen Sie ein nur wenig größeres Gefäß, um keinen übermäßigen Wachstumsschub zu provozieren
- Schneiden Sie beim Umtopfen zu lange Wurzeln zurück
Überwinterung von Kübelpflanzen
Die Überwinterung ist ein kritischer Punkt bei der Kultur von Kirschlorbeer in Gefäßen:
Standortwahl im Winter:
- Stellen Sie die Gefäße an einen geschützten Ort, idealerweise an eine Hauswand
- Vermeiden Sie Standorte mit kalten Ostwinden
- Sonnige Standorte können problematisch sein, da sie zu starken Temperaturschwankungen führen
Schutzmaßnahmen:
- Umwickeln Sie die Gefäße mit Noppenfolie, Jutesäcken oder Kokosmatten
- Stellen Sie die Gefäße auf Holzklötze oder Styropor, um Bodenkälte abzuhalten
- Bei sehr strengen Wintern können Sie die gesamte Pflanze mit Vlies einpacken
- Achten Sie darauf, dass der Wurzelballen nicht vollständig durchfriert
Bewässerung im Winter:
- Reduzieren Sie die Wassergaben, gießen Sie aber weiterhin mäßig
- Besonders an frostfreien Tagen sollten Sie kontrollieren, ob die Erde zu trocken ist
- Vermeiden Sie Staunässe, da nasse Wurzeln frostempfindlicher sind
„Kirschlorbeer in Kübeln vereint die Vorzüge dieser robusten Pflanze mit der Flexibilität mobiler Gartengestaltung – ideal für moderne Wohnkonzepte mit Terrassen und Balkonen.“
FAQ zum Kirschlorbeer
Wann ist die beste Zeit, um Kirschlorbeer zu pflanzen?
Die ideale Pflanzzeit für Kirschlorbeer liegt im Herbst (September bis November) oder im Frühjahr (März bis Mai). Herbstpflanzungen haben den Vorteil, dass die Pflanzen vor dem Winter noch einwurzeln können, ohne neue, frostempfindliche Triebe zu bilden. Die natürlichen Niederschläge im Herbst und Winter unterstützen das Anwachsen. Bei Frühjahrspflanzungen haben die Pflanzen eine ganze Vegetationsperiode Zeit zum Einwurzeln vor dem ersten Winter.
Wie oft und wie stark sollte man Kirschlorbeer schneiden?
Für formale Hecken empfiehlt sich ein Hauptschnitt Ende Februar/Anfang März vor dem neuen Austrieb und ein Formschnitt im Juni/Juli nach dem ersten Wachstumsschub. Bei freiwachsenden Hecken reicht oft ein jährlicher Auslichtungsschnitt. Die Schnittintensität hängt vom gewünschten Erscheinungsbild ab – für formale Hecken schneiden Sie regelmäßig und formgebend, bei natürlicheren Formen entfernen Sie nur zu lange Triebe und auslichtend. Kirschlorbeer verträgt auch radikale Rückschnitte gut und treibt aus dem alten Holz wieder aus.
Ist Kirschlorbeer wirklich giftig?
Ja, alle Teile des Kirschlorbeers enthalten cyanogene Glykoside, die bei Verletzung der Pflanzenzellen Blausäure freisetzen können. Besonders die Samen in den Früchten, aber auch Blätter und Rinde enthalten diese Giftstoffe. Vergiftungen beim Menschen sind selten, da die bitteren Inhaltsstoffe vom Verzehr abhalten. Dennoch sollten besonders Kinder vor dem Kontakt mit den Früchten gewarnt werden. Haustiere wie Hunde und Katzen knabbern selten an den Blättern, aber Weidetiere wie Pferde oder Schafe können gefährdet sein.
Welche Abstände sollte ich bei der Pflanzung einer Kirschlorbeerhecke einhalten?
Die empfohlenen Pflanzabstände hängen von der gewählten Sorte und dem gewünschten Ergebnis ab. Für eine dichte Hecke mit großblättrigen Sorten wie ‚Rotundifolia‘ oder ‚Novita‘ empfiehlt sich ein Abstand von 80-100 cm. Für niedrigere Sorten wie ‚Otto Luyken‘ reichen 60-80 cm. Möchten Sie schnell eine dichte Hecke erzielen, können Sie etwas enger pflanzen (70-80 cm), sollten dann aber bereit sein, später auszulichten. Zu eng gepflanzte Kirschlorbeere konkurrieren um Licht und Nährstoffe, während zu große Abstände zu lückenhaften Hecken führen können.
Wie kann ich meinen Kirschlorbeer vor Frostschäden schützen?
Um Frostschäden vorzubeugen, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen: Wählen Sie winterharte Sorten wie ‚Novita‘ für Regionen mit strengen Wintern. Pflanzen Sie an geschützten Standorten, idealerweise nicht an der Nordseite. Mulchen Sie den Wurzelbereich im Herbst mit einer dicken Schicht Laub oder Rindenmulch. Vermeiden Sie Düngung ab Spätsommer, damit die Triebe vor dem Winter ausreifen können. Junge Pflanzen können in den ersten Jahren mit Vlies oder Reisig geschützt werden. Bei Kübelpflanzen ist ein Winterschutz durch Umwickeln der Gefäße besonders wichtig.
Warum bekommt mein Kirschlorbeer gelbe Blätter?
Gelbe Blätter können verschiedene Ursachen haben. Häufig ist Eisenmangel (Chlorose) der Grund, erkennbar an gelben Blättern mit grünen Blattadern. Dies tritt besonders bei alkalischen Böden auf. Auch Stickstoffmangel kann zu gleichmäßig gelben Blättern führen. Zu nasse Böden mit Staunässe verursachen ebenfalls Gelbfärbungen, ebenso wie Trockenheit. Ältere, innenliegende Blätter vergilben natürlicherweise und fallen ab. Bei plötzlichem Auftreten prüfen Sie zunächst die Bodenfeuchtigkeit, dann Standort und Nährstoffversorgung. Eine Bodenanalyse kann Aufschluss über pH-Wert und Nährstoffgehalt geben.
Kann ich Kirschlorbeer auch im Schatten pflanzen?
Ja, Kirschlorbeer ist erstaunlich schattenverträglich und gedeiht auch an Standorten mit wenig direktem Sonnenlicht. Im tiefen Schatten wachsen die Pflanzen allerdings langsamer und weniger dicht. Besonders schattentolerante Sorten sind ‚Otto Luyken‘ und ‚Schipkaensis‘. Im Schatten ist die Blütenbildung meist reduziert. Die Vorteile schattiger Standorte: geringere Gefahr von Sonnenbrand und Austrocknung. Nachteil: langsameres Wachstum und möglicherweise weniger kompakter Wuchs. Ein lichter Schatten unter Bäumen ist oft ideal für Kirschlorbeer.
Wie bekämpfe ich die Schrotschusskrankheit bei meinem Kirschlorbeer?
Bei der Schrotschusskrankheit sollten Sie mehrgleisig vorgehen: Entfernen und entsorgen Sie befallene Blätter konsequent (nicht auf den Kompost!). Sorgen Sie für gute Luftzirkulation durch ausreichende Pflanzabstände und gegebenenfalls auslichtenden Schnitt. Vermeiden Sie Überkopfbewässerung, da feuchte Blätter die Pilzentwicklung fördern. Stärken Sie die Pflanzen durch ausgewogene Düngung und optimale Standortbedingungen. Bei starkem Befall können Sie im Frühjahr und Frühsommer ein zugelassenes Fungizid anwenden, idealerweise präventiv vor Befallsbeginn. Kupferpräparate oder Schwefel können bei leichtem Befall hilfreich sein.
Wie oft muss ich Kirschlorbeer gießen?
Der Wasserbedarf hängt stark von Standort, Bodenbeschaffenheit und Witterung ab. Etablierte Pflanzen im Freiland sind relativ trockenheitstolerant und benötigen meist nur in längeren Trockenperioden (mehr als 2 Wochen ohne Niederschlag) zusätzliches Wasser. Neu gepflanzte Exemplare sollten in den ersten zwei Jahren regelmäßiger gewässert werden. Pflanzen an sonnigen Standorten oder in Kübeln haben einen höheren Wasserbedarf. Als Faustregel gilt: Lieber seltener, dafür durchdringend gießen. Prüfen Sie die Bodenfeuchte in etwa 10 cm Tiefe – nur wenn es dort trocken ist, ist Gießen nötig.
Kann ich Kirschlorbeer auch als Sichtschutz in einer Wohnung (Balkon/Terrasse) nutzen?
Absolut! Kirschlorbeer eignet sich hervorragend als Sichtschutz auf Balkonen und Terrassen. Wählen Sie für diesen Zweck kompakte Sorten wie ‚Otto Luyken‘, ‚Minima‘ oder ‚Cherry Brandy‘. Verwenden Sie ausreichend große Gefäße (mindestens 40-50 cm Durchmesser) mit guter Drainage. Beachten Sie, dass Pflanzen in Kübeln intensivere Pflege benötigen: regelmäßiges Gießen (besonders im Sommer), regelmäßige Düngung und einen guten Winterschutz. Mit der richtigen Pflege können Sie einen attraktiven, immergrünen Sichtschutz schaffen, der zudem Lärm dämpft und ein besseres Mikroklima auf Ihrer Terrasse oder Ihrem Balkon schafft.