Die Akelei (Aquilegia) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und verzaubert mit ihren charakteristischen Spornblüten, die an kleine Glöckchen erinnern. Was diese Pflanzen besonders macht, ist ihre Vielseitigkeit – sie gedeihen in verschiedensten Gartensituationen, von sonnigen Beeten bis zu halbschattigen Waldgärten. Aus botanischer Sicht sind sie bemerkenswert anpassungsfähig, während Gartenliebhaber ihre Eleganz und relative Pflegeleichtigkeit schätzen. Naturschützer wiederum freuen sich über ihren Wert für heimische Bestäuber.
In diesem umfassenden Überblick erfahren Sie alles Wissenswerte über diese bezaubernden Stauden. Von der Artenvielfalt über Standortansprüche bis hin zu Pflege- und Vermehrungstipps – hier finden Sie praktische Anleitungen für die erfolgreiche Kultivierung in Ihrem eigenen Garten. Außerdem entdecken Sie traditionelle und moderne Verwendungsmöglichkeiten sowie inspirierende Kombinationsideen, die Ihren Garten in ein blühendes Paradies verwandeln werden.
Die faszinierende Welt der Akelei
Die Akelei gehört zu jenen Pflanzen, die trotz ihrer Schönheit oft unterschätzt werden. Mit etwa 70 Arten, die hauptsächlich in den gemäßigten Regionen der Nordhalbkugel beheimatet sind, bietet diese Gattung eine beeindruckende Vielfalt. Die filigrane Schönheit dieser Stauden hat Gärtner, Botaniker und Künstler gleichermaßen inspiriert.
Die Akelei ist wie ein Naturwunder im Miniaturformat – komplex in ihrer Struktur, perfekt in ihrer Funktion und von einer Schönheit, die man stundenlang betrachten kann.
Geschichte und kulturelle Bedeutung
Die Geschichte der Akelei reicht weit zurück. Schon im Mittelalter wurde sie in Klostergärten kultiviert, nicht nur wegen ihrer ästhetischen Qualitäten, sondern auch aufgrund ihrer vermeintlichen Heilkräfte. In der christlichen Symbolik stand die Akelei für den Heiligen Geist, da ihre Blütensporne an sieben niedersteigende Tauben erinnerten.
In der Volksmedizin fand die Pflanze Anwendung bei verschiedenen Beschwerden, obwohl heute bekannt ist, dass alle Pflanzenteile leicht giftig sind. Besonders in der Renaissance-Malerei taucht die Akelei häufig als Symbol für Fruchtbarkeit und Treue auf.
Die nordamerikanischen Ureinwohner nutzten einheimische Akelei-Arten für medizinische Zwecke und als Nahrungsergänzung. Die zerriebenen Samen wurden als Kopfschmerzmittel verwendet, während aus den Blüten ein süßer Nektar gewonnen wurde.
Botanische Merkmale und Wuchsform
Die typische Akelei präsentiert sich als horstig wachsende Staude mit einer Höhe zwischen 30 und 90 Zentimetern, je nach Art und Sorte. Die Blätter sind mehrfach gefiedert und erinnern an Frauenhaarfarn – ein dekoratives Element selbst außerhalb der Blütezeit.
Das herausragendste Merkmal sind jedoch zweifellos die Blüten. Diese bestehen aus fünf äußeren Blütenblättern (Sepalen) und fünf inneren, sporntragenden Kronblättern (Petalen). Die Sporne enthalten Nektar und dienen der Anlockung von Bestäubern, insbesondere langzüngigen Insekten wie Hummeln und Schwärmern.
Die Farbpalette der Akelei ist beeindruckend: Von reinem Weiß über Rosa, Rot und verschiedene Blautöne bis hin zu tiefem Violett reicht das Spektrum. Besonders reizvoll sind zweifarbige Sorten mit kontrastierenden Sepalen und Petalen.
Nach der Blüte entwickeln sich charakteristische, mehrfächrige Balgfrüchte, die bei Reife aufspringen und zahlreiche kleine, glänzend schwarze Samen entlassen. Diese Selbstaussaat trägt zur natürlichen Ausbreitung im Garten bei.
Beliebte Arten und Sorten der Akelei

Die Vielfalt innerhalb der Gattung Aquilegia ist beeindruckend. Hier stelle ich einige der beliebtesten Arten und Sorten vor, die sich besonders gut für den Garten eignen.
Heimische Arten
Aquilegia vulgaris (Gemeine Akelei) ist die in Europa heimische Art und bildet die Grundlage vieler Züchtungen. Sie erreicht eine Höhe von 60-80 cm und blüht in Blau-, Violett- oder Rosatönen. Die Wildform hat einen besonderen Wert für die heimische Insektenwelt und ist robuster als viele Zuchtformen.
Aquilegia alpina (Alpen-Akelei) stammt aus den europäischen Gebirgsregionen und besticht durch ihre intensiv blauen, größeren Einzelblüten. Mit 30-50 cm bleibt sie kompakter als A. vulgaris und eignet sich gut für Steingärten und Alpinarien.
Nordamerikanische Arten
Aquilegia canadensis (Kanadische Akelei) fällt durch ihre rot-gelben Blüten auf und wird etwa 60 cm hoch. Diese Art ist besonders attraktiv für Kolibris und hat sich in Nordamerika als wichtige Nektarquelle für diese Vögel etabliert.
Aquilegia caerulea (Rocky-Mountain-Akelei) beeindruckt mit großen, bis zu 12 cm breiten Blüten in Blau und Weiß. Die langen Sporne (bis zu 7 cm) sind ein charakteristisches Merkmal dieser Art, die aus den Gebirgsregionen Nordamerikas stammt.
Beliebte Hybriden und Züchtungen
Die ‚McKana-Hybriden‘ gehören zu den bekanntesten Akelei-Sorten. Diese großblumige Gruppe zeichnet sich durch lange Sporne und eine vielfältige Farbpalette aus. Sie werden etwa 70-90 cm hoch und blühen üppig.
Die ‚Barlow-Serie‘ präsentiert eine besondere Blütenform: Statt der typischen Spornblüten entwickeln diese Sorten gefüllte, pomponartige Blüten in verschiedenen Farben. Mit 60-70 cm Höhe sind sie stabile Beetstauden.
‚Nora Barlow‘ ist eine der bekanntesten Sorten mit gefüllten, rosa-grünen Blüten, die an kleine Röschen erinnern. Diese historische Sorte ist seit dem 17. Jahrhundert in Kultur und nach der Enkelin von Charles Darwin benannt.
Die kompakte ‚Winky-Serie‘ (30-45 cm) eignet sich hervorragend für den vorderen Beetbereich und Töpfe. Ihre aufrecht stehenden Blüten in verschiedenen Farben wirken wie kleine, nickende Gesichter.
Übersicht beliebter Akelei-Sorten
| Sorte/Art | Höhe | Blütenfarbe | Besonderheiten | Standort |
|---|---|---|---|---|
| Aquilegia vulgaris | 60-80 cm | Blau, Violett, Rosa | Heimische Art, robust | Halbschatten |
| ‚Nora Barlow‘ | 60-70 cm | Rosa-Grün | Gefüllte Blüten ohne Sporne | Sonne bis Halbschatten |
| ‚McKana-Hybriden‘ | 70-90 cm | Vielfältig | Lange Sporne, großblumig | Sonne bis Halbschatten |
| Aquilegia canadensis | 50-70 cm | Rot-Gelb | Attraktiv für Kolibris | Lichter Schatten |
| ‚Winky Double Red-White‘ | 30-45 cm | Rot-Weiß | Aufrecht stehende Blüten | Sonne bis Halbschatten |
| ‚Blue Barlow‘ | 60-70 cm | Dunkelblau | Gefüllte Blüten | Sonne bis Halbschatten |
| Aquilegia alpina | 30-50 cm | Intensives Blau | Alpine Art, kompakt | Sonne |
| ‚Crimson Star‘ | 60-80 cm | Rot-Weiß | Kontrastreich | Halbschatten |
Standortansprüche und optimale Wachstumsbedingungen

Die richtige Platzierung ist entscheidend für das Gedeihen der Akelei. Glücklicherweise sind diese Pflanzen recht anpassungsfähig, haben aber dennoch einige Vorlieben, die beachtet werden sollten.
Der ideale Standort
Die meisten Akelei-Arten bevorzugen einen halbschattigen Standort, der die natürlichen Bedingungen ihrer ursprünglichen Waldrandhabitate nachahmt. Dort erhalten sie morgens und abends Sonne, sind aber während der heißesten Tageszeit geschützt. In kühleren Regionen vertragen sie auch vollsonnige Plätze, solange der Boden nicht austrocknet.
Besonders gut gedeihen Akeleien unter lichten Gehölzen oder am Rand von Staudenbeeten, wo höhere Pflanzen ihnen etwas Schatten spenden. Alpine Arten wie A. alpina benötigen dagegen mehr Sonne, um ihre volle Blütenpracht zu entwickeln.
In der Natur wachsen Akeleien oft an Waldrändern und lichten Gehölzen – diese Bedingungen im Garten nachzuahmen, führt zu gesunden, üppig blühenden Pflanzen.
Bodenansprüche
Akeleien gedeihen am besten in einem lockeren, humosen und gut durchlässigen Boden. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da sie zu Wurzelfäule führen kann. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert (6,0-7,0) ist optimal.
Vor der Pflanzung sollte der Boden mit reifem Kompost oder gut verrottetem Laubhumus angereichert werden. Dies verbessert sowohl die Nährstoffversorgung als auch die Wasserspeicherfähigkeit, ohne dass der Boden zu schwer wird.
Schwere, lehmige Böden können durch die Zugabe von Sand oder feinem Kies verbessert werden, um die Drainage zu fördern. In sandigen Böden hilft die Einarbeitung von organischem Material, die Feuchtigkeit besser zu halten.
Klimatische Anforderungen
Die meisten Akelei-Arten sind erstaunlich winterhart (bis Zone 3-4) und überstehen Temperaturen bis -30°C ohne Probleme. Sie benötigen sogar eine Kälteperiode, um im Frühjahr optimal auszutreiben.
Während der Wachstumsphase schätzen sie moderate Temperaturen zwischen 15-25°C. Anhaltende Hitzeperioden können die Blütezeit verkürzen und die Pflanzen stressen, besonders wenn sie mit Trockenheit einhergehen.
Die Luftfeuchtigkeit sollte moderat sein. In sehr trockenen Regionen profitieren Akeleien von gelegentlichem Besprühen der Blätter, besonders während Hitzewellen.
Pflanzung und Pflege der Akelei
Mit der richtigen Pflanzung und Pflege entwickeln sich Akeleien zu langlebigen Gartenstauden, die Jahr für Jahr mit ihrer Blütenpracht erfreuen.
Der optimale Pflanzzeitpunkt
Der beste Zeitpunkt für die Pflanzung von Akeleien ist der frühe Herbst (September bis Mitte Oktober). Dies gibt den Pflanzen genügend Zeit, vor dem Winter ein gutes Wurzelsystem zu entwickeln. Alternativ kann auch im zeitigen Frühjahr (März bis April) gepflanzt werden.
Containerware kann theoretisch während der gesamten Vegetationsperiode gepflanzt werden, solange ausreichend gegossen wird. Dennoch sollten extreme Hitzeperioden im Hochsommer vermieden werden.
Pflanzanleitung Schritt für Schritt
Die richtige Pflanzung legt den Grundstein für gesunde, blühfreudige Akeleien:
🌱 Standort vorbereiten: Boden 25-30 cm tief lockern und mit Kompost anreichern
🌱 Pflanzabstand: Je nach Sorte 30-40 cm zwischen den einzelnen Pflanzen einhalten
🌱 Pflanzloch ausheben: Doppelt so breit und ebenso tief wie der Wurzelballen
🌱 Pflanze einsetzen: Auf gleicher Höhe wie im Topf, nicht zu tief!
🌱 Angießen: Nach dem Einpflanzen gründlich wässern, um Lufteinschlüsse zu beseitigen
In den ersten Wochen nach der Pflanzung sollte regelmäßig gegossen werden, bis die Pflanzen gut angewachsen sind.
Gießen und Düngen
Akeleien haben einen moderaten Wasserbedarf. Nach dem Anwachsen sind sie relativ trockenheitstolerant, sollten aber in längeren Trockenperioden zusätzlich bewässert werden. Besonders während der Knospen- und Blütenbildung ist eine gleichmäßige Feuchtigkeitsversorgung wichtig.
Beim Gießen gilt: Lieber seltener, dafür durchdringend gießen als häufig und oberflächlich. Morgendliches Gießen ist ideal, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.
Hinsichtlich der Düngung sind Akeleien genügsam. Eine Gabe von Kompost oder einem organischen Langzeitdünger im zeitigen Frühjahr ist in der Regel ausreichend. Übermäßige Stickstoffgaben sollten vermieden werden, da sie zu übermäßigem Blattwachstum auf Kosten der Blüten führen können.
Schnitt und Überwinterung
Nach der Blüte können die Blütenstände entfernt werden, um die Selbstaussaat zu kontrollieren und die Pflanzen zu einem kompakteren Wuchs anzuregen. Möchte man Samen gewinnen, lässt man einige Blütenstände stehen, bis die Samenkapseln reif sind.
Im Herbst können die Blätter, die oft von Mehltau befallen sind, bodennah zurückgeschnitten werden. Dies fördert im Frühjahr einen frischen Austrieb und reduziert den Krankheitsdruck.
Eine spezielle Winterabdeckung benötigen etablierte Akeleien nicht. In sehr kalten Regionen kann eine leichte Mulchschicht aus Laub oder Tannenreisig zum Schutz der Wurzeln aufgebracht werden.
Typische Probleme und ihre Lösungen
Echter Mehltau ist das häufigste Problem bei Akeleien. Die weißen Beläge auf den Blättern sehen unschön aus, sind aber selten lebensbedrohlich für die Pflanze. Vorbeugend hilft luftige Pflanzung und Vermeidung von Überkopfbewässerung. Befallene Blätter sollten entfernt und nicht auf dem Kompost entsorgt werden.
Blattläuse können gelegentlich die jungen Triebe und Knospen befallen. Bei geringem Befall reicht oft ein kräftiger Wasserstrahl. Alternativ können Nützlinge wie Marienkäfer gefördert oder Pflanzenjauchen aus Brennnessel eingesetzt werden.
Akeleiblattminierfliegen hinterlassen charakteristische helle Fraßgänge in den Blättern. Stark befallene Blätter sollten entfernt werden. Ein früher Rückschnitt nach der Blüte kann helfen, den Befall im nächsten Jahr zu reduzieren.
Vermehrung der Akelei

Die Vermehrung von Akeleien kann auf verschiedene Weisen erfolgen, wobei die Aussaat die natürlichste und erfolgversprechendste Methode darstellt.
Aussaat
Akeleien sind Kaltkeimer, deren Samen eine Kälteperiode benötigen, um die Keimruhe zu brechen. Die natürlichste Methode ist die Herbstaussaat direkt ins Freiland. Dabei werden die Samen einfach an der gewünschten Stelle dünn ausgestreut und nur leicht angedrückt, nicht mit Erde bedeckt, da Lichtkeimer.
Für die kontrollierte Anzucht eignet sich die Aussaat in Töpfen oder Saatschalen:
- Aussaatgefäße mit durchlässiger Anzuchterde füllen
- Samen dünn ausstreuen und nur leicht andrücken
- Mit Folie abdecken, um Feuchtigkeit zu halten
- Für 3-4 Wochen kühl stellen (4-8°C), z.B. im Kühlschrank
- Danach bei 15-18°C hell aufstellen
- Nach Erscheinen der ersten Keimblätter Folie entfernen
- Bei 2-4 echten Blättern pikieren
Die Keimung erfolgt unregelmäßig über einen Zeitraum von 2-8 Wochen. Die Jungpflanzen wachsen zunächst langsam und blühen meist erst im zweiten Jahr nach der Aussaat.
Die Natur hat für Akeleien einen perfekten Vermehrungszyklus geschaffen: Ihre Samen fallen im Sommer zu Boden, keimen im Herbst, überdauern als kleine Rosetten den Winter und entwickeln im zweiten Jahr ihre volle Blütenpracht.
Teilung
Obwohl Akeleien eine Pfahlwurzel bilden, können etablierte Pflanzen im zeitigen Frühjahr oder frühen Herbst vorsichtig geteilt werden. Dies ist besonders bei gefüllten Sorten sinnvoll, die nicht sortenecht aus Samen vermehrt werden können.
Beim Teilen sollte darauf geachtet werden, dass jedes Teilstück ausreichend Wurzelmasse und mindestens eine Blattknospe besitzt. Die frisch geteilten Pflanzen benötigen regelmäßige Bewässerung, bis sie wieder angewachsen sind.
Stecklinge
Die Vermehrung durch Stecklinge ist bei Akeleien weniger üblich, aber möglich. Im Frühsommer können junge Triebe als Stecklinge verwendet werden:
- 8-10 cm lange Triebspitzen ohne Blüten schneiden
- Untere Blätter entfernen
- In Stecklingserde oder Sand-Torf-Gemisch stecken
- Feucht und halbschattig halten
- Nach der Bewurzelung (3-4 Wochen) einzeln einpflanzen
Die Erfolgsquote bei Stecklingen ist niedriger als bei anderen Vermehrungsmethoden, kann aber bei wertvollen Sorten einen Versuch wert sein.
Verwendung im Garten und in der Floristik
Die vielseitige Akelei lässt sich wunderbar in verschiedenen Gartenszenarien einsetzen und bereichert auch Blumensträuße mit ihrer filigranen Schönheit.
Gestaltungsideen für den Garten
In naturnahen Gärten wirken Akeleien besonders harmonisch. Zwischen Gräsern und heimischen Wildstauden gepflanzt, schaffen sie ein ökologisch wertvolles Ensemble, das zahlreichen Insekten Nahrung bietet.
Im Staudenbeet bilden mittelhohe Akelei-Sorten eine perfekte zweite Ebene zwischen niedrigen Bodendeckern und höheren Stauden. Ihre filigrane Erscheinung schafft einen reizvollen Kontrast zu Pflanzen mit kräftigeren Blattformen wie Funkien oder Frauenmantel.
Steingärten und Alpinarien werden durch kompakte Alpine-Arten wie A. alpina bereichert, die zwischen Steinen ihre natürliche Heimat finden.
Im Waldgarten oder unter lichten Gehölzen fühlen sich die meisten Akelei-Arten besonders wohl. Hier können sie sich durch Selbstaussaat zu natürlich wirkenden Gruppen entwickeln.
Auch in Topfgärten machen sich kompakte Sorten wie die ‚Winky‘-Serie gut. In größeren Gefäßen kombiniert mit Frühlingsblühern und später austreibenden Stauden, sorgen sie für kontinuierliche Attraktivität auf Balkon oder Terrasse.
Ideale Begleitpflanzen
Harmonische Kombinationen entstehen mit:
- Frauenmantel (Alchemilla mollis): Die chartreusegrünen Blüten bilden einen wunderbaren Kontrast zu blauen und violetten Akeleien
- Funkien (Hosta): Ihre markanten Blätter ergänzen die filigrane Struktur der Akelei perfekt
- Storchschnabel (Geranium): Blüht zur gleichen Zeit und bietet ähnliche Standortansprüche
- Waldmeister (Galium odoratum): Als Bodendecker unter höheren Akelei-Sorten
- Farne: Ihre filigranen Wedel harmonieren mit dem feinen Laub der Akelei
- Zierlauch (Allium): Die kugeligen Blütenstände kontrastieren reizvoll mit den komplexen Akelei-Blüten
Schnittblumenverwendung
Als Schnittblumen bringen Akeleien eine besondere Leichtigkeit in Sträuße. Für eine längere Haltbarkeit sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Schnitt am frühen Morgen oder späten Abend
- Blütenstängel schräg anschneiden
- Sofort in sauberes, lauwarmes Wasser stellen
- Untere Blätter entfernen, die ins Wasser ragen würden
- Kühl aufstellen, nicht in direkte Sonne
In der Vase halten sich Akeleien etwa 5-7 Tage. Besonders schön wirken sie in natürlich arrangierten Wiesenblumensträußen zusammen mit Gräsern, Margeriten und Storchschnabel.
Historische und kulturelle Bedeutung der Akelei

Die Akelei hat im Laufe der Jahrhunderte eine reiche kulturelle Geschichte entwickelt und wurde in verschiedenen Kontexten symbolisch aufgeladen.
Symbolik und Bedeutung in verschiedenen Kulturen
In der mittelalterlichen Symbolik stand die Akelei für den Heiligen Geist. Die sieben Blütenblätter wurden mit den sieben Gaben des Heiligen Geistes assoziiert. Auf zahlreichen Gemälden religiöser Thematik findet sich die Akelei als symbolisches Element.
In der Volksmedizin verschiedener europäischer Kulturen galt die Akelei als Heilpflanze bei Leber- und Gallenbeschwerden. Trotz ihrer leichten Giftigkeit wurden Tees und Tinkturen hergestellt, die bei verschiedenen Leiden Anwendung fanden.
Die viktorianische Blumensprache ordnete der Akelei die Bedeutung von Torheit und Narrheit zu, aber auch von Entschlossenheit. Ein Strauß mit Akeleien konnte so eine komplexe Botschaft übermitteln.
In Nordamerika nutzten verschiedene indigene Völker einheimische Akelei-Arten für zeremonielle und medizinische Zwecke. Die Pflanze wurde mit Fruchtbarkeit und Liebesglück assoziiert.
Die Akelei in Kunst und Literatur
In der Malerei der Renaissance taucht die Akelei häufig auf religiösen Gemälden auf. Besonders bekannt ist Albrecht Dürers detaillierte Darstellung einer Akelei in seinem Aquarell von 1526, das die botanischen Details der Pflanze mit wissenschaftlicher Genauigkeit wiedergibt.
In der Gartenarchitektur wurde die Akelei seit dem Mittelalter in Klostergärten kultiviert und fand später Eingang in die formalen Gärten der Renaissance und die natürlicheren Landschaftsgärten des 18. und 19. Jahrhunderts.
Die Literatur greift gelegentlich die symbolische Bedeutung der Akelei auf. In Gedichten der Romantik steht sie oft für die Vergänglichkeit der Schönheit, aber auch für Wildheit und Naturverbundenheit.
Traditionelle Verwendungen
Neben ihrer Rolle als Zierpflanze wurde die Akelei in der Vergangenheit auf verschiedene Weise genutzt:
- Aus den Blüten wurde ein blauer Farbstoff für Tinte gewonnen
- Die Samen dienten zerrieben als Gewürz für Speisen (trotz ihrer leichten Giftigkeit)
- In der Volksmedizin fand die Pflanze Anwendung bei Hauterkrankungen und zur Wundheilung
- Als Räucherpflanze sollte sie böse Geister fernhalten
Diese traditionellen Anwendungen sind heute größtenteils in Vergessenheit geraten, da sicherere und wirksamere Alternativen zur Verfügung stehen.
Akeleien für spezielle Gartensituationen
Je nach Gartengegebenheiten können unterschiedliche Akelei-Arten und -Sorten besonders gut zur Geltung kommen.
Akeleien für schattige Bereiche
Viele Akelei-Arten stammen ursprünglich aus Waldgebieten und sind daher ideal für schattige bis halbschattige Gartenbereiche. Besonders gut eignen sich:
- Aquilegia vulgaris: Die heimische Art kommt natürlicherweise in lichten Wäldern vor
- ‚Blue Barlow‘: Die gefüllten blauen Blüten leuchten im Schatten besonders intensiv
- Aquilegia canadensis: Die rot-gelben Blüten bringen Farbe in dunklere Bereiche
Diese Sorten gedeihen gut unter Bäumen oder an der Nordseite von Gebäuden, wo viele andere Blühpflanzen versagen. Sie kombinieren sich hervorragend mit Funkien, Farnen und Waldstauden wie Salomonsiegel.
Akeleien für Steingärten und Alpinenbeete
Für felsige, gut drainierte Standorte eignen sich besonders die kompakteren Arten:
- Aquilegia alpina: Die Alpen-Akelei mit ihren intensiv blauen Blüten wird nur 30-40 cm hoch
- Aquilegia flabellata ‚Mini Star‘: Eine Zwergform mit nur 15-20 cm Höhe und violett-weißen Blüten
- Aquilegia pyrenaica: Die seltene Pyrenäen-Akelei bleibt ebenfalls kompakt und liebt kalkhaltige Böden
Diese Arten benötigen mehr Sonne als ihre waldbewohnenden Verwandten und vertragen auch trockenere Bedingungen, solange der Boden durchlässig ist.
Akeleien für Naturgärten und Wildblumenwiesen
In naturnahen Gartenbereichen können sich Akeleien durch Selbstaussaat etablieren und mit der Zeit malerische Gruppen bilden:
- Aquilegia vulgaris in ihrer Wildform: Ideal für heimische Insekten und natürliche Vergesellschaftung
- Aquilegia chrysantha: Die langspornige, gelbe Akelei blüht später und länger als andere Arten
- Einfachblühende Sorten der McKana-Hybriden: Bieten Nektar und Pollen für Insekten
Für Wildblumenwiesen eignen sich besonders die heimischen Arten, die sich harmonisch in die natürliche Pflanzengesellschaft einfügen und ökologisch wertvoll sind.
Akeleien für Töpfe und Kübel
Nicht jeder hat einen großen Garten, aber auch auf Balkon oder Terrasse können Akeleien Freude bereiten:
- ‚Winky‘-Serie: Kompakte Wuchshöhe von 30-45 cm, aufrechte Blüten in verschiedenen Farben
- ‚Little Lanterns‘: Kompakte Form von A. canadensis mit rot-gelben Blüten, 30-40 cm
- ‚Clementine‘-Serie: Gefüllte Blüten ohne Sporne auf kompakten Pflanzen, 30-45 cm
Für die Topfkultur sollte nährstoffreiche, aber durchlässige Erde verwendet werden. Die Gefäße benötigen ausreichend Drainage-Löcher und sollten nicht zu klein sein (mindestens 20 cm Durchmesser).
Pflege im Jahresverlauf

Die Pflege der Akelei variiert mit den Jahreszeiten. Hier ein Überblick über die wichtigsten Pflegemaßnahmen im Laufe des Gartenjahres.
Frühling
Der Frühling ist die Hauptsaison für Akeleien:
- März: Altes Laub entfernen, wenn dies nicht schon im Herbst geschehen ist
- April: Leichte Kompostgabe um die Pflanzen herum einarbeiten
- Mai: Hauptblütezeit beginnt, regelmäßiges Gießen bei Trockenheit
- Juni: Verblühte Blütenstände entfernen, wenn keine Selbstaussaat gewünscht ist
Im Frühjahr zeigen sich auch die ersten Jungpflanzen aus Selbstaussaat. Unerwünschte Sämlinge können jetzt leicht entfernt oder umgepflanzt werden.
Sommer
Im Sommer geht es hauptsächlich um Samenernte und Pflege nach der Blüte:
- Juli: Samenkapseln reifen, bei Bedarf ernten
- August: Bei starkem Mehltaubefall Laub zurückschneiden
- Regelmäßiges Wässern bei anhaltender Trockenheit
Nach dem Rückschnitt im Sommer bilden viele Akeleien eine neue Blattrosette, die frisch und gesund aussieht und die Grundlage für das nächste Blütenjahr bildet.
Herbst
Der Herbst ist ideal für Neupflanzungen und Vorbereitungen auf den Winter:
- September/Oktober: Beste Zeit zum Pflanzen neuer Akeleien
- Oktober: Samen an gewünschten Stellen aussäen
- November: Bei Bedarf Laub zurückschneiden, um Pilzkrankheiten vorzubeugen
Eine leichte Mulchschicht aus Laub oder Kompost schützt die Pflanzen vor extremen Temperaturschwankungen im Winter.
Winter
Im Winter benötigen etablierte Akeleien kaum Pflege:
- Dezember-Februar: Ruhezeit, kein Schnitt oder Dünger nötig
- Bei Topfpflanzen auf ausreichenden Frostschutz achten
Die Kälteperiode ist wichtig für die Blütenbildung im folgenden Jahr und sollte nicht durch zu warme Überwinterung (z.B. im Haus) unterbrochen werden.
Krankheiten, Schädlinge und Pflanzenschutz
Obwohl Akeleien relativ robust sind, können sie von einigen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Ein natürlicher Pflanzenschutz hilft, diese Probleme in Grenzen zu halten.
Häufige Krankheiten und ihre Behandlung
Echter Mehltau ist das häufigste Problem bei Akeleien. Der weiße, mehlige Belag auf den Blättern tritt besonders bei feucht-warmer Witterung und schlechter Luftzirkulation auf. Vorbeugend hilft:
- Luftige Pflanzung
- Gießen am Morgen, ohne die Blätter zu benetzen
- Regelmäßige Kontrolle und frühzeitiges Entfernen befallener Blätter
Bei starkem Befall kann ein Rückschnitt der Pflanze bis auf wenige Zentimeter über dem Boden helfen. Die neu austreibenden Blätter sind oft gesünder.
Blattfleckenkrankheiten zeigen sich als braune oder schwarze Flecken auf den Blättern. Sie werden durch verschiedene Pilze verursacht und begünstigt durch:
- Überkopfbewässerung
- Zu dichte Pflanzung
- Staunässe
Die Behandlung erfolgt ähnlich wie bei Mehltau durch verbesserte Kulturbedingungen und Entfernen befallener Pflanzenteile.
Typische Schädlinge und ihre Bekämpfung
Blattläuse befallen oft die jungen Triebe und Knospen im Frühjahr. Sie können mit sanften Methoden bekämpft werden:
- Abspritzen mit scharfem Wasserstrahl
- Förderung natürlicher Feinde wie Marienkäfer und Florfliegen
- Bei stärkerem Befall Einsatz von Pflanzenseifenlösung
Akeleiblattminierfliegen (Phytomyza aquilegiae) sind spezialisierte Schädlinge, deren Larven charakteristische helle, geschlängelte Gänge in den Blättern fressen. Gegenmittel:
- Befallene Blätter entfernen und vernichten (nicht kompostieren!)
- Früher Rückschnitt nach der Blüte kann den Befalldruck im Folgejahr reduzieren
- Bodenabdeckung mit Vlies im Frühjahr, um das Schlüpfen der Fliegen zu verhindern
Schnecken können junge Triebe schädigen. Schutzmaßnahmen umfassen:
- Schneckenbarrieren aus Kupferband oder -granulat
- Regelmäßiges Absammeln
- Förderung natürlicher Feinde wie Igel und Laufkäfer
Natürlicher Pflanzenschutz
Ein gesunder Garten mit vielfältigen Pflanzen ist die beste Vorbeugung gegen Schädlinge und Krankheiten. Folgende Maßnahmen unterstützen die natürliche Widerstandskraft der Akeleien:
- Standortgerechte Pflanzung für optimale Wachstumsbedingungen
- Regelmäßige, aber maßvolle Versorgung mit Nährstoffen
- Förderung der Bodengesundheit durch Kompostgaben
- Mischkultur mit aromatischen Kräutern wie Lavendel oder Thymian, die Schädlinge fernhalten können
- Ansiedlung von Nützlingen durch Insektenhotels und naturnahe Gartenbereiche
Gesunde Pflanzen an passenden Standorten entwickeln eine natürliche Widerstandskraft gegen Schädlinge und Krankheiten – die beste Prävention ist immer eine standortgerechte Kultur.
Akelei in der ökologischen Gartengestaltung

Die Akelei ist nicht nur eine ästhetische Bereicherung, sondern auch ein ökologisch wertvolles Element im naturnahen Garten.
Bedeutung für Bestäuber und Insekten
Akeleien gehören zu den besonders insektenfreundlichen Gartenpflanzen. Ihre komplexen Blüten mit den langen Nektarspornen haben sich in Koevolution mit spezialisierten Bestäubern entwickelt. Besonders langzüngige Insekten wie Hummeln und Taubenschwänzchen profitieren von ihrem Nektar.
Die nordamerikanischen Arten wie Aquilegia canadensis sind in ihrer Heimat wichtige Nektarquellen für Kolibris, während in Europa verschiedene Hummelarten die Hauptbestäuber sind. Interessanterweise haben einige Hummeln gelernt, die Blüten seitlich anzubeißen, um direkt an den Nektar zu gelangen – ein faszinierendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit der Natur.
Neben Nektar bieten Akeleien auch Pollen für verschiedene Wildbienen und dienen als Nahrungspflanzen für die Raupen einiger Schmetterlingsarten.
Rolle im naturnahen Garten
Im naturnahen Garten übernehmen Akeleien mehrere wichtige Funktionen:
- Als mittelhohe Stauden schließen sie die Lücke zwischen Bodendeckern und höheren Pflanzen
- Durch ihre Selbstaussaat entstehen natürlich wirkende Pflanzengemeinschaften
- Sie gedeihen in Bereichen, wo andere Blühpflanzen Schwierigkeiten haben, z.B. unter lichten Gehölzen
- Ihre frühe Blütezeit bereichert den Garten in einer Phase, in der noch nicht viele Stauden blühen
Besonders wertvoll sind die heimischen Arten wie Aquilegia vulgaris, die optimal an die lokale Insektenfauna angepasst sind.
Nachhaltige Kultivierung
Die nachhaltige Kultivierung von Akeleien im eigenen Garten umfasst folgende Aspekte:
- Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel, die Nützlinge schädigen könnten
- Förderung der Selbstaussaat für natürliche Vermehrung und genetische Vielfalt
- Sammeln eigener Samen statt ständigem Neukauf von Pflanzen
- Kombination mit heimischen Wildstauden für ökologisch wertvolle Pflanzengemeinschaften
Eine besondere Rolle spielen Akeleien in der Permakultur, wo sie als mehrjährige, sich selbst erhaltende Pflanzen geschätzt werden, die mit minimalem Pflegeaufwand auskommen und gleichzeitig ökologischen Nutzen bringen.
Fortgeschrittene Kulturtechniken
Für Gartenliebhaber, die tiefer in die Kultivierung von Akeleien einsteigen möchten, gibt es einige fortgeschrittene Techniken und Aspekte zu beachten.
Kreuzung und Züchtung eigener Sorten
Die Kreuzung verschiedener Akelei-Arten und -Sorten ist relativ einfach und kann zu interessanten neuen Farbkombinationen führen. Für gezielte Kreuzungen geht man wie folgt vor:
- Mutterblüte im Knospenstadium mit einem kleinen Beutel abdecken
- Sobald sich die Blüte öffnet, die eigenen Staubblätter vorsichtig entfernen
- Pollen der gewünschten Vatersorte mit einem feinen Pinsel auf die Narbe übertragen
- Blüte wieder abdecken, um unerwünschte Bestäubung zu verhindern
- Nach erfolgreicher Bestäubung entwickelt sich eine Samenkapsel
- Samen separat ernten und im nächsten Jahr aussäen
Zu beachten ist, dass die Nachkommen oft variabel ausfallen und mehrere Generationen selektiver Zucht nötig sein können, um eine stabile neue Sorte zu entwickeln.
Spezialisierte Pflegetechniken für Sammler
Sammler seltener Akelei-Arten und -Sorten wenden oft besondere Techniken an, um ihre Pflanzen optimal zu kultivieren:
- Handbestäubung zur Sicherung sortenechter Nachzucht
- Isolation verschiedener Sorten, um unerwünschte Kreuzungen zu vermeiden
- Stratifikation der Samen unter kontrollierten Bedingungen für optimale Keimraten
- Schutz vor extremen Wetterbedingungen durch Abdeckungen oder temporäre Überdachungen
Übersicht der beliebtesten Akelei-Hybriden und ihrer Eigenschaften
| Hybride/Serie | Elternarten | Höhe | Blütenfarben | Besondere Eigenschaften | Blütezeit |
|---|---|---|---|---|---|
| McKana-Hybriden | A. caerulea u.a. | 70-90 cm | Vielfältig | Große Blüten, lange Sporne | Mai-Juni |
| Barlow-Serie | A. vulgaris | 60-70 cm | Blau, Rot, Weiß, Rosa | Gefüllte Blüten ohne Sporne | Mai-Juni |
| Winky-Serie | A. vulgaris u.a. | 30-45 cm | Vielfältig | Aufrechte Blüten, kompakt | Mai-Juni |
| Songbird-Serie | A. caerulea u.a. | 50-70 cm | Pastellfarben | Große Blüten, zweifarbig | Mai-Juni |
| Origami-Serie | Verschiedene | 40-50 cm | Vielfältig | Lange Blütezeit, aufrechte Blüten | Mai-Juli |
| Crimson Star | A. canadensis × A. chrysantha | 60-80 cm | Rot-Weiß | Kontrastreich, langspornig | Mai-Juni |
| Swan-Serie | Verschiedene | 45-60 cm | Zweifarbig mit Weiß | Große Blüten, robuster Wuchs | Mai-Juni |
| Clementine-Serie | A. vulgaris | 30-45 cm | Vielfältig | Gefüllt, kompakt, für Töpfe geeignet | Mai-Juni |
Häufig gestellte Fragen zur Akelei
Wann ist die beste Zeit zum Pflanzen von Akeleien?
Die optimale Pflanzzeit für Akeleien ist der frühe Herbst (September bis Mitte Oktober) oder das zeitige Frühjahr (März bis April). Im Herbst gepflanzte Akeleien können vor dem Winter noch gut einwurzeln und im folgenden Frühjahr kräftiger austreiben. Containerpflanzen können theoretisch während der gesamten Vegetationsperiode gepflanzt werden, wenn für ausreichend Wasser gesorgt wird.
Wie verhindere ich, dass sich Akeleien zu stark selbst aussäen?
Um die Selbstaussaat zu kontrollieren, sollten die verblühten Blütenstände abgeschnitten werden, bevor die Samenkapseln aufplatzen. Dies erfolgt am besten, sobald die Blütenblätter abgefallen sind. Alternativ können Sie einige Samenstände zur Reife kommen lassen und die Samen gezielt dort aussäen, wo Sie neue Pflanzen wünschen. Junge Sämlinge lassen sich im Frühjahr leicht erkennen und bei Bedarf entfernen oder umpflanzen.
Sind Akeleien giftig?
Ja, alle Teile der Akelei enthalten Giftstoffe, insbesondere Cyanogene Glykoside. Die Konzentration ist jedoch relativ gering, sodass ein zufälliger Kontakt oder das Berühren der Pflanzen unbedenklich ist. Bei Verschlucken größerer Mengen können Vergiftungserscheinungen auftreten. Halten Sie kleine Kinder daher von den Pflanzen fern und waschen Sie nach der Gartenarbeit mit Akeleien die Hände. Für Haustiere, besonders Katzen und Hunde, können die Pflanzen ebenfalls giftig sein.
Warum bekommen meine Akeleien weißen Belag auf den Blättern?
Der weiße Belag ist höchstwahrscheinlich Echter Mehltau, eine Pilzerkrankung, die besonders bei feucht-warmem Wetter und schlechter Luftzirkulation auftritt. Vorbeugend hilft eine luftige Pflanzung und das Vermeiden von Überkopfbewässerung. Bei Befall können die betroffenen Blätter entfernt werden. Bei starkem Befall kann ein Rückschnitt bis auf wenige Zentimeter über dem Boden sinnvoll sein – die Pflanze treibt dann meist mit gesünderem Laub wieder aus.
Wie lange leben Akeleien?
Akeleien sind kurzlebige Stauden mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 3-4 Jahren. Durch ihre reichliche Selbstaussaat erhalten sie sich jedoch oft über viele Jahre im Garten, sodass immer wieder neue Pflanzen nachwachsen. Um die Lebensdauer einzelner Pflanzen zu verlängern, hilft das Entfernen der verblühten Blütenstände, was die Energiereserven der Pflanze schont. Auch ein guter Standort und optimale Pflegebedingungen können die Lebensdauer etwas verlängern.
Warum blühen meine Akeleien nicht?
Mehrere Faktoren können dazu führen, dass Akeleien nicht oder nur spärlich blühen:
- Zu schattiger Standort: Selbst schattentolerante Akeleien benötigen einige Stunden Licht für gute Blütenbildung
- Übermäßige Stickstoffdüngung: Fördert das Blattwachstum auf Kosten der Blüten
- Zu junge Pflanzen: Aus Samen gezogene Akeleien blühen oft erst im zweiten Jahr
- Zu trockene Bedingungen während der Knospenbildung
- Starker Schneckenbefall, der die Blütenknospen schädigt
Kann ich Akeleien in Töpfen kultivieren?
Ja, besonders kompakte Sorten wie die ‚Winky‘- oder ‚Clementine‘-Serie eignen sich gut für die Topfkultur. Verwenden Sie Gefäße mit mindestens 20 cm Durchmesser und guter Drainage. Die Erde sollte nährstoffreich, aber durchlässig sein. Im Topf benötigen Akeleien regelmäßigere Bewässerung als im Garten. Im Winter sollten die Töpfe geschützt werden, da die Wurzeln in Gefäßen anfälliger für Frost sind als im Freiland.
Wie sammle und lagere ich Akelei-Samen richtig?
Um Akelei-Samen zu sammeln, warten Sie, bis die Samenkapseln eine bräunliche Färbung annehmen und sich an der Spitze zu öffnen beginnen. Schneiden Sie die ganzen Kapseln ab und lassen Sie sie in einer Papiertüte vollständig trocknen. Die kleinen, schwarzen Samen fallen dann von selbst aus. Reinigen Sie die Samen von Pflanzenresten und lagern Sie sie an einem kühlen, trockenen Ort in beschrifteten Papiertüten oder Gläsern. Gut getrocknete und gelagerte Akelei-Samen bleiben 2-3 Jahre keimfähig.
Welche Akelei-Arten sind besonders bienenfreundlich?
Besonders wertvoll für Bienen und andere Bestäuber sind einfachblühende Arten und Sorten mit zugänglichem Nektar. Dazu gehören:
- Aquilegia vulgaris (Gemeine Akelei) in ihrer Wildform
- Aquilegia canadensis (Kanadische Akelei)
- Aquilegia chrysantha (Goldakelei)
- Einfachblühende Sorten der McKana-Hybriden
Gefüllte Sorten wie die Barlow-Serie sind weniger insektenfreundlich, da der Nektar für die Bestäuber schwerer zugänglich ist.
Wie unterscheide ich Akelei-Sämlinge von Unkraut?
Junge Akelei-Sämlinge sind an ihren charakteristischen ersten Blättern (Keimblättern) erkennbar, die oval und ganzrandig sind. Die darauf folgenden echten Blätter zeigen bereits die typische mehrfach gefiederte Form, die an Frauenhaarfarn erinnert. Die Blättchen haben eine bläulich-grüne Färbung und einen leicht gewellten Rand. Im Zweifelsfall können Sie einen verdächtigen Sämling stehen lassen, bis er besser identifizierbar ist – Akeleien wachsen anfangs relativ langsam.
