Der Herbst im Garten ist nicht einfach nur die Zeit des Zurückschneidens und Aufräumens. Er ist eine komplexe Jahreszeit, in der wir unseren Garten auf die kalten Monate vorbereiten und gleichzeitig die Grundlage für das kommende Frühjahr legen. Dabei gibt es verschiedene Philosophien: Manche bevorzugen einen aufgeräumten, fast klinisch sauberen Garten, während andere einen naturnaheren Ansatz wählen und bewusst Rückzugsorte für Tiere schaffen.
In den folgenden Abschnitten möchte ich dir die häufigsten Fehler vorstellen, die ich und viele andere Gärtner im Laufe der Jahre gemacht haben – und wie du sie vermeiden kannst. Du erhältst praktische Tipps, wie du deinen Garten optimal auf den Winter vorbereitest, welche Pflanzen besondere Aufmerksamkeit benötigen und wie du mit wenig Aufwand im nächsten Frühjahr von einem gesunden, blühenden Garten profitieren kannst. Lass uns gemeinsam aus Fehlern lernen und deinen Garten bestmöglich durch den Herbst begleiten!
Fehler 1: Laub vollständig entfernen
Der erste große Irrtum, dem viele Hobbygärtner erliegen, ist das vollständige Entfernen von Herbstlaub aus dem Garten. Wenn die bunten Blätter fallen, greifen wir oft reflexartig zu Rechen und Laubbläser, um jedes einzelne Blatt zu entfernen. Dabei übersehen wir, welchen Wert diese natürliche Ressource eigentlich hat.
Gefallenes Laub ist ein Geschenk der Natur! Es bietet zahlreichen Kleintieren wie Igeln, Insekten und Würmern einen wichtigen Unterschlupf für die Wintermonate. Besonders Schmetterlingsraupen und viele Nützlinge sind auf diese natürliche Deckschicht angewiesen. Darüber hinaus zersetzt sich das Laub im Laufe der Zeit und wird zu wertvollem Humus, der den Boden mit Nährstoffen anreichert.
Herbstlaub ist kein Abfall, sondern eine kostenlose Nährstoffquelle und ein natürliches Winterquartier für zahlreiche Gartenbewohner. Wer alles entfernt, beraubt seinen Garten eines wertvollen Kreislaufs.
Natürlich gibt es Bereiche, wo Laub tatsächlich entfernt werden sollte:
- 🍂 Auf dem Rasen, wo es die Gräser ersticken würde
- 🍂 Auf Wegen und Terrassen, wo es bei Nässe rutschig werden kann
- 🍂 In Teichen, wo zu viel organisches Material das Gewässer belasten würde
- 🍂 Bei immergrünen Stauden, die Licht benötigen
Eine bessere Strategie ist:
- Das Laub unter Sträuchern und Hecken belassen
- Einen Teil des Laubs zu Haufen in einer ruhigen Gartenecke aufschichten (perfekter Igelunterschlupf!)
- Laub zwischen mehrjährigen Stauden als natürliche Mulchschicht verwenden
- Überschüssiges Laub sammeln und zu wertvollem Laubkompost verarbeiten
Tipp für Rosenliebhaber: Eichenlaub eignet sich hervorragend zum Schutz empfindlicher Rosen. Es zersetzt sich langsam und bietet gleichzeitig einen guten Frostschutz.

Fehler 2: Stauden zu früh oder falsch zurückschneiden
Ein weiterer klassischer Fehler im Herbstgarten ist der voreilige Rückschnitt von Stauden. Mit dem Einsetzen der ersten Fröste sehen viele Stauden nicht mehr besonders attraktiv aus, und der Impuls ist groß, alles sofort „ordentlich“ zurückzuschneiden. Doch genau hier liegt ein Missverständnis über die natürlichen Prozesse im Garten.
Viele Stauden ziehen im Herbst wichtige Nährstoffe aus ihren oberirdischen Teilen in die Wurzeln zurück. Schneidet man sie zu früh zurück, unterbricht man diesen wichtigen Prozess. Zudem bieten die vertrockneten Stängel und Samenstände vielen Vögeln Nahrung während der kalten Jahreszeit und können mit Raureif überzogen im Winter wunderschön aussehen.
Besonders problematisch ist der radikale Rückschnitt bei:
- Gräsern (viele sollten erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden)
- Stauden mit hohlen Stängeln (bieten Insekten Überwinterungsmöglichkeiten)
- Spätblühern wie Astern und Sonnenhüten (Samenstände als Vogelnahrung)
- Frostempfindlichen Arten wie Lavendel (Schutz durch alte Triebe)
Die richtige Rückschnittstrategie:
Statt alles auf einmal zu schneiden, ist ein differenzierter Ansatz sinnvoller:
- Krankheitsbefallene Pflanzen immer entfernen und entsorgen (nicht kompostieren!)
- Stauden, die zur Selbstaussaat neigen und unerwünscht sind, zurückschneiden
- Frostempfindliche Stauden erst im Frühjahr schneiden
- Dekorative Samenstände und strukturgebende Pflanzen stehen lassen
Besonders wichtig: Bei immergrünen Stauden wie Bergenie oder Christrose lediglich die verwelkten oder kranken Blätter entfernen, nicht die gesamte Pflanze zurückschneiden.
| Stauden zum Stehenlassen | Stauden zum Herbstrückschnitt |
|---|---|
| Ziergräser | Krankheitsbefallene Pflanzen |
| Sonnenhut (Echinacea) | Stauden mit Mehltaubefall |
| Fetthenne (Sedum) | Pfingstrosen (bodennah abschneiden) |
| Disteln | Rittersporn (auf 10 cm kürzen) |
| Astern | Stark wuchernde Arten |
| Schafgarbe | Stauden, die bei Nässe faulen könnten |
Fehler 3: Falsche oder fehlende Herbstdüngung
Der dritte große Fehler betrifft die Düngung im Herbst. Viele Gärtner denken, dass mit dem Ende der Wachstumsperiode auch die Nährstoffversorgung der Pflanzen keine Rolle mehr spielt. Andere wiederum düngen im Herbst falsch und fördern damit ungewollt frostempfindliches Wachstum.
Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte: Im Herbst sollten bestimmte Pflanzen gedüngt werden, andere hingegen nicht. Und auch die Art des Düngers spielt eine entscheidende Rolle.
Diese Pflanzen profitieren von Herbstdüngung:
- Rasen (spezieller Herbstrasendünger mit wenig Stickstoff, aber viel Kalium)
- Immergrüne Gehölze (benötigen Nährstoffe auch im Winter)
- Herbstblüher wie Chrysanthemen
- Neu gepflanzte Stauden und Gehölze (Startdüngung)
- Obstgehölze (Kalium für bessere Frosthärte)
Diese Pflanzen sollten NICHT im Herbst gedüngt werden:
- Sommerblühende Stauden (gehen in die Ruhephase)
- Rosen (keine stickstoffbetonte Düngung, fördert frostempfindliche Triebe)
- Einjährige Pflanzen (werden ohnehin entfernt)
Die richtige Herbstdüngung ist wie ein gutes Frühstück vor einem anstrengenden Tag – sie gibt den Pflanzen die nötige Kraft, um gut durch den Winter zu kommen und im Frühjahr kraftvoll auszutreiben.
Besonders wichtig ist die richtige Zusammensetzung des Herbstdüngers. Während im Frühjahr und Sommer stickstoffbetonte Dünger das Wachstum fördern, sollte im Herbst vor allem auf kaliumreiche Dünger gesetzt werden. Kalium stärkt die Zellwände der Pflanzen und erhöht ihre Frosthärte.
Organische Alternativen für die Herbstdüngung:
- Kompost als Mulchschicht auftragen
- Hornspäne für langsame Nährstofffreisetzung
- Gesteinsmehl für Mineralien und Spurenelemente
- Knochenmehl für Phosphor (fördert Wurzelwachstum)

Fehler 4: Rasen vernachlässigen
Der Rasen wird im Herbst oft stiefmütterlich behandelt. Nach dem letzten Mähen im Oktober denken viele Gärtner, ihre Arbeit sei getan. Doch gerade der Herbst ist eine kritische Zeit für die Rasenpflege, die über die Qualität der grünen Fläche im kommenden Jahr entscheidet.
Ein häufiger Fehler ist, das Laub zu lange auf dem Rasen liegen zu lassen. Anders als bei Beeten, wo Laub als Mulch dienen kann, schadet eine dichte Laubschicht dem Rasen erheblich. Sie nimmt dem Gras Licht und Luft, fördert Pilzkrankheiten und kann zu kahlen Stellen führen.
Die optimale Herbstpflege für den Rasen:
- Regelmäßiges Entfernen von Laub – am besten mit einem Rechen oder einem Laubsauger mit Häckselfunktion
- Letzte Mahd nicht zu kurz – ideale Höhe: 4-5 cm (etwas höher als im Sommer)
- Vertikutieren – Entfernung von Moos und Rasenfilz für bessere Luftzirkulation
- Herbstdüngung – kaliumbetonter Rasendünger stärkt die Gräser für den Winter
- Aerifizieren bei verdichtetem Boden – Belüftung des Bodens durch Löcher
Besonders wichtig ist die richtige Vorbereitung auf Schnee und Frost:
- Rasen nicht bei Frost betreten (Gräser brechen ab)
- Keine Gegenstände über Winter auf dem Rasen liegen lassen (führt zu gelben Flecken)
- Bei Nässe nicht mähen (Schäden an der Grasnarbe)
Ein gut gepflegter Herbstrasen ist wie ein gut isoliertes Haus – er übersteht den Winter mit minimalen Schäden und erwacht im Frühjahr schnell zu neuem Leben.
Pro-Tipp: Wenn du im Herbst noch kahle Stellen im Rasen hast, ist jetzt die perfekte Zeit für Nachsaaten. Die Bodenfeuchtigkeit ist ideal, und die Samen haben Zeit, vor dem Winter noch zu keimen und Wurzeln zu bilden.
Fehler 5: Falsche oder fehlende Winterschutzmaßnahmen
Ein kritischer Fehler vieler Gärtner ist die falsche Einschätzung, welche Pflanzen Winterschutz benötigen und welche nicht. Manche Pflanzen werden übermäßig eingepackt, während andere, die tatsächlich empfindlich sind, ungeschützt bleiben. Auch der Zeitpunkt und die Art des Winterschutzes sind entscheidend.
Grundsätzlich gilt: Nicht die Kälte an sich ist das Problem für viele Pflanzen, sondern:
- Starke Temperaturschwankungen
- Frosttrocknis (besonders bei immergrünen Pflanzen)
- Nässe in Verbindung mit Frost
- Wintersonne bei gefrorenem Boden
Pflanzen, die besonderen Schutz benötigen:
- 🌹 Rosen (besonders Edelrosen und Stammrosen)
- 🌿 Mediterrane Kräuter (Rosmarin, Lorbeer, Salbei)
- 🌵 Kakteen und Sukkulenten
- 🌴 Kübelpflanzen wie Oleander, Olive, Zitrusgewächse
- 🌸 Junge, erst im Herbst gepflanzte Stauden und Gehölze
Die häufigsten Fehler beim Winterschutz:
- Zu frühe Abdeckung – Pflanzen sollten erst nach den ersten leichten Frösten geschützt werden, damit sie abhärten können
- Luftdichte Verpackung – führt zu Schimmel und Fäulnis
- Zu spätes Entfernen im Frühjahr – kann zu Wärmestau und vorzeitigem Austrieb führen
- Falsches Material – Plastikfolien sind meist ungeeignet, atmungsaktive Materialien sind besser
Die richtige Winterschutz-Strategie:
| Pflanzentyp | Geeigneter Schutz | Zeitpunkt |
|---|---|---|
| Rosen | Anhäufeln (15-20 cm), Reisig oder Vlies | Nach erstem Frost |
| Kübelpflanzen | Heller, frostfreier Raum (2-10°C) oder Luftpolsterfolie | Vor dem ersten harten Frost |
| Immergrüne | Schattierung gegen Wintersonne, Verdunstungsschutz | November bis Februar |
| Jungpflanzen | Mulchschicht, evtl. Reisigabdeckung | Nach Bodenfrost |
| Stauden | Laub oder Reisig, nicht zu dicht | Nach Rückschnitt |
Winterschutz sollte wie eine atmungsaktive Jacke sein – er schützt vor den Elementen, lässt aber gleichzeitig Luft zirkulieren und verhindert Feuchtigkeitsstau.
Besonders wichtig bei Kübelpflanzen ist auch das Isolieren der Töpfe, da die Wurzeln empfindlicher gegen Frost sind als die oberirdischen Pflanzenteile. Hierfür eignen sich Kokosmatten, Luftpolsterfolie oder das Eingraben der Töpfe in Laub oder Erde.

Fehler 6: Vergessen der Herbstpflanzungen
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass der Herbst keine geeignete Pflanzzeit sei. Viele Gärtner warten lieber bis zum Frühjahr, um neue Pflanzen einzusetzen. Dabei bietet gerade der Herbst ideale Bedingungen für viele Neuanpflanzungen – eine verpasste Chance!
Der Herbst ist aus mehreren Gründen eine hervorragende Pflanzzeit:
- Die Bodentemperaturen sind noch warm, was das Wurzelwachstum fördert
- Regelmäßige Niederschläge ersparen häufiges Gießen
- Pflanzen können sich vor dem Winter etablieren
- Im Frühjahr haben sie einen Wachstumsvorsprung
- Baumschulen und Gartencenter bieten oft Saisonrabatte
Ideale Herbstpflanzungen:
- Gehölze aller Art – besonders Laubgehölze und Obstbäume
- Stauden – können sich vor dem Winter etablieren
- Rosen – wurzelnackte Exemplare sind im Herbst günstiger
- Frühjahrsblüher – Tulpen, Narzissen, Krokusse müssen im Herbst gesetzt werden
- Hecken – ideale Zeit für Neuanpflanzungen
Wichtige Hinweise für erfolgreiche Herbstpflanzungen:
- Pflanzloch doppelt so groß wie den Wurzelballen ausheben
- Bei schweren Böden Sand oder Kompost zur Verbesserung der Bodenstruktur einarbeiten
- Neu gepflanzte Gehölze gut anwässern, auch wenn es regnet
- Mulchschicht auftragen, um Boden vor Frost zu schützen
- Bei empfindlicheren Arten zusätzlichen Winterschutz vorsehen
Die Herbstpflanzung nutzt die natürliche Winterruhe der Pflanzen – während oben nichts passiert, entwickelt sich unter der Erde ein kräftiges Wurzelsystem für den Start im Frühjahr.
Besonders lohnend ist die Pflanzung von Blumenzwiebeln im Herbst. Hier sollte man nicht zu spät sein, denn die Zwiebeln brauchen Zeit, um vor dem Frost Wurzeln zu bilden. Als Faustregel gilt: Je früher die Blüte im Frühjahr, desto früher sollte im Herbst gepflanzt werden.
Fehler 7: Falsche Bewässerung im Herbst
Die Bewässerung im Herbst wird oft falsch eingeschätzt. Während manche Gärtner das Gießen komplett einstellen, sobald die Temperaturen sinken, übertreiben es andere mit der Wasserversorgung. Beides kann problematisch sein.
Grundsätzlich nimmt der Wasserbedarf der Pflanzen im Herbst ab, da die Verdunstung geringer ist und viele Pflanzen in die Ruhephase übergehen. Dennoch gibt es wichtige Ausnahmen und Regeln zu beachten.
Besonders wichtig ist die Bewässerung für:
- Immergrüne Pflanzen (leiden sonst unter Frosttrocknis)
- Neu gepflanzte Gehölze und Stauden (brauchen Wasser zum Anwachsen)
- Rhododendren und andere Moorbeetpflanzen
- Pflanzen unter Dachüberständen (bekommen keinen natürlichen Niederschlag)
- Kübelpflanzen (besonders vor dem Einräumen ins Winterquartier)
Typische Bewässerungsfehler im Herbst:
- Abendliches Gießen – Das Wasser verdunstet nicht mehr, und die Nässe begünstigt Pilzerkrankungen
- Oberflächliches Gießen – Besser selten, aber durchdringend gießen
- Vergessen der Trockenperioden – Auch im Herbst kann es längere Trockenzeiten geben
- Zu viel Wasser vor dem Frost – Nasse Böden leiten Kälte besser und können zu Frostschäden führen
Die richtige Herbstbewässerungsstrategie:
- Morgens gießen, damit die Pflanzen bis zum Abend abtrocknen können
- Immergrüne an frostfreien Tagen wässern, besonders vor längeren Frostperioden
- Kübelpflanzen vor dem Einräumen ins Winterquartier nicht zu nass halten
- Automatische Bewässerungsanlagen rechtzeitig entleeren und abstellen
Ein besonders wichtiger Tipp betrifft die letzte gründliche Wässerung vor dem Winter: Immergrüne Pflanzen, Koniferen und Neuanpflanzungen sollten vor dem ersten starken Frost noch einmal durchdringend gewässert werden. Dies schützt vor Frosttrocknis, da die Pflanzen auch im Winter Wasser verdunsten, aber bei gefrorenem Boden keines aufnehmen können.
Fehler 8: Gartengeräte nicht winterfest machen
Ein oft vernachlässigter Aspekt der Herbstarbeit ist die richtige Pflege und Lagerung der Gartengeräte und -maschinen. Viele Gärtner stellen ihre Werkzeuge einfach in die Ecke, ohne sie zu reinigen oder zu warten. Dies führt nicht nur zu einer verkürzten Lebensdauer, sondern kann auch im Frühjahr zu Problemen führen.
Die feuchte Herbstluft in Kombination mit anhaftender Erde und Pflanzenresten bietet ideale Bedingungen für Rost und Schimmel. Zudem können ungesäuberte Geräte Krankheitserreger übertragen.
Checkliste für die Wintervorbereitung von Gartengeräten:
- Handwerkzeuge gründlich reinigen, trocknen, von Rost befreien und mit Öl behandeln
- Rasenmäher reinigen, Messer schärfen, Benzin ablassen (oder Akku entnehmen)
- Gartenschläuche entleeren und frostsicher lagern
- Bewässerungsanlagen komplett entleeren
- Pumpen entleeren und frostfrei lagern
- Elektrogeräte auf Kabelschäden prüfen und trocken lagern
- Gartenmöbel reinigen und geschützt oder eingelagert überwintern lassen
Besonders wichtig bei motorisierten Geräten:
- Benzin aus dem Tank entfernen oder Stabilisator hinzufügen
- Zündkerzen prüfen und ggf. reinigen oder ersetzen
- Luftfilter reinigen oder austauschen
- Öl wechseln (ideal vor der Winterpause, damit keine Säuren im Motor verbleiben)
Gepflegte Gartengeräte sind wie gute Freunde – sie lassen dich nicht im Stich, wenn du sie brauchst, und mit der richtigen Pflege halten sie ein Leben lang.
Pro-Tipp für Scheren und Schneidwerkzeuge: Vor der Winterlagerung mit hochprozentigem Alkohol desinfizieren, um Krankheitsüberträger abzutöten, dann leicht ölen und in trockenem Zustand aufbewahren.

Fehler 9: Kompost nicht vorbereiten
Der Kompost wird im Herbst oft vernachlässigt, obwohl gerade jetzt große Mengen an organischem Material anfallen. Viele Gärtner werfen einfach alles auf den Komposthaufen, ohne auf die richtige Zusammensetzung zu achten, oder sie entsorgen wertvolles Material in der Biotonne.
Ein gut gepflegter Kompost ist Gold wert für den Garten. Er recycelt Nährstoffe, verbessert die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben. Der Herbst mit seinem Überfluss an Laub, Rasenschnitt und Pflanzenresten bietet die ideale Gelegenheit, hochwertigen Kompost für das nächste Jahr vorzubereiten.
Häufige Fehler bei der Herbstkompostierung:
- Zu viel vom Gleichen – Ein Kompost braucht eine ausgewogene Mischung aus stickstoffreichem „Grün“ (Rasenschnitt, Küchenabfälle) und kohlenstoffreichem „Braun“ (Laub, Häckselgut)
- Kranke Pflanzenteile kompostieren – Pilzsporen und Krankheitserreger können überleben
- Kompost nicht abdecken – Führt zu Nährstoffauswaschung und Vernässung
- Keine Durchmischung – Verhindert die Belüftung und führt zu Fäulnis statt Verrottung
- Zu kleine Mengen – Ein zu kleiner Komposthaufen erwärmt sich nicht ausreichend
Die richtige Herbstkompostierung:
- Schichtsystem anwenden: Abwechselnd grobe und feine Materialien, feuchte und trockene Bestandteile
- Herbstlaub nicht pur kompostieren: Mit stickstoffreichem Material wie Rasenschnitt oder Hornspänen mischen
- Kompostbeschleuniger verwenden: Fertige Mikroorganismenpräparate oder selbst hergestellten Komposttee
- Richtig belüften: Gelegentliches Umsetzen fördert die Verrottung
- Vor Nässe schützen: Regenschutz anbringen, aber nicht luftdicht abdecken
Besondere Herbsttipps für den Kompost:
- Einen separaten Laubkompost anlegen für langsam verrottendes Eichen- oder Walnusslaub
- Grobe Äste häckseln, bevor sie auf den Kompost kommen
- Bei der letzten Rasenmahd das Gras direkt mit Laub mischen
- Einen Teil des Herbstlaubs in Säcken sammeln und für die Sommerkompostierung aufheben (als Kohlenstoffquelle)
Fehler 10: Teich und Wasserspiele nicht winterfest machen
Der letzte große Fehler betrifft Gartenteiche und Wasserspiele. Viele Gartenbesitzer unterschätzen die Vorbereitungen, die nötig sind, um Wasserbereiche sicher durch den Winter zu bringen. Dies kann zu teuren Schäden an Technik, Pflanzen und sogar Fischen führen.
Wasser im Garten erfordert besondere Aufmerksamkeit vor dem Winter, da Frost erhebliche Schäden verursachen kann. Pumpen können platzen, Fische unter Sauerstoffmangel leiden und empfindliche Pflanzen absterben.
Die wichtigsten Maßnahmen für den Teich im Herbst:
- Laub entfernen – Laubschutznetz über den Teich spannen, um Falllaub aufzufangen
- Wasserpflanzen zurückschneiden – Abgestorbene Pflanzenteile entfernen, um Fäulnis zu vermeiden
- Technik überprüfen – Pumpen, Filter und Belüftungssysteme reinigen und auf Funktion prüfen
- Winterhärte entscheiden – Entscheiden, ob die Technik durchlaufen soll oder winterfest gemacht wird
Für Teiche mit Fischbesatz besonders wichtig:
- Fütterung anpassen – Bei sinkenden Temperaturen weniger füttern, unter 8°C Fütterung einstellen
- Wassertiefe prüfen – Mindestens 80 cm tiefe Zonen sollten vorhanden sein
- Eisfreihalter installieren – Verhindert komplettes Zufrieren und ermöglicht Gasaustausch
- Teichheizer erwägen – Bei wertvollen Fischbeständen oder empfindlichen Arten
Ein Gartenteich ist ein lebendiges Ökosystem, das auch im Winter Pflege benötigt. Die richtige Vorbereitung im Herbst entscheidet über die Vitalität im kommenden Frühjahr.
Für Wasserspiele und Brunnen:
- Komplett entleeren oder mit Frostschutzmittel versetzen
- Pumpen ausbauen, reinigen und frostfrei lagern
- Wasserleitungen entleeren (Druckluft kann hilfreich sein)
- Solarbetriebene Elemente abnehmen und geschützt lagern
Besonders wichtig ist es, den Teich im Herbst nicht komplett zu reinigen. Eine moderate Menge an Schlamm bietet Mikroorganismen und überwinternden Tieren einen wichtigen Lebensraum. Ein zu sauberer Teich ist im Winter oft ein toter Teich!
Die Kunst des herbstlichen Gärtnerns
Der Herbst im Garten ist eine Zeit des Übergangs, in der wir die Weichen für das kommende Gartenjahr stellen. Durch das Vermeiden der beschriebenen Fehler können wir nicht nur Schäden vorbeugen, sondern auch die Grundlage für einen gesunden, vitalen Garten im Frühjahr legen.
Die Natur selbst zeigt uns, wie dieser Übergang funktioniert: Sie räumt nicht komplett auf, sondern schafft ein Gleichgewicht zwischen Ordnung und kontrolliertem Verfall. Genau dieses Gleichgewicht sollten wir in unseren Gärten anstreben.
Der herbstliche Garten ist wie ein gutes Buch, das nicht zu Ende gelesen wird – er bewahrt sich Geheimnisse und Potenzial für das nächste Kapitel, das im Frühling beginnt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass erfolgreiche Herbstgärtner drei Prinzipien befolgen:
- Beobachten statt schematisch handeln – Jeder Garten ist anders und braucht individuelle Pflege
- Maß halten – Weder komplette Vernachlässigung noch übertriebene Ordnungsliebe sind ideal
- An morgen denken – Herbstarbeit ist immer auch Vorarbeit für das kommende Jahr
Der Herbst bietet eine wunderbare Gelegenheit, den Garten noch einmal in seiner ganzen Pracht zu genießen, während wir ihn behutsam auf die Winterruhe vorbereiten. Mit dem richtigen Wissen und etwas Fingerspitzengefühl wird diese Jahreszeit zu einer der schönsten und befriedigendsten im Gartenjahr.

Häufig gestellte Fragen zum Gärtnern im Herbst
Wann ist der beste Zeitpunkt, um Stauden im Herbst zurückzuschneiden?
Der optimale Zeitpunkt für den Rückschnitt von Stauden ist nicht für alle Arten gleich. Als Grundregel gilt: Schneiden Sie frostempfindliche Stauden wie Lavendel erst im Frühjahr zurück. Stauden mit dekorativen Samenständen oder hohlen Stängeln, die Insekten Überwinterungsmöglichkeiten bieten, sollten ebenfalls erst im Frühjahr geschnitten werden. Krankheitsbefallene Pflanzen hingegen müssen sofort entfernt werden. Die meisten anderen Stauden können nach dem ersten leichten Frost zurückgeschnitten werden, wenn sie ihre Nährstoffe in die Wurzeln zurückgezogen haben.
Muss ich wirklich alle Blätter vom Rasen entfernen?
Ja, vom Rasen sollten Sie tatsächlich alle Blätter entfernen. Anders als in Beeten, wo Laub als Mulchschicht dienen kann, schadet eine Laubdecke dem Rasen. Sie nimmt dem Gras Licht und Luft und kann zu Pilzbefall und kahlen Stellen führen. Nutzen Sie das gesammelte Laub jedoch sinnvoll – als Mulch unter Sträuchern, als Winterschutz für empfindliche Pflanzen oder für den Kompost.
Welche Pflanzen sollte ich im Herbst noch pflanzen?
Der Herbst ist ideal für die Pflanzung vieler Gehölze, Stauden und Zwiebelpflanzen. Besonders gut geeignet sind Laubgehölze, Rosen, Hecken und fast alle winterharten Stauden. Auch Frühjahrsblüher wie Tulpen, Narzissen und Krokusse müssen im Herbst gepflanzt werden. Die warmen Bodentemperaturen und regelmäßigen Niederschläge fördern die Wurzelbildung, während die Pflanzen oberirdisch in die Ruhephase gehen. Im Frühjahr haben diese Pflanzen dann einen Wachstumsvorsprung.
Wie schütze ich meine Rosen richtig vor dem Winter?
Rosen benötigen je nach Typ unterschiedlichen Winterschutz. Grundsätzlich sollten Sie Rosen erst nach dem ersten Frost, aber vor starken Frösten schützen. Edelrosen werden an der Basis etwa 15-20 cm hoch mit Erde, Kompost oder speziellem Rosenschutz angehäufelt. Stammrosen benötigen zusätzlichen Schutz für die Krone – umwickeln Sie diese mit Jutestoff oder Vlies und füllen Sie den Hohlraum mit Laub oder Stroh. Bei Kletterrosen lösen Sie die Triebe von der Rankhilfe, bündeln sie und legen sie auf den Boden, wo sie mit Reisig oder Vlies abgedeckt werden können.
Soll ich meinen Teich im Herbst komplett reinigen?
Nein, eine komplette Reinigung des Teichs im Herbst ist nicht ratsam. Entfernen Sie zwar abgestorbene Pflanzenteile und überschüssiges Laub (am besten mit einem Laubschutznetz), aber belassen Sie einen Teil des organischen Materials und des Bodenschlamms im Teich. Dieser bietet Mikroorganismen und überwinternden Tieren einen wichtigen Lebensraum. Wichtiger ist es, für einen ausreichenden Gasaustausch zu sorgen, wenn der Teich zufriert – installieren Sie hierfür einen Eisfreihalter. Bei Fischbesatz sollte der Teich zudem mindestens 80 cm tiefe Zonen haben, damit die Tiere frostfrei überwintern können.
