Die Bougainvillea, auch als Drillingsblume bekannt, gehört zur Familie der Wunderblumengewächse (Nyctaginaceae) und stammt ursprünglich aus Südamerika. Was viele als „Blüten“ wahrnehmen, sind tatsächlich farbige Hochblätter, die die unscheinbaren eigentlichen Blüten umgeben. Es gibt verschiedene Perspektiven zu ihrer Kultivierung – während sie in warmen Regionen problemlos im Freien gedeiht, kann sie in kühleren Klimazonen als Kübelpflanze gehalten werden, was unterschiedliche Pflegeansätze erfordert.
In dieser umfassenden Betrachtung der Bougainvillea erfahren Sie alles über ihre vielfältigen Arten und Sorten, die optimalen Bedingungen für Wachstum und Blüte, sowie praktische Tipps zur Pflege, Überwinterung und Vermehrung. Egal ob Sie bereits eine Bougainvillea besitzen oder überlegen, sich diese farbenfrohe Pflanze zuzulegen – hier finden Sie wertvolle Informationen, um Ihre Drillingsblume zum Strahlen zu bringen.
Die faszinierende Welt der Bougainvillea
Die Entdeckung der Bougainvillea geht auf den französischen Seefahrer Louis Antoine de Bougainville zurück, nach dem die Pflanze benannt wurde. Während seiner Weltumsegelung im 18. Jahrhundert entdeckte der Botaniker Philibert Commerson diese spektakuläre Pflanze in Brasilien. Heute ist die Bougainvillea in vielen warmen Regionen der Welt heimisch geworden und schmückt Gärten, Balkone und Terrassen mit ihren leuchtenden Farben.
„Die Bougainvillea ist nicht nur eine Pflanze – sie ist ein Farbfeuerwerk, das Leben in jeden Garten bringt und die Architektur mit ihrer natürlichen Schönheit umrahmt.“
In ihrer natürlichen Umgebung kann die Bougainvillea beeindruckende Ausmaße erreichen und bis zu 12 Meter hoch klettern. Die holzigen Stämme und die dornigen Zweige helfen ihr, an Mauern und anderen Strukturen emporzuwachsen. Was besonders faszinierend ist: Die eigentlichen Blüten der Bougainvillea sind klein, röhrenförmig und meist weiß oder gelblich. Die auffälligen farbigen „Blüten“ sind in Wirklichkeit Hochblätter (Brakteen), die in leuchtenden Farben von Rosa, Rot, Orange, Gelb bis hin zu Violett erscheinen können.
Botanische Merkmale und Wachstumsverhalten
Die Bougainvillea gehört zur Familie der Nyctaginaceae und umfasst etwa 18 Arten. Als immergrüne oder halbimmergrüne Kletterpflanze zeichnet sie sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Wuchsform: Kletternd oder strauchförmig, je nach Art und Kultivierungsbedingungen
- Blätter: Eiförmig bis herzförmig, dunkelgrün und leicht glänzend
- Dornen: Gebogene Dornen an den Zweigen, die beim Klettern unterstützen
- Blütezeit: In warmen Regionen fast ganzjährig, in Mitteleuropa hauptsächlich von Mai bis Oktober
- Hochblätter: Papierartige, farbige Brakteen in verschiedenen Farbtönen
Das Wachstum der Bougainvillea ist beeindruckend schnell, besonders unter optimalen Bedingungen. In tropischen Regionen kann sie innerhalb weniger Jahre ganze Hauswände bedecken. In Mitteleuropa wird sie meist als Kübelpflanze kultiviert, da sie nicht winterhart ist und Temperaturen unter 5°C nicht gut verträgt.
Beliebte Bougainvillea-Arten und -Sorten

Die Vielfalt der Bougainvillea-Arten und -Sorten ist beeindruckend. Hier sind die wichtigsten Arten und einige beliebte Kultivare:
Bougainvillea glabra
Diese Art wird oft als „Kahle Drillingsblume“ bezeichnet und ist eine der am häufigsten kultivierten Arten. Sie zeichnet sich durch relativ kleine Blätter und weniger Dornen aus, was sie für die Kultivierung als Zimmerpflanze besonders geeignet macht.
Beliebte Sorten:
- ‚Sanderiana‘ – mit leuchtend violetten Hochblättern
- ‚Snow White‘ – mit reinweißen Hochblättern
- ‚Magnifica Traillii‘ – mit purpurroten Hochblättern
Bougainvillea spectabilis
Die „Prächtige Drillingsblume“ hat größere Blätter als B. glabra und stärker ausgeprägte Dornen. Sie wächst kräftiger und ist in wärmeren Regionen besonders beliebt.
Beliebte Sorten:
- ‚Lateritia‘ – mit ziegelroten Hochblättern
- ‚Crimson Lake‘ – mit karminroten Hochblättern
- ‚Jamaica White‘ – mit cremefarbenen bis weißen Hochblättern
Bougainvillea x buttiana
Diese Hybride ist eine Kreuzung aus B. glabra und B. peruviana und vereint die besten Eigenschaften beider Elternarten.
Beliebte Sorten:
- ‚Poulton’s Special‘ – mit orangeroten Hochblättern
- ‚Mrs. Butt‘ – mit lachsrosa Hochblättern
- ‚Orange King‘ – mit leuchtend orangefarbenen Hochblättern
Bougainvillea peruviana
Diese Art stammt aus Peru und zeichnet sich durch ihre besonders großen Hochblätter aus.
Besondere Züchtungen und Variationen
In den letzten Jahrzehnten wurden zahlreiche Züchtungen entwickelt, die sich durch besondere Eigenschaften auszeichnen:
🌸 Zwergformen für kleine Gärten und Balkone
🌿 Sorten mit panaschiertem Laub
🌺 Mehrfarbige Varianten mit Farbverläufen
🌼 Besonders reichblühende Sorten
🌷 Sorten mit gefüllten Blüten
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über einige besonders empfehlenswerte Sorten für die Kultivierung in Mitteleuropa:
| Sorte | Farbe | Wuchsform | Besonderheiten |
|---|---|---|---|
| ‚Vera Deep Purple‘ | Tiefviolett | Kompakt | Besonders winterhart |
| ‚Alexandra‘ | Hellrosa | Kletternd | Sehr reichblühend |
| ‚Raspberry Ice‘ | Magenta | Buschig | Panaschierte Blätter |
| ‚Helen Johnson‘ | Orangerot | Zwergform | Ideal für Töpfe |
| ‚Imperial Delight‘ | Weiß-Rosa | Mittelgroß | Zweifarbige Hochblätter |
| ‚Thai Delight‘ | Gelb | Kletternd | Seltenere Farbvariante |
Standort und optimale Wachstumsbedingungen
Der richtige Standort ist entscheidend für eine gesunde und blühfreudige Bougainvillea. Als tropische Pflanze liebt sie Wärme und Sonnenlicht.
Lichtbedarf
Die Bougainvillea ist ein absoluter Sonnenanbeter. Für eine reiche Blüte benötigt sie:
- Mindestens 5-6 Stunden direkte Sonneneinstrahlung täglich
- Einen Standort nach Süden oder Südwesten ausgerichtet
- Keine Beschattung durch andere Pflanzen oder Gebäude
Unzureichendes Licht führt zu schwachem Wachstum und deutlich reduzierter Blütenbildung. Im Innenbereich sollte sie am hellsten verfügbaren Platz stehen, idealerweise direkt am Fenster.
„Sonnenlicht ist für die Bougainvillea wie Wasser für einen Fisch – ohne reichlich davon kann sie nicht ihr volles Potenzial entfalten und ihre spektakuläre Farbenpracht zeigen.“
Temperaturanforderungen
Die Temperaturansprüche variieren je nach Jahreszeit:
- Wachstumsperiode (Frühling bis Herbst): Idealtemperatur zwischen 20-30°C
- Ruheperiode (Winter): Temperaturen zwischen 5-15°C
- Kritische Grenze: Unter 5°C kann es zu Schäden kommen
- Frostempfindlichkeit: Bereits bei leichtem Frost sterben oberirdische Teile ab
In Mitteleuropa bedeutet dies, dass die Bougainvillea im Sommer im Freien stehen kann, für die Überwinterung jedoch ins Haus geholt werden muss.
Bodenanforderungen
Die Bougainvillea bevorzugt durchlässige, leicht saure bis neutrale Böden:
- pH-Wert: Idealerweise zwischen 5,5 und 7,0
- Bodenstruktur: Locker und gut drainiert
- Nährstoffgehalt: Mäßig nährstoffreich
Eine geeignete Mischung für Kübelpflanzen besteht aus:
- 2 Teilen hochwertiger Blumenerde
- 1 Teil Perlit oder grober Sand
- 1 Teil reifer Kompost
Diese Mischung gewährleistet sowohl gute Drainage als auch ausreichende Nährstoffversorgung.
Pflanzung und Umtopfen

Die richtige Pflanzung legt den Grundstein für eine gesunde Entwicklung der Bougainvillea.
Der richtige Zeitpunkt
Der optimale Zeitpunkt für die Pflanzung oder das Umtopfen ist:
- Im Frühjahr (März bis Mai)
- Nach der letzten Frostperiode
- Bei beginnender Wachstumsphase
Ein Umtopfen sollte nur dann erfolgen, wenn die Pflanze eindeutig zu groß für ihren Topf geworden ist, da Bougainvilleen ein Störung des Wurzelsystems nicht besonders gut vertragen.
Geeignete Gefäße
Bei der Wahl des richtigen Gefäßes sollten Sie folgende Aspekte beachten:
- Material: Terrakotta-Töpfe sind ideal, da sie Feuchtigkeit regulieren
- Größe: Nur etwa 2-3 cm größer im Durchmesser als der vorherige Topf
- Drainage: Ausreichend Abzugslöcher im Boden
- Stabilität: Schwere Töpfe verhindern das Umkippen bei windigen Bedingungen
Interessanterweise bevorzugen Bougainvilleen leicht wurzelgebundene Bedingungen – sie blühen oft besser, wenn sie etwas beengt stehen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Umtopfen
- Bereiten Sie die Erdmischung vor und befeuchten Sie sie leicht
- Entfernen Sie die Pflanze vorsichtig aus dem alten Topf
- Untersuchen Sie die Wurzeln und entfernen Sie vorsichtig abgestorbene Teile
- Füllen Sie den neuen Topf etwa zu einem Drittel mit frischer Erde
- Setzen Sie die Pflanze ein und achten Sie darauf, dass sie auf gleicher Höhe wie zuvor steht
- Füllen Sie den restlichen Raum mit Erde auf und drücken Sie leicht an
- Gießen Sie die Pflanze gründlich, bis Wasser aus den Abzugslöchern austritt
- Stellen Sie die Pflanze für einige Tage an einen halbschattigen Ort, bevor Sie sie wieder vollem Sonnenlicht aussetzen
Pflegetipps für üppige Blütenpracht
Eine gesunde Bougainvillea belohnt gute Pflege mit spektakulärer Blütenpracht. Hier sind die wichtigsten Pflegeaspekte:
Bewässerung
Die Bewässerung ist ein kritischer Faktor für die Gesundheit der Bougainvillea:
- Grundprinzip: Lieber seltener, dafür durchdringend gießen
- Häufigkeit im Sommer: Etwa 2-3 Mal pro Woche, je nach Temperatur
- Häufigkeit im Winter: Deutlich reduzieren, nur wenn die Erde vollständig ausgetrocknet ist
- Anzeichen für Wassermangel: Leichtes Welken der Blätter
- Anzeichen für Überwässerung: Gelbe Blätter, Wurzelfäule
Ein häufiger Fehler ist zu häufiges Gießen. Bougainvilleen sind erstaunlich trockenheitstolerant und blühen oft besser, wenn sie leichtem Trockenstress ausgesetzt sind.
„Weniger ist mehr bei der Bewässerung der Bougainvillea. Ein leichter Trockenstress regt die Blütenbildung an – die Pflanze blüht aus Überlebensdrang, nicht aus Komfort.“
Düngung
Die richtige Düngung fördert gesundes Wachstum und reiche Blüte:
- Wachstumsphase: Alle 2-3 Wochen mit Blühpflanzendünger (höherer Phosphor- und Kaliumanteil)
- Ruheperiode: Keine Düngung von November bis Februar
- Düngerart: Flüssigdünger oder langsam freisetzende Düngestäbchen
- Dosierung: Eher schwächer als auf der Packung angegeben
Die folgende Tabelle zeigt einen optimalen Düngeplan für das ganze Jahr:
| Monat | Düngerhäufigkeit | Düngerart | Dosierung |
|---|---|---|---|
| März | 1x monatlich | Startdünger (NPK 10-15-10) | Halbe Dosierung |
| April-Mai | Alle 2 Wochen | Blühpflanzendünger (NPK 7-15-10) | Normale Dosierung |
| Juni-August | Alle 2-3 Wochen | Blühpflanzendünger (NPK 7-15-10) | Normale Dosierung |
| September | 1x monatlich | Kaliumbetonter Dünger (NPK 5-10-15) | Halbe Dosierung |
| Oktober | 1x | Kaliumbetonter Dünger (NPK 5-10-15) | Viertel Dosierung |
| November-Februar | Keine Düngung | – | – |
Schnitt und Formgebung
Regelmäßiger Schnitt ist wichtig für die Gesundheit und Blütenbildung:
- Hauptschnitt: Im späten Winter/frühen Frühjahr vor dem neuen Austrieb
- Formschnitt: Leichter Rückschnitt nach der Hauptblüte
- Radikaler Rückschnitt: Alle 3-4 Jahre um ein Drittel bis zur Hälfte zurückschneiden
- Entfernen: Abgestorbene und schwache Triebe jederzeit
Beim Schneiden sollten Sie immer scharfe, saubere Werkzeuge verwenden und Handschuhe tragen, da die Dornen der Bougainvillea sehr spitz sind.
Überwintern der Bougainvillea
Da die Bougainvillea nicht winterhart ist, muss sie in Mitteleuropa geschützt überwintert werden:
- Optimale Überwinterungstemperatur: 5-15°C
- Lichtbedarf: Heller Standort, aber weniger Sonnenstunden notwendig
- Bewässerung: Stark reduzieren, nur gießen, wenn die Erde vollständig ausgetrocknet ist
- Vorbereitung: Vor dem Einräumen Laub und schwache Triebe entfernen
- Ideale Überwinterungsorte: Ungeheizte Wintergärten, kühle Treppenhäuser, helle Keller
Eine kontrollierte Ruhephase im Winter ist wichtig für eine reiche Blüte im folgenden Jahr.
„Die Winterruhe ist für die Bougainvillea wie ein erholsamer Schlaf – sie sammelt Kraft für die explosive Blütenpracht des kommenden Jahres.“
Vermehrung der Bougainvillea

Es gibt verschiedene Methoden, um Bougainvilleen zu vermehren. Die erfolgreichsten sind:
Stecklingsvermehrung
Die Vermehrung durch Stecklinge ist die gängigste Methode:
- Zeitpunkt: Idealer Zeitraum ist Mai bis Juli
- Auswahl: Halbverholzte Triebe von 10-15 cm Länge wählen
- Vorbereitung: Untere Blätter entfernen, unteres Ende anschneiden
- Bewurzelung:
- Stecklinge in Anzuchterde oder Kokossubstrat stecken
- Warm (20-25°C) und hell, aber nicht in direkter Sonne aufstellen
- Mit Plastiktüte oder Glasglocke für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen
- Bewurzelung: Erfolgt nach etwa 3-6 Wochen
- Weiterpflege: Nach Bewurzelung allmählich abhärten und in normale Erde umsetzen
Absenker
Die Absenkermethode hat eine höhere Erfolgsquote:
- Einen biegsamen, jungen Zweig auswählen
- An einer Stelle leicht einritzen
- Den Zweig in die Erde eines nebenstehenden Topfes leiten und mit einem Draht fixieren
- Die Erde feucht halten
- Nach erfolgreicher Bewurzelung (3-6 Monate) vom Mutterstock abtrennen
Vermehrung durch Aussaat
Die Aussaat ist möglich, aber langwierig und weniger gebräuchlich:
- Samen im Frühjahr in Anzuchterde aussäen
- Bei 22-25°C warm halten
- Gleichmäßig feucht halten
- Keimung erfolgt nach 2-4 Wochen
- Jungpflanzen wachsen langsam und blühen erst nach mehreren Jahren
Krankheiten und Schädlinge
Obwohl Bougainvilleen relativ robust sind, können sie von verschiedenen Problemen betroffen sein:
Häufige Schädlinge
Spinnmilben:
- Symptome: Feine Gespinste, gelbliche Blätter, besonders bei trockener Luft
- Behandlung: Luftfeuchtigkeit erhöhen, regelmäßig mit Wasser absprühen, bei starkem Befall mit Neem-Öl behandeln
Weiße Fliege:
- Symptome: Kleine weiße Insekten auf der Blattunterseite, klebrige Rückstände
- Behandlung: Gelbtafeln aufhängen, Nützlinge (Schlupfwespen) einsetzen, bei starkem Befall mit Insektiziden behandeln
Schildläuse:
- Symptome: Braune Schilde auf Blättern und Stängeln, klebrige Rückstände
- Behandlung: Mechanisch entfernen, mit Alkohol abtupfen, bei starkem Befall systemische Insektizide verwenden
Krankheiten und physiologische Störungen
Wurzelfäule:
- Ursache: Überwässerung, schlechte Drainage
- Symptome: Welkende Blätter trotz feuchter Erde, braune, weiche Wurzeln
- Behandlung: Umtopfen in frische Erde mit guter Drainage, befallene Wurzeln entfernen
Blattflecken:
- Ursache: Pilzinfektionen, oft durch zu hohe Luftfeuchtigkeit
- Symptome: Braune oder schwarze Flecken auf den Blättern
- Behandlung: Befallene Blätter entfernen, Luftzirkulation verbessern, bei Bedarf mit Fungizid behandeln
Blattfall:
- Ursache: Standortwechsel, Zugluft, Temperaturschock
- Symptome: Plötzliches Abwerfen vieler Blätter
- Behandlung: Stabilere Umgebungsbedingungen schaffen, Stressfaktoren reduzieren
„Die Bougainvillea kommuniziert durch ihre Blätter – wenn sie fallen oder sich verfärben, erzählt sie von Stress oder Unwohlsein. Lernen Sie ihre Sprache zu verstehen, und sie wird Ihnen mit Blütenpracht danken.“
Besondere Verwendungsmöglichkeiten

Die Bougainvillea ist vielseitig einsetzbar und kann auf verschiedene Weise kultiviert werden:
Als Kletterpflanze
In warmen Regionen kann die Bougainvillea als spektakuläre Kletterpflanze eingesetzt werden:
- An Hauswänden mit Rankgittern
- Über Pergolen und Torbögen
- An Zäunen und Mauern
- Als natürlicher Sichtschutz
In kühleren Regionen kann sie im Sommer im Freien als Kletterpflanze genutzt und im Winter geschützt werden.
Als Kübelpflanze
Als Kübelpflanze ist die Bougainvillea sehr flexibel:
- Auf Terrassen und Balkonen
- Als Blickfang im Garten
- In Wintergärten und hellen Innenräumen
- Als mobile Dekoration für besondere Anlässe
Bonsai-Kultur
Die Bougainvillea eignet sich hervorragend für die Bonsai-Kultur:
- Ihre holzigen Stämme lassen sich gut formen
- Sie verträgt regelmäßigen Rückschnitt
- Die kleinen Blätter und farbigen Hochblätter wirken auch in Miniaturform spektakulär
- Sie reagiert gut auf die typischen Bonsai-Pflegetechniken
Hängende Formen
Einige Sorten eignen sich besonders gut für Ampeln und hängende Arrangements:
- Kompakte Sorten wie ‚Helen Johnson‘
- Sorten mit überhängendem Wuchs
- Speziell gezüchtete Hängeformen
„Die Bougainvillea ist ein Chamäleon unter den Zierpflanzen – sie passt sich verschiedensten Gestaltungskonzepten an und bringt immer ihre unverwechselbare Farbexplosion mit.“
Besonderheiten der Bougainvillea in der Gartengestaltung
Die Bougainvillea kann als gestalterisches Element in verschiedenen Gartenkonzepten eingesetzt werden:
Mediterraner Garten
In mediterranen Gartenkonzepten ist die Bougainvillea ein Klassiker:
- Kombination mit Oliven, Zypressen und Lavendel
- Als farbiger Kontrast zu weißen Mauern
- In Terrakotta-Gefäßen auf Terrassen und Innenhöfen
Tropischer Garten
Im tropischen Gartenstil harmoniert die Bougainvillea mit:
- Palmen und Bananengewächsen
- Hibiskus und anderen tropischen Blühpflanzen
- Wasserelementen und exotischen Akzenten
Moderne Gartengestaltung
Auch in modernen, reduzierten Gartenkonzepten kann die Bougainvillea eindrucksvoll wirken:
- Als Solitärpflanze in großen, schlichten Gefäßen
- In Kombination mit architektonischen Elementen
- Als lebendiger Farbakzent vor klaren Linien
Kulturelle Bedeutung und Geschichte

Die Bougainvillea hat in vielen Kulturen eine besondere Bedeutung:
Historische Bedeutung
Die Entdeckung und Verbreitung der Bougainvillea ist eng mit der Kolonialgeschichte und den großen Entdeckungsreisen verbunden. Von Südamerika aus verbreitete sie sich über die tropischen und subtropischen Regionen der ganzen Welt.
Symbolik
In verschiedenen Kulturen steht die Bougainvillea für:
- Leidenschaft und Lebensfreude
- Gastfreundschaft und Willkommen
- Schönheit und Anmut
- In einigen asiatischen Ländern auch für Glück und Wohlstand
„Die Bougainvillea verbindet Kontinente und Kulturen – wo immer sie wächst, erzählt sie Geschichten von Entdeckungen, Reisen und der menschlichen Faszination für natürliche Schönheit.“
Häufig gestellte Fragen zur Bougainvillea
Warum blüht meine Bougainvillea nicht?
Mehrere Faktoren können die Blüte behindern: Zu wenig Sonnenlicht ist der häufigste Grund – Bougainvilleen benötigen mindestens 5-6 Stunden direkte Sonne täglich. Auch übermäßiges Gießen und zu viel stickstoffbetonter Dünger fördern das Blattwachstum auf Kosten der Blüten. Ein leichter Trockenstress und phosphorreicher Dünger hingegen stimulieren die Blütenbildung. Zudem benötigen Bougainvilleen eine Ruheperiode im Winter mit kühleren Temperaturen (5-15°C), um im Folgejahr reich zu blühen.
Wie überwintere ich meine Bougainvillea richtig?
Bougainvilleen sollten an einem hellen, kühlen Ort bei Temperaturen zwischen 5-15°C überwintert werden. Reduzieren Sie das Gießen deutlich – nur wenn die Erde vollständig ausgetrocknet ist, sollten Sie sparsam gießen. Düngen Sie während der Winterruhe nicht. Vor dem Einräumen können Sie die Pflanze leicht zurückschneiden und abgestorbene Teile entfernen. Ideale Überwinterungsorte sind ungeheizte Wintergärten, helle Treppenhäuser oder kühle Räume mit ausreichend Licht. Achten Sie auf Schädlinge, die sich in der trockenen Heizungsluft gerne vermehren.
Kann ich meine Bougainvillea im Garten auspflanzen?
In Mitteleuropa ist die Bougainvillea nicht winterhart und verträgt keinen Frost. In Regionen mit mildem Klima (z.B. geschützte Lagen in Weinbaugebieten) können robuste Sorten mit gutem Winterschutz (Vlies, Reisig, Laubabdeckung) eventuell im Freien überleben, wenn die Temperaturen nicht unter -5°C fallen. Sicherer ist die Kultur als Kübelpflanze, die im Sommer im Garten steht und im Winter geschützt wird. In südlichen Ländern wie dem Mittelmeerraum gedeiht die Bougainvillea problemlos im Freiland.
Wie schneide ich eine Bougainvillea richtig?
Der Hauptschnitt erfolgt im späten Winter oder frühen Frühjahr vor dem neuen Austrieb. Dabei können Sie die Pflanze um bis zu ein Drittel zurückschneiden. Entfernen Sie dabei zuerst alle abgestorbenen und schwachen Triebe, dann formen Sie die Pflanze nach Ihren Wünschen. Tragen Sie dabei unbedingt dicke Handschuhe, da die Dornen sehr spitz sind. Nach der Hauptblüte im Sommer kann ein leichter Rückschnitt eine zweite Blüte anregen. Alle 3-4 Jahre ist ein radikalerer Verjüngungsschnitt empfehlenswert, bei dem Sie die Pflanze bis zur Hälfte zurückschneiden können.
Welche Erde ist für Bougainvilleen am besten geeignet?
Bougainvilleen bevorzugen durchlässige, leicht saure bis neutrale Böden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 7,0. Eine ideale Mischung besteht aus 2 Teilen hochwertiger Blumenerde, 1 Teil Perlit oder grobem Sand und 1 Teil reifem Kompost. Diese Mischung gewährleistet sowohl gute Drainage als auch ausreichende Nährstoffversorgung. Fertige Kakteen- oder Zitruserde kann ebenfalls verwendet werden. Wichtig ist, dass das Wasser gut abfließen kann, da Staunässe schnell zu Wurzelfäule führt. Beim Umtopfen sollte die neue Erde nur leicht angedrückt werden, um die Luftzirkulation zu erhalten.
