Die Dattelpflaume, botanisch als Diospyros bekannt, gehört zur Familie der Ebenholzgewächse und stammt ursprünglich aus Ostasien. Es gibt verschiedene Perspektiven zu betrachten: Für manche ist sie ein exotisches Superfood mit beeindruckenden gesundheitlichen Vorteilen, für andere ein dekorativer Baum mit atemberaubender Herbstfärbung, und wieder andere schätzen sie als pflegeleichte Alternative zu anspruchsvolleren Obstarten. Alle diese Sichtweisen haben ihre Berechtigung und zeigen die Vielseitigkeit dieser besonderen Pflanze.
In den folgenden Abschnitten nehme ich dich mit auf eine Entdeckungsreise durch die Welt der Dattelpflaume. Du erfährst alles über die verschiedenen Sorten, die optimale Pflanzung, fachgerechten Schnitt und die richtige Pflege. Außerdem teile ich praktische Tipps aus eigener Erfahrung, damit du bald deine eigenen köstlichen Dattelflpflaumen ernten kannst. Tauche ein in die faszinierende Welt dieses besonderen Obstgehölzes und entdecke, warum immer mehr Gartenfreunde die Dattelpflaume für sich entdecken.
Die Faszination der Dattelpflaume

Die Dattelpflaume, auch Kakipflaume oder Sharonfrucht genannt, verzaubert nicht nur mit ihrem außergewöhnlichen Geschmack, sondern auch mit ihrer interessanten Geschichte. Ursprünglich aus China stammend, hat sie über Jahrhunderte hinweg ihren Weg in Gärten rund um den Globus gefunden. Besonders die Sorte Diospyros kaki erfreut sich in Europa wachsender Beliebtheit.
Die Dattelpflaume ist nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch ein Fest für die Augen – besonders im Herbst, wenn sich die Blätter in leuchtendes Orange verfärben und die orangen Früchte wie kleine Laternen am kahlen Baum hängen.
Was viele nicht wissen: Die Dattelpflaume gehört botanisch zur selben Familie wie das wertvolle Ebenholz. Der wissenschaftliche Name „Diospyros“ bedeutet übersetzt „Götterspeise“ – eine durchaus passende Bezeichnung für diese köstliche Frucht. Mit ihrem hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien gilt sie zudem als wahres Superfood.
Die Beliebtheit der Dattelpflaume steigt auch aufgrund des Klimawandels. Da sie relativ hitzeresistent ist und mit trockeneren Sommern gut zurechtkommt, entdecken immer mehr Gartenbesitzer diese robuste Obstsorte für sich. Gleichzeitig ist sie erstaunlich winterhart und übersteht in geschützten Lagen problemlos Temperaturen bis -15°C.
Die verschiedenen Sorten der Dattelpflaume
Die Vielfalt der Dattelpflaumen-Sorten ist beeindruckend und bietet für jeden Geschmack und Standort die passende Variante. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen astringierenden (herben) und nicht-astringierenden (süßen) Sorten.
Astringierende Sorten enthalten Gerbstoffe, die einen zusammenziehenden, pelzigen Geschmack im Mund verursachen, wenn die Früchte noch nicht vollreif sind. Diese Gerbstoffe bauen sich erst mit zunehmender Reife ab. Zu den beliebten astringierenden Sorten zählen:
🍂 Tipo – Eine der bekanntesten Sorten mit großen, orangefarbenen Früchten, die vollreif sehr süß schmecken. Sie reift relativ spät und eignet sich gut für kühlere Regionen.
🌱 Hachiya – Mit ihren herzförmigen, großen Früchten ein echter Hingucker. Die Früchte müssen vollständig weich sein, bevor sie genießbar sind.
🍊 Cioccolatino – Eine Rarität mit mittelgroßen Früchten, deren Fruchtfleisch bei Vollreife eine schokoladenartige Färbung und ein besonders intensives Aroma entwickelt.
🌿 Rojo Brillante – Eine spanische Sorte mit großen, leuchtend orangeroten Früchten und ausgezeichnetem Geschmack.
🌲 Nikita’s Gift – Eine Kreuzung aus Diospyros kaki und Diospyros virginiana mit mittelgroßen Früchten und ausgezeichneter Winterhärte bis -25°C.
Nicht-astringierende Sorten können bereits im festen Zustand verzehrt werden und schmecken auch dann schon süß. Zu diesen zählen:
Fuyu – Die weltweit am häufigsten angebaute Sorte mit flachrunden, mittelgroßen Früchten. Sie kann bereits im festen Zustand gegessen werden und ist sehr ertragreich.
Jiro – Ähnlich wie Fuyu, aber mit etwas größeren, abgeflachten Früchten und festem, knackigem Fruchtfleisch.
Gosho – Eine früh reifende Sorte mit großen, abgeflachten Früchten und besonders süßem Geschmack.
Die Wahl der richtigen Sorte hängt stark vom Standort und den klimatischen Bedingungen ab. Für kühlere Regionen in Deutschland empfehlen sich winterharte Sorten wie ‚Nikita’s Gift‘, ‚Rosseyanka‘ oder ‚Tipo‘.
Sorte | Fruchtgröße | Geschmack | Winterhärte | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|
Tipo | groß (150-200g) | sehr süß | bis -15°C | späte Reife, gut für kühlere Regionen |
Fuyu | mittel (100-150g) | süß, nicht herb | bis -12°C | kann bereits fest verzehrt werden |
Nikita’s Gift | mittel (80-120g) | süß, dattelartig | bis -25°C | extrem winterhart, zuverlässiger Ertrag |
Jiro | groß (150-180g) | mild süß | bis -12°C | knackiges Fruchtfleisch, formschön |
Cioccolatino | mittel (100-130g) | intensiv, schokoladig | bis -15°C | braunes Fruchtfleisch bei Vollreife |
Standortansprüche und Bodenbedingungen
Der ideale Standort für eine Dattelpflaume ist sonnig bis halbschattig und windgeschützt. Besonders in kühleren Regionen sollte auf eine möglichst sonnige Lage geachtet werden, da dies die Fruchtreife begünstigt. Eine Pflanzung an einer nach Süden ausgerichteten Hauswand kann in kälteren Gegenden sehr vorteilhaft sein.
Was den Boden betrifft, ist die Dattelpflaume erstaunlich anpassungsfähig. Optimal ist ein tiefgründiger, humoser und gut durchlässiger Boden mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da sie zu Wurzelfäule führen kann.
Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg mit Dattelpflaumen. Die ersten Jahre nach der Pflanzung konzentriert sich der Baum auf sein Wurzelwachstum – die Belohnung in Form reichlicher Ernten folgt später, dafür aber umso zuverlässiger.
Vor der Pflanzung empfiehlt es sich, den Boden gründlich zu lockern und mit reifem Kompost anzureichern. Bei schweren, lehmigen Böden kann eine Drainage aus Kies oder Blähton im Pflanzloch hilfreich sein, um Staunässe zu vermeiden.
Die Dattelpflaume hat ein relativ flaches Wurzelsystem, das sich hauptsächlich in den oberen 30-40 cm des Bodens ausbreitet. Daher sollte bei der Standortwahl auf ausreichend Platz geachtet werden – ein Abstand von mindestens 4-5 Metern zu anderen Bäumen oder Gebäuden ist empfehlenswert.
Die richtige Pflanzung der Dattelpflaume

Der optimale Zeitpunkt für die Pflanzung einer Dattelpflaume ist entweder das Frühjahr nach den letzten Frösten oder der Herbst, bevor der Boden gefriert. Herbstpflanzungen haben den Vorteil, dass der Baum bis zum Frühjahr bereits ein gutes Wurzelwerk entwickeln kann.
Die Vorbereitung des Pflanzlochs ist entscheidend für das spätere Wachstum. Es sollte etwa doppelt so breit und tief sein wie der Wurzelballen. Folgende Schritte führen zum Erfolg:
- Grabe ein Pflanzloch von etwa 60-80 cm Durchmesser und 40-50 cm Tiefe.
- Lockere den Boden am Grund des Lochs mit einer Grabegabel auf.
- Mische die ausgehobene Erde mit reifem Kompost im Verhältnis 2:1.
- Setze den Baum so ins Pflanzloch, dass der Wurzelhals (Übergang von Wurzel zu Stamm) auf Höhe der Bodenoberfläche liegt.
- Fülle das Loch mit der vorbereiteten Erdmischung und drücke sie leicht an.
- Forme einen kleinen Wall um den Baum, der als Gießrand dient.
- Gieße den Baum gründlich an, damit sich die Erde gut um die Wurzeln legt.
- Mulche den Bereich um den Stamm mit einer 5-10 cm dicken Schicht aus Rindenmulch oder Laub, aber halte dabei einen Abstand von etwa 10 cm zum Stamm.
Bei der Pflanzung von mehreren Dattelpflaumen sollte ein Abstand von 4-5 Metern eingehalten werden, da die Bäume im Laufe der Jahre eine beachtliche Größe erreichen können. Die meisten Sorten sind selbstfruchtbar, das heißt, ein einzelner Baum reicht für eine gute Ernte aus.
Nach der Pflanzung ist regelmäßiges Gießen in den ersten beiden Jahren besonders wichtig, bis der Baum gut eingewurzelt ist. Danach ist die Dattelpflaume relativ trockenheitstolerant, sollte aber bei längeren Trockenperioden dennoch gewässert werden.
Bewässerung und Düngung
Die richtige Bewässerung ist besonders in den ersten Jahren nach der Pflanzung entscheidend für die gesunde Entwicklung der Dattelpflaume. In der Anwachsphase benötigt der Baum regelmäßig Wasser, vor allem während trockener Perioden.
Bewässerungstipps:
- In den ersten zwei Jahren nach der Pflanzung regelmäßig gießen, besonders während Trockenperioden
- Lieber seltener, dafür durchdringend gießen (10-20 Liter pro Wässerung)
- Morgens oder abends gießen, um Verdunstungsverluste zu minimieren
- Auf Staunässe achten und vermeiden
- Nach Etablierung ist die Dattelpflaume relativ trockenheitstolerant
Bei der Düngung gilt: Weniger ist mehr. Die Dattelpflaume hat keinen hohen Nährstoffbedarf und reagiert empfindlich auf Überdüngung, besonders auf zu viel Stickstoff. Eine übermäßige Stickstoffversorgung führt zu üppigem Blattwachstum auf Kosten der Fruchtbildung und kann die Winterhärte verringern.
Düngungsempfehlungen:
- Im Frühjahr (März/April) eine leichte Gabe organischen Düngers wie reifen Kompost oder Hornspäne
- Alternativ einen speziellen Obstbaumdünger nach Packungsanweisung verwenden
- Im Sommer und Herbst nicht mehr düngen, um die Winterhärte nicht zu beeinträchtigen
- Bei Mangelsymptomen (gelbliche Blätter, schwaches Wachstum) eine Bodenanalyse durchführen lassen
Eine gleichmäßige Wasserversorgung während der Fruchtentwicklung ist der Schlüssel zu süßen, aromatischen Früchten. Besonders in den Wochen vor der Ernte sollten Trockenperioden vermieden werden.
Ein Mulchlayer aus organischem Material wie Rindenmulch, Laub oder Grasschnitt hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten, Unkrautwuchs zu unterdrücken und den Boden mit Nährstoffen anzureichern. Die Mulchschicht sollte regelmäßig erneuert werden, sobald sie sich zersetzt hat.
Schnitt und Erziehung der Dattelpflaume

Der richtige Schnitt ist entscheidend für die Gesundheit, das Wachstum und den Ertrag der Dattelpflaume. Im Gegensatz zu vielen anderen Obstgehölzen benötigt die Dattelpflaume jedoch einen eher zurückhaltenden Schnitt.
Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt
Der beste Zeitpunkt für den Schnitt der Dattelpflaume ist das späte Frühjahr, wenn keine Frostgefahr mehr besteht und der Saftfluss bereits eingesetzt hat. Ein Schnitt im Winter oder zeitigen Frühjahr kann zu starkem Saftfluss („Bluten“) führen und sollte vermieden werden. Folgende Zeiträume sind optimal:
- Erziehungsschnitt: Ende April bis Anfang Mai
- Erhaltungsschnitt: Mai bis Juni
- Sommerschnitt (leichte Korrekturen): Juli bis August
Erziehungsschnitt für junge Bäume
In den ersten Jahren nach der Pflanzung geht es vor allem darum, eine stabile Grundstruktur zu schaffen. Die Dattelpflaume kann entweder als Busch oder als Baum mit durchgehendem Leittrieb erzogen werden.
Für die Erziehung als Busch:
- Den jungen Baum nach der Pflanzung auf etwa 60-80 cm einkürzen
- 3-5 kräftige, gut verteilte Triebe als Leitäste auswählen
- Konkurrenztriebe entfernen
- Die ausgewählten Leitäste um etwa ein Drittel einkürzen, um die Verzweigung zu fördern
Für die Erziehung als Baum mit Mitteltrieb:
- Einen kräftigen, geraden Mitteltrieb als Stamm auswählen
- 4-5 gleichmäßig verteilte Seitentriebe als Leitäste stehen lassen
- Darauf achten, dass die Leitäste in unterschiedlichen Höhen am Stamm ansetzen
- Zu dicht stehende oder steil nach oben wachsende Triebe entfernen
In beiden Fällen sollten die Schnittmaßnahmen in den ersten Jahren eher zurückhaltend sein, da zu starker Schnitt das Wachstum hemmen kann.
Erhaltungsschnitt für etablierte Bäume
Sobald die Dattelpflaume ihre Grundstruktur entwickelt hat, beschränkt sich der Schnitt auf wenige, gezielte Maßnahmen:
- Entfernen von toten, kranken oder beschädigten Ästen
- Auslichten zu dichter Kronenbereiche, um Licht und Luft ins Innere zu lassen
- Entfernen von Wasserschossen (steil nach oben wachsende Triebe)
- Kürzen zu langer Triebe, um die Krone kompakt zu halten
Wichtig: Die Dattelpflaume trägt ihre Früchte hauptsächlich an einjährigen Trieben. Zu starker Rückschnitt kann daher den Ertrag deutlich reduzieren. Als Faustregel gilt: Nie mehr als 20-25% des Kronenvolumens auf einmal entfernen.
Schnittmaßnahme | Zeitpunkt | Ziel | Besonderheiten |
---|---|---|---|
Erziehungsschnitt | Ende April – Anfang Mai | Grundgerüst aufbauen | Zurückhaltend schneiden, max. 3-5 Leitäste auswählen |
Auslichtungsschnitt | Mai – Juni | Kroneninneres belichten | Nur einzelne, gezielt ausgewählte Äste entfernen |
Erhaltungsschnitt | Mai – Juni | Kronenform erhalten | Jährlich durchführen, max. 20-25% entfernen |
Verjüngungsschnitt | Ende April – Mai | Überalterte Bäume erneuern | Nur bei Bedarf, über mehrere Jahre verteilen |
Sommerschnitt | Juli – August | Leichte Korrekturen | Nur kurze Triebe entfernen, fördert Fruchtansatz |
Besonderheiten beim Schnitt
Die Dattelpflaume hat einige Besonderheiten, die beim Schnitt beachtet werden sollten:
- Schnittverträglichkeit: Die Dattelpflaume verträgt im Vergleich zu anderen Obstgehölzen weniger gut starken Rückschnitt.
- Wundheilung: Schnittwunden heilen langsamer als bei anderen Obstbäumen. Größere Schnitte sollten mit Wundverschlussmittel behandelt werden.
- Fruchtansatz: Die Früchte bilden sich hauptsächlich an den Spitzen einjähriger Triebe. Zu starker Rückschnitt reduziert daher den Ertrag.
- Regenerationsfähigkeit: Ältere Bäume können durch einen stärkeren Verjüngungsschnitt wieder zu mehr Fruchtbildung angeregt werden, jedoch sollte dieser über mehrere Jahre verteilt werden.
Ein guter Schnitt ist wie eine Unterhaltung mit dem Baum – man entfernt nur, was nötig ist, und gibt dem natürlichen Wuchs Raum zur Entfaltung. Bei der Dattelpflaume ist weniger oft mehr.
Pflege und Krankheitsvorsorge

Die Dattelpflaume gilt als relativ robust und widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Dennoch gibt es einige Pflegemaßnahmen, die dazu beitragen, den Baum gesund zu halten und Problemen vorzubeugen.
Winterschutz für junge Bäume
Obwohl viele Sorten als winterhart gelten, benötigen besonders junge Bäume in den ersten Jahren nach der Pflanzung einen Winterschutz, vor allem in Regionen mit strengen Wintern:
- Den Stammbereich mit einer dicken Mulchschicht (15-20 cm) abdecken, um die Wurzeln zu schützen
- Den Stamm mit Jute, Vlies oder Schilfmatten umwickeln
- Bei sehr empfindlichen Sorten die Krone mit Vlies einpacken
- Im Kübel kultivierte Dattelpflaumen an einen frostfreien, aber kühlen Ort (z.B. Garage) stellen
Mit zunehmendem Alter steigt die Winterhärte der Bäume. Nach 3-5 Jahren ist bei robusten Sorten in der Regel kein besonderer Winterschutz mehr nötig, außer bei extremen Frostperioden.
Häufige Krankheiten und Schädlinge
Die Dattelpflaume ist vergleichsweise robust, kann aber von einigen Problemen betroffen sein:
Anthraknose: Eine Pilzerkrankung, die sich durch braune Flecken auf Blättern und Früchten äußert. Vorbeugung durch gute Luftzirkulation in der Krone und Vermeidung von Überkopfbewässerung.
Wurzelfäule: Tritt bei Staunässe auf und äußert sich durch welke Blätter und allgemeinen Verfall. Vorbeugung durch gute Drainage und angepasste Bewässerung.
Blattläuse: Können besonders junge Triebe befallen. Behandlung mit Neem-Öl oder Schmierseifenlösung, Förderung natürlicher Feinde wie Marienkäfer.
Fruchtfliegen: Können die reifenden Früchte befallen. Vorbeugung durch rechtzeitige Ernte und Entfernen befallener Früchte.
Vögel: Sind oft an den süßen Früchten interessiert. Schutz durch Netze während der Reifezeit.
Bei Problemen ist es wichtig, frühzeitig zu handeln. Biologische Pflanzenstärkungsmittel wie Schachtelhalmbrühe oder Knoblauchextrakt können präventiv eingesetzt werden, um die Widerstandskraft des Baumes zu erhöhen.
Ernte und Lagerung der Früchte
Die Ernte der Dattelpflaumen erfolgt je nach Sorte von September bis November. Der richtige Erntezeitpunkt ist entscheidend für den Geschmack:
- Astringierende Sorten sollten erst geerntet werden, wenn sie vollreif und weich sind
- Alternativ können sie hart geerntet und bei Zimmertemperatur nachgereift werden
- Nicht-astringierende Sorten können bereits im festen Zustand geerntet und verzehrt werden
Die perfekte Dattelpflaume ist bei Vollreife weich wie eine reife Avocado und verströmt einen süßen, honigartigen Duft. In diesem Stadium entfaltet sie ihr volles Aroma und die charakteristische Süße.
Die Früchte sollten vorsichtig mit dem Stiel gepflückt werden, um Beschädigungen zu vermeiden. Vollreife, weiche Früchte sind sehr empfindlich und sollten behutsam behandelt werden.
Zur Lagerung eignen sich verschiedene Methoden:
- Feste Früchte können bei Zimmertemperatur nachgereift werden
- Vollreife Früchte halten sich im Kühlschrank etwa 2-3 Tage
- Für längere Lagerung können die Früchte eingefroren werden
- Traditionell werden Dattelpflaumen auch getrocknet, was ihren Geschmack intensiviert und die Haltbarkeit deutlich verlängert
Vermehrung der Dattelpflaume

Die Vermehrung der Dattelpflaume kann auf verschiedene Weisen erfolgen, wobei jede Methode ihre eigenen Vor- und Nachteile hat.
Vermehrung durch Samen
Die Anzucht aus Samen ist möglich, aber zeitaufwändig und führt nicht sortenrein zum Mutterexemplar:
- Samen aus vollreifen Früchten entnehmen und gründlich waschen
- Stratifikation: Samen für 2-3 Monate im Kühlschrank in feuchtem Sand oder Vermiculit lagern
- Im Frühjahr in Anzuchttöpfe mit durchlässiger Erde aussäen
- Feucht halten bei Temperaturen um 20-25°C
- Nach dem Keimen (kann mehrere Wochen dauern) hell, aber nicht in direkter Sonne aufstellen
- Im ersten Jahr frostfrei überwintern
- Im zweiten Jahr an geschützter Stelle auspflanzen oder in größeren Topf umsetzen
Beachte: Aus Samen gezogene Bäume tragen erst nach 7-10 Jahren Früchte und können andere Eigenschaften als die Mutterpflanze aufweisen.
Vermehrung durch Veredelung
Die Veredelung ist die gängigste Methode zur Vermehrung sortenechter Dattelpflaumen:
- Als Unterlage dienen meist Sämlinge von Diospyros lotus oder Diospyros virginiana
- Veredelungszeitpunkt: Spätes Frühjahr, wenn der Saftfluss eingesetzt hat
- Bewährte Methoden sind Kopulation, Geißfußpfropfen oder Okulation
- Nach erfolgreicher Verwachsung Veredelungsstelle freihalten und Wildtriebe entfernen
Diese Methode erfordert etwas Erfahrung, liefert aber schnell tragfähige Bäume mit den gewünschten Sorteneigenschaften.
Vermehrung durch Stecklinge
Die Vermehrung über Stecklinge ist ebenfalls möglich, aber nicht immer erfolgreich:
- Halbverholzte Triebe im Frühsommer (Juni) schneiden
- Stecklinge sollten 15-20 cm lang sein und mehrere Blattknoten aufweisen
- Untere Blätter entfernen, obere Blätter um die Hälfte einkürzen
- Stecklingsbasis in Bewurzelungshormon tauchen
- In Anzuchttöpfe mit durchlässigem Substrat (Sand-Torf-Gemisch) stecken
- Unter Folie oder Glas bei hoher Luftfeuchtigkeit kultivieren
- Nach erfolgreicher Bewurzelung (6-8 Wochen) langsam abhärten
Vermehrung durch Absenker
Eine einfache und relativ sichere Methode, die besonders für Hobbygärtner geeignet ist:
- Einen niedrig wachsenden, biegsamen Zweig auswählen
- An einer Stelle die Rinde leicht einritzen oder einen Ring entfernen
- Diese Stelle in einen mit Erde gefüllten Topf oder direkt in den Boden legen und fixieren
- Regelmäßig feucht halten
- Nach erfolgreicher Bewurzelung (meist nach einer Vegetationsperiode) vom Mutterstrauch abtrennen
Verwendung der Dattelpflaume

Die Dattelpflaume ist nicht nur ein dekorativer Baum, sondern liefert auch köstliche und vielseitig verwendbare Früchte.
Kulinarische Verwendung
Die süßen Früchte können auf verschiedene Weise genossen werden:
- Frisch als Obst – vollreife Früchte einfach auslöffeln
- In Obstsalaten – kombiniert gut mit anderen Herbstfrüchten wie Äpfeln, Birnen oder Trauben
- Getrocknet als gesunder Snack – ähnlich wie Datteln
- Als Zutat in Müsli oder Joghurt
- Verarbeitet zu Marmelade oder Gelee – besonders aromatisch mit etwas Zitronensaft oder Ingwer
- In Kuchen und anderen Backwaren
- Für herzhafte Gerichte – passt gut zu Wildgerichten oder als Chutney
Gesundheitlicher Wert
Die Dattelpflaume ist nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund:
- Reich an Vitaminen A und C
- Hoher Gehalt an Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Eisen
- Enthält wertvolle Antioxidantien
- Liefert Ballaststoffe für eine gesunde Verdauung
- Relativ kalorienarm (etwa 70 kcal pro 100g)
- Traditionell in der asiatischen Medizin zur Stärkung von Lunge und Nieren verwendet
Die Dattelpflaume ist ein wahres Kraftpaket der Natur – mit ihrem hohen Gehalt an Antioxidantien unterstützt sie das Immunsystem und kann dazu beitragen, Zellschäden zu reduzieren und Entzündungsprozesse im Körper zu hemmen.
Dekorativer Wert im Garten
Neben ihrem kulinarischen Wert ist die Dattelpflaume auch ein attraktives Ziergehölz:
- Imposante Herbstfärbung in leuchtendem Orange bis Rot
- Dekorative Früchte, die wie orange Laternen am kahlen Baum hängen
- Kompakter Wuchs, der auch für kleinere Gärten geeignet ist
- Kann als Solitärbaum, in Gruppen oder als Kübelpflanze kultiviert werden
- Bietet Nahrung für Vögel und andere Gartenbewohner
Die Dattelpflaume ist somit eine wertvolle Ergänzung für jeden Garten – sie verbindet ästhetischen Wert mit kulinarischem Genuss und ökologischem Nutzen.
Dattelpflaume im Kübel kultivieren
Für Gartenbesitzer mit wenig Platz oder für Balkone und Terrassen bietet sich die Kultivierung der Dattelpflaume im Kübel an. Besonders kompakt wachsende Sorten wie ‚Nikita’s Gift‘ oder ‚Rosseyanka‘ eignen sich gut für die Kübelhaltung.
Die richtige Kübelhaltung
Für eine erfolgreiche Kultur im Kübel sind folgende Punkte zu beachten:
- Gefäßwahl: Ein ausreichend großer Kübel mit mindestens 40-50 Liter Volumen und guten Abzugslöchern ist wichtig. Mit zunehmendem Alter des Baumes sollte der Kübel vergrößert werden.
- Substrat: Verwende eine hochwertige, strukturstabile Kübelpflanzenerde, idealerweise gemischt mit etwas Kompost, Kokoshumus und Perlite für bessere Drainage.
- Standort: Ein sonniger, windgeschützter Platz ist ideal. Im Sommer kann der Kübel im Freien stehen, im Winter sollte er an einen geschützten Ort (Garage, Wintergarten) gebracht werden.
- Bewässerung: Regelmäßiges Gießen ist wichtig, da Kübelpflanzen schneller austrocknen als im Freiland. Zwischen den Wassergaben sollte die obere Erdschicht abtrocknen können.
- Düngung: Während der Wachstumsperiode alle 4-6 Wochen mit einem organischen Obstbaumdünger in halber Konzentration düngen.
- Überwinterung: Kübelpflanzen sind frostempfindlicher als im Boden eingewurzelte Exemplare. Bei Temperaturen unter -5°C sollte der Kübel geschützt werden, entweder durch Umwickeln mit Isoliermaterial oder durch Überwinterung in einem kühlen, aber frostfreien Raum.
- Umtopfen: Alle 2-3 Jahre sollte die Dattelpflaume umgetopft werden, am besten im Frühjahr vor dem Austrieb.
Schnitt bei Kübelpflanzen
Bei der Kultivierung im Kübel ist ein regelmäßiger, formgebender Schnitt besonders wichtig:
- Die Krone kompakt halten durch jährlichen Rückschnitt zu langer Triebe
- Auf eine gute Balance zwischen Kronenvolumen und Wurzelraum achten
- Wasserschosse konsequent entfernen
- Bei Bedarf einen Formschnitt durchführen, um den Baum dekorativ zu gestalten
Mit der richtigen Pflege kann eine Dattelpflaume im Kübel viele Jahre Freude bereiten und sogar Früchte tragen, wenn auch meist in geringerer Menge als im Freiland.
Häufig gestellte Fragen
Wie lange dauert es, bis eine Dattelpflaume Früchte trägt?
Bei veredelten Pflanzen kann man in der Regel nach 3-5 Jahren mit den ersten Früchten rechnen. Aus Samen gezogene Bäume brauchen deutlich länger, oft 7-10 Jahre bis zur ersten Ernte. Die volle Ertragsphase beginnt meist ab dem 8.-10. Jahr nach der Pflanzung.
Sind Dattelpflaumen selbstfruchtbar?
Ja, die meisten Sorten der Dattelpflaume (Diospyros kaki) sind selbstfruchtbar. Das bedeutet, dass ein einzelner Baum ausreicht, um Früchte zu tragen. Es ist keine Bestäubung durch eine zweite Pflanze notwendig. Einige Sorten können sogar parthenokarpe Früchte bilden, also Früchte ohne Befruchtung und damit ohne Samen.
Wie winterhart ist die Dattelpflaume wirklich?
Die Winterhärte variiert je nach Sorte. Standardsorten wie ‚Tipo‘ oder ‚Fuyu‘ überstehen Temperaturen bis etwa -15°C, besonders winterharte Sorten wie ‚Nikita’s Gift‘ oder ‚Rosseyanka‘ (Kreuzungen mit der amerikanischen Dattelpflaume) sogar bis -25°C. Junge Pflanzen sind generell empfindlicher und sollten in den ersten Jahren geschützt werden. Entscheidend ist auch der Standort – an einer geschützten Südwand überstehen die Pflanzen den Winter besser als an exponierten Stellen.
Warum schmecken meine Dattelpflaumen pelzig und zusammenziehend?
Dies liegt an den Gerbstoffen (Tanninen) in astringierenden Sorten. Diese Früchte müssen vollreif sein, bevor sie genießbar werden. Eine Frucht ist vollreif, wenn sie sich weich anfühlt, ähnlich einer reifen Avocado. Alternativ können unreife, harte Früchte durch verschiedene Methoden genießbar gemacht werden: Einfrieren und wieder auftauen, Lagerung mit Äpfeln (deren Ethylen beschleunigt die Reife) oder Eintauchen in heißes Wasser mit Natron. Wenn du sofort genießbare Früchte möchtest, wähle nicht-astringierende Sorten wie ‚Fuyu‘ oder ‚Jiro‘.
Kann ich eine Dattelpflaume auch in Norddeutschland anbauen?
Ja, mit der richtigen Sortenwahl ist der Anbau auch in kühleren Regionen möglich. Wähle besonders winterharte Sorten wie ‚Nikita’s Gift‘, ‚Rosseyanka‘ oder ‚Meader‘. Ein geschützter, sonniger Standort ist wichtig, idealerweise an einer Südwand. In raueren Lagen empfiehlt sich in den ersten Jahren ein Winterschutz. Die Früchte reifen in nördlicheren Regionen eventuell später oder nicht vollständig aus – hier kann die Nachreife im Haus eine gute Option sein.
Was tun, wenn meine Dattelpflaume nicht blüht oder keine Früchte ansetzt?
Mehrere Faktoren können dafür verantwortlich sein: Zu junger Baum (Geduld ist nötig), unzureichende Sonneneinstrahlung, Spätfrostschäden an den Blüten, Nährstoffmangel oder -überschuss (besonders zu viel Stickstoff fördert Blattwachstum auf Kosten der Blütenbildung), falscher Schnitt (zu starker Rückschnitt entfernt potentielle Blütenknospen). Überprüfe diese Faktoren und optimiere die Bedingungen. Manchmal hilft auch ein leichter „Stressimpuls“ wie vorübergehende Trockenheit, um die Blütenbildung anzuregen.