Die farbenfrohe Bougainvillea ist ein echtes Highlight auf Balkon und Terrasse. Damit die exotische Schönheit auch im nächsten Jahr wieder prächtig blüht, ist eine richtige Überwinterung unverzichtbar. Viele Gartenfreunde stehen vor der Herausforderung, die empfindliche Pflanze sicher durch die kalten Monate zu bringen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Bougainvillea optimal auf die Winterzeit vorbereiten und pflegen.
Warum Bougainvillea im Winter besonderen Schutz braucht
Bougainvillea stammt ursprünglich aus den tropischen und subtropischen Regionen Südamerikas. Dort ist sie ganzjährig milde Temperaturen und viel Licht gewöhnt. In Mitteleuropa hingegen können die Winter sehr kalt werden, was für Bougainvillea eine echte Belastungsprobe darstellt. Die Pflanze verträgt keine Minusgrade und kann bereits bei Temperaturen um den Gefrierpunkt Schaden nehmen.
Ein ungeschützter Standort im Freien führt daher schnell zu Erfrierungen an Trieben und Wurzeln. Besonders problematisch ist dabei nicht nur die Kälte, sondern auch die Nässe, die den Wurzelballen schädigen kann. Ohne geeignete Schutzmaßnahmen droht die Bougainvillea einzugehen, bevor der nächste Frühling beginnt.
Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig Vorkehrungen zu treffen und die Pflanze in ein geeignetes Winterquartier zu bringen. Nur so ist sichergestellt, dass sie die kalte Jahreszeit unbeschadet übersteht. Mit der richtigen Vorbereitung kann die Bougainvillea ihre volle Pracht im nächsten Sommer erneut entfalten.
Die Überwinterung ist also ein entscheidender Faktor für die Langlebigkeit und Blühfreude dieser besonderen Pflanze. Wer jetzt sorgfältig handelt, wird mit einer gesunden, kräftigen Bougainvillea belohnt.
Der ideale Standort für Bougainvillea im Winterquartier
Der perfekte Überwinterungsplatz für Bougainvillea ist hell und frostfrei. Am besten eignet sich ein unbeheizter Wintergarten, ein helles Treppenhaus oder ein frostgeschütztes Gewächshaus. Auch ein kühler, aber nicht zu kalter Raum mit ausreichend Tageslicht kann passend sein.
Direktes Sonnenlicht ist im Winter nicht zwingend notwendig, aber je heller der Standort, desto besser bleibt die Pflanze in Form. Ein Fensterplatz ist oft ideal, solange keine kalte Zugluft die Bougainvillea trifft. Auch auf starke Temperaturschwankungen sollte geachtet werden, da diese die Pflanze zusätzlich stressen.
Feuchte Kellerräume oder dunkle Abstellkammern sind hingegen ungeeignet. Dort leidet die Bougainvillea rasch unter Lichtmangel, was zu Blattverlust oder Pilzbefall führen kann. Im schlimmsten Fall treibt die Pflanze im Frühjahr nicht mehr richtig aus.
Vor dem Einräumen ins Winterquartier empfiehlt es sich, die Bougainvillea gründlich auf Schädlinge zu kontrollieren und abgestorbene oder kranke Pflanzenteile zu entfernen. So werden mögliche Probleme bereits im Vorfeld minimiert.
Die optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit beachten

Bougainvillea benötigt während der Winterruhe deutlich kühlere Temperaturen als im Sommer. Idealerweise liegt die Temperatur im Winterquartier zwischen 8°C und 12°C. Zu warme Räume regen das Wachstum an, was bei Lichtmangel zu langen, schwachen Trieben führen kann.
Die Luftfeuchtigkeit sollte moderat sein, also weder zu trocken noch zu feucht. Ein Wert um die 50-60 Prozent ist optimal. In trockenen Innenräumen hilft es, eine Schale Wasser neben die Pflanze zu stellen oder gelegentlich mit kalkarmem Wasser zu besprühen. Zu hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt hingegen Schimmel und Pilzkrankheiten.
Bei Temperaturen unter 5°C besteht die Gefahr, dass die Bougainvillea Frostschäden erleidet oder sogar eingeht. Ein Thermometer im Winterquartier ist daher sehr hilfreich, um die Bedingungen stets im Auge zu behalten und gegebenenfalls zu reagieren.
Auch Zugluft und plötzliche Temperatursprünge sind zu vermeiden. Die Pflanze sollte möglichst konstanten Bedingungen ausgesetzt sein, um Stress zu vermeiden und ihre Überlebenschancen zu erhöhen.
Bougainvillea vor Schädlingen und Krankheiten schützen
Im Winterquartier ist die Bougainvillea anfällig für verschiedene Schädlinge wie Spinnmilben, Schildläuse und Weiße Fliegen. Diese finden in den warmen, trockenen Innenräumen ideale Bedingungen vor. Regelmäßige Kontrollen sind daher unerlässlich, um einen Befall frühzeitig zu erkennen.
Ein Befall lässt sich oft durch das Abwischen der Blätter mit einem feuchten Tuch oder durch den Einsatz von biologischen Spritzmitteln bekämpfen. Wichtig ist, die Pflanze möglichst schonend zu behandeln, um sie nicht zusätzlich zu schwächen.
Neben Schädlingen können auch Pilzkrankheiten Probleme bereiten, insbesondere wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist oder sich Staunässe bildet. Gelbe oder braune Flecken auf den Blättern sind ein Warnsignal und sollten ernst genommen werden.
Vorbeugend hilft es, das Winterquartier regelmäßig zu lüften und abgefallene Blätter zu entfernen. Eine aufmerksame Pflege während der Wintermonate sorgt dafür, dass die Bougainvillea gesund bleibt und im Frühjahr kräftig austreiben kann.
Richtig gießen und düngen während der Winterruhe
Während der Winterruhe benötigt die Bougainvillea deutlich weniger Wasser als in der Wachstumszeit. Das Substrat sollte zwischen den Wassergaben gut abtrocknen, Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Ein Zuviel an Wasser schadet den Wurzeln und fördert Fäulnis.
Etwa alle zwei bis drei Wochen kann vorsichtig gegossen werden, abhängig von der Temperatur und dem Standort. Die Pflanze darf keinesfalls komplett austrocknen, aber der Wurzelballen soll nur leicht feucht bleiben. Am besten prüft man mit dem Finger, ob noch Feuchtigkeit vorhanden ist.
Auf Düngergaben sollte in den Wintermonaten komplett verzichtet werden. Die Bougainvillea befindet sich in einer Ruhephase und benötigt keine zusätzlichen Nährstoffe. Erst mit dem Neuaustrieb im Frühjahr kann wieder langsam mit der Düngung begonnen werden.
Durch die richtige Gieß- und Düngepraxis bleibt die Bougainvillea gesund und kann ihre Kraft für einen kräftigen Austrieb im nächsten Frühjahr sammeln.
Tipps für das erfolgreiche Auswintern im Frühling
Mit den ersten wärmeren Tagen im Frühjahr beginnt für die Bougainvillea die Zeit des Erwachens. Bevor die Pflanze jedoch wieder ins Freie darf, sollte sie langsam an die veränderten Bedingungen gewöhnt werden. Ein zu schneller Temperatur- oder Lichtwechsel kann Stress verursachen.
Zunächst empfiehlt es sich, die Bougainvillea an einen etwas wärmeren und helleren Platz zu stellen, etwa ans Fenster oder in den Wintergarten. Erst wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, kann sie schrittweise ins Freie umziehen.
In dieser Phase beginnt man auch wieder langsam mit dem Düngen und erhöht die Wassergaben, sobald die Pflanze neue Triebe bildet. Alte und abgestorbene Zweige können jetzt zurückgeschnitten werden, um das Wachstum zu fördern.
Das Auswintern mit Geduld und Sorgfalt sorgt dafür, dass sich die Bougainvillea schnell an die neue Saison anpasst und schon bald wieder mit einer reichen Blütenfülle begeistert.
Die erfolgreiche Überwinterung der Bougainvillea erfordert etwas Aufmerksamkeit, ist aber mit den richtigen Maßnahmen gut zu meistern. Wer Standort, Temperatur, Pflege und Schutz vor Schädlingen beachtet, wird im nächsten Sommer mit gesunden, üppig blühenden Pflanzen belohnt. So bleibt die Bougainvillea Jahr für Jahr ein farbenfroher Blickfang im Garten oder auf dem Balkon.
